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Die Nachricht

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Das Leben, das sie einst mit Mann und Kinder führte, wurde durch ein Unglück jäh beendet, aber sie hat sich ein neues aufgebaut. Sie mag ihr Haus auf dem Land. Sie ist gern allein. Es geht ihr gut. Bis sie eines Tage eine anonyme Nachricht bekommt. Von jemandem, der mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als sie selbst.

Die Nachricht handelt von Frauen, deren Souveränität stets aufs neue infrage gestellt wird - und von den Lügen, die wir gerade den Menschen erzählen, die uns am nächsten stehen.

254 pages, Hardcover

First published July 26, 2021

About the author

Doris Knecht

24 books39 followers
Doris Knecht war stellvertretende Chefredakteurin des Wiener Stadtmagazins «Falter» und Kolumnistin des Schweizer «Tages-Anzeiger». Für den «Kurier» schreibt sie die tägliche Kolumne «Knecht», für den «Falter» wöchentlich eine Familienkolumne, in der Wiener «rhiz-bar» legt sie regelmäßig als Djane auf. «Gruber geht» (2011), ihr erster Roman, wurde ein Überraschungserfolg und stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis. Doris Knecht lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.

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Community Reviews

5 stars
189 (25%)
4 stars
302 (40%)
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213 (28%)
2 stars
45 (5%)
1 star
6 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 76 reviews
Profile Image for Ellinor.
637 reviews313 followers
August 12, 2021
Ruth ist Witwe, hat eine lockere Affäre mit einem Kinderpsychologen und sich in ihr Dasein ganz gut eingefunden. Den Tod ihres Mannes vor ein paar Jahren hat sie noch nicht ganz verarbeitet. Eines ihrer Kinder ist bereits ausgezogen, der Sechszehnjährige lebt noch zu Hause. Auch ihre Stieftochter samt Baby wohnt teilweise bei ihr. Alles scheint sich ganz normal zu entwickeln. Doch dann erhält Ruth eines Tages eine anonyme Nachricht. Zunächst versucht sie sie zu ignorieren, die Nachrichten häufen sich jedoch. Nicht nur Ruth, sondern auch die meisten Personen aus ihrem Umfeld erhalten sie. Der oder die Absender*in scheint erstaunlich gut über Ruths Leben informiert zu sein. Ruth versucht herauszufinden, wer für diese Nachrichten verantwortlich ist. Dabei wird ihr schnell klar, dass sie nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann; gleichzeitig stellen ihre Freunde aber auch Ruth in Frage.

Mit seinem sommerlichen gelbgrünen Cover kommt "Die Nachricht" zunächst total harmlos daher. Tatsächlich verwandelt sich die Geschichte aber bald fast schon in einen Thriller. Es geht um digitale Gewalt gegen Frauen, darum, was sich viele Frauen täglich im Internet gefallen lassen müssen und nicht nur dann, wenn sie feministische Standpunkte vertreten. Das Ganze ist ein großes Problem und es gibt leider nicht viele Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun.

Schockierend (aber leider sehr realitätsnah) fand ich auch die Reaktionen aus Ruths Umfeld. Anstatt gemeinsam mit Ruth zu versuchen den Täter ausfindig zu machen, stellen sich viele gegen Ruth. Sie haben zwar zunächst Mitleid mit ihre, wollen aber auch nicht weiter in die Sache verwickelt werden. Auch als der*die Täter*in schließlich enttarnt ist, hat dies für sie*ihn kaum Konsequenzen. Auch dies entspricht in vielen Fällen der Realität.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte unbedingt das Ende erfahren und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Es war mein erstes Buch von Doris Knecht, aber sicher nicht mein letztes.

Profile Image for Elena.
887 reviews342 followers
November 18, 2021
"Es fordert Leute heraus, wenn sie deine Stärke spüren und deine Unabhängigkeit, und manche von ihnen wollen dir das dann wegnehmen. Sie wollen dir zeigen, dass du gar nicht so stark bist und so unabhängig, wie du glaubst. Und sie beginnen ein Kräftemessen, ihre Kraft gegen deine, ohne dass du es merkst, und dann merkst du es." - Doris Knecht, "Die Nachricht"

Die erste Nachricht kommt im Sommer 2019. Sie ist beleidigend, würdelos - und voller Details aus ihrem Leben, die eigentlich nur ihre engsten Vertrauten kennen. Doch Ruth denkt sich anfangs nichts dabei, denn als Frau, die eine gewisse Präsenz im öffentlichen Raum genießt, ist sie Hassnachrichten, Trolle und Drohbriefe gewohnt. Außerdem steckt sie auch noch immer in der angeknacksten Trauer um ihren verstorbenen Ehemann, der in seinen letzten Jahren ein Doppelleben geführt hat. Ruth zieht sich zurück aufs Land, in ihr kleines Häuschen im Nirgendwo - und fühlt sich zunehmend verfolgt, beobachtet, gestalked. Als dann auch noch Nachrichten an Freund*innen, Kinder und Geschäftspartner*innen versendet werden, erfasst sie eine kriechende Angst, die sie nicht mehr los lässt...

