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Radon transform on a space over a residue class ring. (English. Russian original) Zbl 1262.43002

Sb. Math. 203, No. 5, 727-742 (2012); translation from Mat. Sb. 203, No. 5, 119-134 (2012).
Seien \(n\) und \(N\) natürliche Zahlen, sei \(\mathbb Z_n\) der Restklassenring modulo \(n\) und sei \(G= \operatorname{GL}(N,\mathbb Z_n)\) die Gruppe der invertierbaren \(N\times N\)-Matrizen mit Einträgen aus \(\mathbb Z_n\). Die Menge \(L(\mathbb Z^N_n)\) aller komplexwertigen Funktionen auf dem \(\mathbb Z_n\)-Modul \(\mathbb Z^N_n\) bildet eine kommutative Faltungsalgebra, auf der \(G\) in kanonischer Weise operiert. Die Menge \({\mathcal M}(\mathbb Z^N_n)\) der \(G\)-invarianten Funktionen in \(L(\mathbb Z^N_n)\) bildet eine Unteralgebra von \(L(\mathbb Z^N_n)\). Jedes Element von \({\mathcal M}(\mathbb Z^N_n)\) schreibt sich als Linearkombination der charakteristischen Funktionen der \(G\)-Bahnen \(A_1,\dotsc, A_s\) in \(\mathbb Z^N_n\), also in der Form \[ \sum^s_{k=1} c_k \chi_{A_k}. \] Eine Hyperebene in \(\mathbb Z^N_n\) ist per definitionem eine Menge \(h\) von Punkten \(x= (x_1,\dotsc, x_N)\in \mathbb Z^N_n\), die einer Gleichung der Form \(a_1x_1+\dotsb+ a_N x_N= c\) genügen. Ist \(H\) die Menge aller Hyperebenen, so ist die Radon-Transformierte \({\mathcal R}f\) einer Funktion \(f\in L(\mathbb Z^N_n)\) die durch \[ {\mathcal R}f(h):= \sum_{x\in h} f(x) \] definierte Funktion auf \(H\). Die duale Radon-Transformation \({\mathcal R}^\ast\) ordnet jeder Funktion \(F\) auf \(H\) die durch \[ ({\mathcal R}^\ast F)(x):= \sum_{h\ni x} F(h) \] definierte Funktion auf \(\mathbb Z^N_n\) zu. Der Operator \(S:={\mathcal R}^\ast{\mathcal R}: L(\mathbb Z^N_n)\to L(\mathbb Z^N_n)\) hat die Form \[ (Sf)(x)=\sum_{y\in\mathbb Z^N_n} S(x,y) f(y), \] wobei \(S(x,y)\) die Anzahl aller Hyperebenen durch \(x\) und \(y\) ist. Zur Lösung des Inversionsproblems der Radon-Transformation \({\mathcal R}\) genügt es offenbar, die Invertierbarkeit des Operators \(S\) zu beweisen und den Operator \(S^{-1}\) zu bestimmen; denn dann ist \(S^{-1}{\mathcal R}^\ast\) ein Linksinverses von \({\mathcal R}\).
Man kann \(S(x,y)\) als Matrix des Operators \(S\) interpretieren. Der Operator \(S\) ist genau dann invertierbar, wenn die Matrix \(S(x,y)\) invertierbar ist. Nun gilt \(S(x,y)= T(x-y)\), wobei \(T(x)\) die Anzahl der Hyperebenen ist, die durch \(0\) und \(x\) gehen. Die Funktion \(x\mapsto T(x)\) ist \(G\)-invariant, also ein Element von \({\mathcal M}(\mathbb Z^N_n)\). Ist \(S\) invertierbar und ist \(\widehat S(x, y)\) die Matrix des Operators \(S^{-1}\), so gilt \(\widehat S(x, y)=\widehat T(x- y)\), wobei \(\widehat T\) das Faltungsinverse \(T^{-1}\) von \(T\) in der Algebra \({\mathcal M}(\mathbb Z^N_n)\) ist. Der Nachweis der Invertierbarkeit von \(S\) und die Bestimmung von \(S^{-1}\) läuft also auf die Bestimmung von \(T^{-1}\) hinaus.
Der Autor führt jetzt ausführliche strukturelle Untersuchungen der Algebra \({\mathcal M}(\mathbb Z^N_n)\) durch. Er charakterisiert die \(G\)-Bahnen \(A_1,\dotsc, A_s\) in \(\mathbb Z^N_n\), bestimmt deren Anzahl und Mächtigkeit und gibt schließlich die Koeffizienten \(c_k\), \(k= 1,\dotsc, s\), in der Darstellung von \(T^{-1}\) als Linearkombination der charakteristischen Funktionen der \(G\)-Bahnen explizit an.

MSC:

43A15 \(L^p\)-spaces and other function spaces on groups, semigroups, etc.
44A12 Radon transform
13M99 Finite commutative rings
15A18 Eigenvalues, singular values, and eigenvectors
44A35 Convolution as an integral transform
20C05 Group rings of finite groups and their modules (group-theoretic aspects)
11T99 Finite fields and commutative rings (number-theoretic aspects)
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