Adam Sedgwick

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Adam Sedgwick 1832

Adam Sedgwick (* 22. März 1785 in Dent, Yorkshire; † 27. Januar 1873 in Cambridge) war einer der Begründer der modernen Geologie. Er schlug sowohl die Devon- als auch die Kambrium-Periode als Bestandteile für die geologische Zeitskala vor. Der letztere Vorschlag basierte auf den stratigraphischen Forschungen, die er in Wales vorgenommen hatte.

Leben und Wirken

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Sedgwick kam als drittes Kind eines anglikanischen Vikars zur Welt. Er wurde an der Sedbergh School und im Trinity College in Cambridge ausgebildet.

1810 wurde er dort Assistent, 1818 als einer der Nachfolger John Woodwards Woodwardian Professor der Geologie in Cambridge. Im gleichen Jahr wurde er zum Geistlichen der anglikanischen Kirche geweiht. In Cambridge wirkte er mit an Reformen, die die Universität zu einer modernen Bildungs- und Forschungseinrichtung machen sollten. Mit John Stevens Henslow war er 1819 auf einer geologischen Exkursion. Sie begründeten im gleichen Jahr die Cambridge Philosophical Society.

1829 wurde er Präsident der Geological Society of London. 1834 wurde er Domherr (Prebendary) der Kathedrale von Norwich; diese Funktion nahm er neben seinen Universitätsämtern bis zu seinem Tod wahr. 1835 veröffentlichte er zusammen mit Sir Roderick Murchison das Werk On the Silurian and Cambrian Systems, Exhibiting the Order in which the Older Sedimentary Strata Succeed each other in England and Wales (deutsch: Über die silurischen und kambrischen Perioden. Die Anordnung, in der die älteren Sedimentschichten in England und Wales aufeinanderfolgen). 1844 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences und 1858 als korrespondierendes Mitglied in die Académie des sciences[1] gewählt. 1845 wurde er stellvertretender Rektor des Trinity College. Er ist Namensgeber für den Sedgwick-Gletscher auf der Alexander-I.-Insel in der Antarktis.

Sedgwick und Darwin

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Mit Charles Darwin, der im Fach Geologie einer seiner Studenten gewesen war, blieb er auch während dessen Reise an Bord der Beagle im Briefkontakt. Allerdings konnte ihn Darwin nie von seiner These der Evolution überzeugen. Sedgwick schrieb sogar an Darwin:

“If I did not think you a good tempered and truth-loving man I should not tell you that … I have read your book with more pain than pleasure. Parts of it I admired greatly; parts I laughed at till my sides were almost sore; other parts I read with absolute sorrow; because I think them utterly false and grievously mischievous. You have deserted – after a start in that tram-road of all solid physical truth – the true method of induction …”

„Hielte ich Sie nicht für einen so anständigen und wahrheitsliebenden Mann, würde ich es Ihnen nicht sagen … aber ich habe Ihr Buch mit mehr Unbehagen als Wohlgefallen gelesen. Manche Stellen beeindruckten mich zutiefst; an anderen lachte ich, bis ich fast Seitenstechen bekam; wieder andere Stellen las ich mit großer Sorge, da ich sie für vollkommen falsch und bedenklich irreführend halte. Sie haben – nachdem Sie in diesem Gleis solider naturwissenschaftlicher Wahrheit begonnen hatten – die wahre Methode der Induktion verlassen …“

Adam Sedgwick an Charles Darwin: Brief vom 24. November 1859[2]

Trotz dieser grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten blieben die beiden bis zu ihrem Lebensende gute Freunde.

Werke (Auswahl)

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  • A discourse on the studies of the University of Cambridge. 5. Auflage. 1850; online
Commons: Adam Sedgwick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe S. Académie des sciences, abgerufen am 28. Februar 2020 (französisch).
  2. Adam Sedgwick: Sedgwick, Adam to Darwin, C. R., 24 Nov 1859. Darwin Correspondence Project, abgerufen am 30. Januar 2016 (englisch, Letter 2548).