Ich habe Doris Knecht auf der Frankfurter Buchmesse über diesen Roman sprechen hören und wusste: Dieses Buch muss ich lesen! Die Autorin sprach so klug, so pointiert über Hass im Netz gegen Frauen*, über ihre eigenen Erfahrungen damit, über Stalking und Femizide, dass ich mir "Die Nachricht" im Anschluss sofort kaufen musste - und ich wurde nicht enttäuscht. Doris Knechts Buch verarbeitet literarisch ein Problem, das wir noch viel lauter ansprechen müssen. Und sie zeigt ganz anschaulich, wem wir glauben (wollen) - und wem eben nicht.

"Die Nachricht" hat mich aber nicht nur thematisch überzeugen können. Auch die Figuren und das Setting fand ich sehr gut gezeichnet - vor allem das Haus auf dem Land hat es mir angetan. Es wurde durch diese Stille, die das Haus ausstrahlt und das innere Chaos, das in Ruth herrscht, ein sehr interessanter Bruch hergestellt. Zudem wird der Roman in verschiedenenen Zeitebenen erzählt. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Zeit, in der Ruths Ehemann noch lebte, aber auch Erzählungen von Ruth in ihrer neuen Beziehung mit Simon, dem ehemaligen Psychologen ihres Sohnes. Generell herrscht im Buch eine Fülle von Figuren, die aber alle ihre ganz eigene Rolle spielen und sich wie Puzzleteile in die Geschichte setzen.

Von vielen kritisiert wurde das Ende des Romans. Und ich muss sagen: ich mochte es auch nicht, es hat mich deprimiert und traurig gemacht. Ganz abgesehen davon, ob es mir aber nun passt oder nicht, kann man jedoch denke ich festhalten, dass es wahrscheinlich sehr, sehr realistisch ist. Und genau das wollte die Autorin - darauf ging sie im Interview auf der Buchmesse auch ein. Eben weil dieser Schluss gefühlt so falsch ist und mich auf dem falschen Fuß erwischt hat, rüttelt er auch so auf.

Was ich aber wirklich nicht so mochte war der krampfhafte Versuch der Autorin, möglichst viele feministische Aspekte in ihren Roman mit einzubinden. Und: Warum mussten alle Charaktere in dieser Geschichte so finanziell privilegiert sein? Auch das habe ich nicht so richtig nachvollziehen können.

"Die Nachricht" ist insgesamt ein Roman, den ich unbedingt empfehlen möchte. Er liest sich wie ein Thriller und ist dabei thematisch so wichtig, dass ich ihn gerne ganz vielen Menschen in die Hand drücken mag.
Profile Image for Ief Stuyvaert.
401 reviews249 followers
November 22, 2022
Trollen.

Het zijn al lang niet meer de knobbelige kabouter-achtigen die de denkbeeldige werelden van Tolkien en Rien Poortvliet bevolken.

Vandaag zijn het vileine vuilspuwers die het internet - meestal anoniem - met vunzigheden vullen. En als er één het op jou gemunt heeft, zijn de gevolgen niet te overzien.

Zonder duidelijke aanleiding krijgt Ruth na de dood van haar echtgenoot met zo’n aardman (of -vrouw?) te maken - eentje die haar rechtstreeks aanvalt, maar ook haar vrienden en familie met valse berichten bestookt.

Eerst lijkt ze er mee om te kunnen, maar al snel doet het haar wankelen. Zeker als eerst haar omgeving en vervolgens zijzelf aan haar verstandelijke vermogens begint te twijfelen.

‘Het Bericht’ lijkt een thriller met een vrouw als slachtoffer, maar veeleer (en veel meer) is het het omgekeerde: een gelaagd vrouwenportret dat leest als een spannende whodunit.

Het is actueel, meeslepend en zet je meermaals aan het denken.

Voldoende om Doris Knecht te vergeven dat ze het einde misschien iets te snel afhaspelt.

Tot zover dit bericht op Goodreads.

Nu nog op Twitter, op Facebook en op mail.
Profile Image for Marion.
89 reviews25 followers
September 2, 2023
Die Geschichte einer Frau, die Opfer eines Cyperstalkers wird.
Schnell, scharf, ironisch, spannend, empathisch und lebensklug
Profile Image for Patricia.
334 reviews57 followers
January 4, 2022
Der erste Roman von Doris Knecht, den ich gelesen habe. Sprachlich wirklich gut gemacht und auch die Handlung war interessant, stellenweise aber etwas langatmig erzählt.
Profile Image for Julie J..
537 reviews33 followers
July 25, 2023
Die Geschichte hat mich unbefriedigt zurückgelassen. Es fühlt sich an, als ob ein Ausschnitt erzählt worden war, es hat irgendwo angefangen und irgendwo geendet. In der Geschichte gab es aber vorher und nachher noch mehr, das wird aber eben nicht erzählt. Manche mögen diese Art von Büchern, ich nicht.

Dazu kam, dass ich die Hauptfigur als anstrengende Persönlichkeit empfunden habe. Ihr Umgang mit den meisten Menschen in ihrer Umgebung hat mir aufgestoßen. Auch ihren Umgang mit jenen Nachrichten, die titelgebend sowie Auslöser dieser Geschichte sind, konnte ich nicht nachvollziehen. Nicht nur, weil ich anders reagieren würde – es sei jedem selbst überlassen, wie er mit einer solchen Situation umgeht – sondern auch, weil ich es in Bezug auf die Hauptfigur nicht nachvollziehen konnte. Es geht mir im Bezug auf diese Figur nicht auf. Sie scheint zu wissen, wer hinter den Nachrichten steht, bleibt jedoch passiv, obwohl sie eine meinungsstarke Persönlichkeit ist. Von mir aus. Als jedoch ihre Stieftochter und ihre Enkelin ebenfalls in den Fokus der Nachrichten geraten, ist ihre Reaktion immer noch … keine, außer verstört sein, Resignation und ein gewisses Hinnehmen. Es erschließt sich mir einfach nicht, warum die Hautfigur so damit umgeht, es mangelt mir an Erklärung und Verständnis für die Figur, ihr Tun, ihr Denken. Ich verstehe nicht, warum sie nicht spätestens hier ihren Beschützerinstinkt auspackt und aktiver wird. Zeitgleich leidet sie natürlich darunter und ist unglücklich, versteh ich.

Das Buch war kein schlechtes Buch, es motiviert mich aber auch nicht, mehr von Doris Knecht zu lesen. Sprachlich war es nicht schlecht. Es gab einzelne Szenen, die mir gut gefallen haben. Was mir extrem gut gefallen hat, waren Passagen, in denen die Hauptfigur Aussagen tätigt zum Thema Übergriffe auf Frauen und den gesellschaftlichen Umgang damit, eben auch, wenn Frauen Nachrichten ähnlich der Hauptfigur erhalten oder sogar Dickpics.; da finden sich viele weise Worte in diesem Buch. Diese Passagen zeigen einfach, was Doris Knecht kann und welche starke Meinung sie hat, welche dann eben in den Mund der Hauptfigur gelegt werden. Die Hauptfigur macht dann leider nichts damit. Sie bezieht zwar Stellung, mit dieser passiert aber nichts, außer dass sie eben bezogen wurde.

Was mir auch gut gefallen hat, was anderen gar nicht gefällt, ist die Fähigkeit von Doris Knecht einen Menschen zu beschreiben. In diesem Fall den verstorbenen Mann der Hauptfigur, welcher durch deren Augen beschrieben wird, seitenlang. Die Beschreibung hat mich berührt, sie war wunderschön. Dieser tote Charakter wurde fassbarere als alle anderen Figuren, ich konnte in ganzes Leben vor mir sehen, eine Persönlichkeit mit allen Besonderheiten und Macken. Es kann jemand nur derart einen anderen Menschen beschreiben, wenn man sich viele Jahre kennt und jede Feinheit des anderen verinnerlicht hat.

Ursprünglich wollte ich dem Buch 3 Sterne geben, umso länger das Lesen her ist, umso eher neige ich zu 2 Sternen. Den dritten Stern hat es sich am Ende zwar alleine auf Grund der Aussagen zum gesellschaftlichen Umgang mit Frauen, die belästigt werden (verbal, physisch, per Nachricht), verdient sowie der Charakterbeschreibung, dennoch kann ich mich einfach nicht zu diesem überwinden.
Profile Image for Sarah Ricarda.
294 reviews72 followers
July 26, 2021
Ruth hat sich ganz gut eingerichtet in ihrem Witwenleben. Vor vier Jahren ist ihr Mann Ludwig gestorben, kurz nach seinem Tod hat sie herausgefunden, dass er eine Affäre hatte - Wut und Trauer vermischen sich. Trotzdem wohnt sie weiter in dem einst gemeinsamen Haus, kümmert sich um ihre schwangere Stieftochter und fühlt sich eigentlich ganz wohl allein. Die On- und Off-Beziehung mit dem bekannten Kinderpsychologen Simon sorgt zwar für emotionale Verwirrung, aber unglücklich ist Ruth nicht.
Doch dann erhält sie anonyme Nachrichten, über Social Media, aber auch privat. Hässliche Nachrichten sind das, in denen sie übel beschimpft wird - und die irgendwann auch Freund:innen und Kolleg:innen bekommen. Ruth fühlt sich bedroht. Doch was kann man unternehmen, wenn man den Absender nicht kennt?
Ich wusste eine ganze Weile nicht, wo Doris Knecht mit ihrer Geschichte hin wollte. Das machte aber nichts, weil ich Ruth gerne gefolgt bin und die Seiten nur so wegflufften. Und dann spitze sich das Thema zu, konkretisierte sich - und ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Um Feminismus geht es hier, um die Frage, was man sich als Frau gefallen lassen muss. Um Opfer-Blaming und die Macht, die anonyme Trolle in den sozialen Netzwerken haben. Um Vertrauen und Vertrauensmissbrauch.
Das alles schreibt Doris Knecht mit leichter Hand und in einer fließenden Sprache, die mich mitgerissen hat. Auch wenn sich manche Gedanken etwas zu oft wiederholen, ist die Botschaft dieses Buches so erschreckend wie wichtig. Ganz ohne Holzhammer kommt sie außerdem daher. Eine Leseempfehlung!
Profile Image for mari_liest.
310 reviews
October 30, 2021
"Die erste Nachricht kam an einem Sonntag im September. Ich saß auf der Bank im Schatten hinter dem Haus und ich ahnte nicht, dass das der Moment war, in dem sich meine Verhältnisse verschoben." (Zitat)

Ruth Ziegler, Drehbuchautorin, lebt nach dem Tod ihres Mannes Ludwig weiter im gemeinsam erbauten Holzhaus in der Nähe eines Flusses, ihr Zufluchtsort. Den Tod ihres Mannes hat sie noch immer nicht ganz überwunden, auch hat sie nachträglich entdeckt, dass er eine Affäre mit einer Frau hatte. Als sie sich plötzlich verliebt und sowohl sie als auch ihr privates bzw. berufliches Umfeld anonyme Nachrichten erhält, die sie in Misskredit bringen, weiß sie nicht mehr wem sie vertrauen kann.
In regelmäßigen Abständen erhalten Ruth und andere Personen widerliche, anonyme Nachrichten zu Ruths Leben. Massive Beleidigungen, Verleumdungen, Informationen über ihren toten Mann, ihr Aussehen, ihre Persönlichkeit. Misogyne Schei… par exellence. Sie wird aufs tiefste diffamiert. Erst denkt Ruth, dass sie, aufgrund ihrer Erfahrung als Moderatorin und den damit verbundenen Kritiken, gut damit zurechtkommen wird. Doch das ist nicht der Fall.

Die Geschichte baut auf zwei Handlungssträngen auf: der Hauptstrang mit des Stalkings, den die Autorin genial durch den Roman zieht. Der zweite, in dem sich Ruth verliebt. Wo sie trotz besseren Wissens ihr Bauchgefühl ignoriert, da sie verliebt, ausgelassen, frei und heiter sein möchte.

Immer tiefer verstrickt sich alles und Ruth merkt mit der Zeit, dass die Freundinnen, von denen sie glaubte, dass sie hinter ihr stehen, ihr nicht mehr glauben. Ihr raten, dies doch anzuzeigen, ihre Haltung zu „der Sache“ zu ändern und sich nicht so reinsteigern solle.

Doris Knecht spricht in ihrem Buch „Die Nachricht“ von einer toughen, netten und klugen Frau, die auf eine grausame Achterbahnfahrt der Gefühle schickt, da sie eine*n anonyme*n Stalker*in hat. Einer Frau, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht, und doch hilflos ist und dem Cybermobbing nicht entkommt. Sie zeigt welche Gefahren von sozialen Medien ausgehen (können) Der Roman ist psychologisch gut aufgebaut und spannend. Einziger Wermutstropfen ist für mich persönlich das Ende. Vermutlich ist dies aber so gewollt, und wenn, dann zeigt Knecht hier nochmals gesellschaftskritisch auf dieses RIESEN-Problem, denn das Ende lies mich leicht irritiert und etwas verärgert zurück. Der Schreibstil und die Sprache lassen das Buch angenehm lesen. Leseempfehlung!
Profile Image for Wandaviolett.
403 reviews57 followers
August 19, 2021
Fremdeinwirkung

Kurzmeinung: Wunderbare Neuentdeckung. Habe bereits weitere Romane von Doris Knecht geordert. Sympathisch ist sie auch noch!


Der neue Roman „Die Nachricht“ von Doris Knecht ist ein Schwergewicht. Vordergründig geht es um eine digitale Stalkinggeschichte, die jedem passieren könnte. Theoretisch wissen wir alle, dass die Anonymität im Netz ein Problem ist. Doch wenn man betroffen ist, ist es dann doch ganz anders. Das erfährt auch Ruth, die Heldin, die keine Löwin ist.

Hintergründig geht es jedoch um Misogynie, im digitalen Zeitalter nicht weniger ausgeprägt als im analogen, sogar im Gegenteil. Fast immer sind Frauen die Betroffenen von Stalking, Männer die Täter. Meistens kommen sie sogar ungeschoren davon.

Wie der Alltag Ruths in ihrem Landhaus abläuft, wird mit Liebe beschrieben. Wald. Fluss. Angler. Licht und Luft. Trauer. Erinnerungen. Einsamkeit. Ruth ist gerade dabei, die erste Trauerphase um den Verlust ihres Ehemanns abzuschließen. Ihr Ehemann war kein Heiliger. Trauer und Wut mischten sich.

Der Roman ist kein Sachbuch über Cybermobbing und steigt infolgedessen auch nicht besonders tief in das Thema ein. Es geht um Psychologie. Um Alltag. Um Seele. Der Roman ist auch kein Kriminalroman. Denn dann hätte man die Spannungskurve kritisieren können. Obwohl das Buch durchaus spannend ist. Aber es geht eben auch um etwas anderes: um das Leben selbst nämlich.

Wie es ist, plötzlich herausgerissen zu werden aus seinem Alltag durch Leid und Mobbing. Davon handelt der Roman. Und wie schwerfällig man darauf agiert, denn man braucht Zeit, zu reagieren, sich zu sammeln. Derartige Einbrüche im Leben machen etwas mit einem. Die Autorin hat diesen Prozeß hervorragend beschrieben. Zweifel. Misstrauen. Verlassenheit. Resignation. Ängste. Wut.

Wenn einem die unaufgeregte lyrische Schreibweise von Doris Knecht zusagt und man Landleben im Buch mag, und man mitgerissen werden will in einen Lesesog, den Doris Knecht auf doch wenigen Seiten zu entwickeln vermag, für den ist "Die Nachricht" ein wunderbarer Lesegenuß. Es sieht so unscheinbar aus, das Buch mit dem Häuschen und dem vielen Grün auf seinem Cover! Aber das täuscht! Innen drin ist Qualität.

Fazit: Doris Knecht ist eine bereichernde Neuendeckung für mich. Eine Kandidatin für die Longlist des Deutschen Buchpreises 2021, wenn es nach mir ginge. Halt wieder typisch Hanser-Verlag. Mein Kompliment!

Kategorie: Belletristik
Verlag: Hanser 2021
Profile Image for Bianca Sandale.
490 reviews18 followers
September 4, 2021
Wenn man nichts Gutes sagen kann, sollte man gar nichts sagen
Vor dem Stern sollte noch ein - Minus stehen
Profile Image for vvn.
81 reviews2 followers
February 23, 2024
Was mir gefallen hat: die Erzählweise, die Patchwork-Familie, die geschaffene Welt mit dem Holzhäuschen zwischen den protzigen Neubauten, das Heranwagen an das Thema Social Media und Stalking. Was für mich nicht funktioniert hat: die Figuren waren flach; das grosse Rätsel, das den Plot vorwärtstreiben sollte, interessierte mich am wenigsten (und die Auflösung war sehr voraussehbar); das Buch hätte um einen Drittel gekürzt und einige Nebendarsteller:innen gestrichen werden sollen; der Schluss ist auf so viele Arten überstürzt und unbefriedigend, dann ist am Ende halt einfach noch Lockdown. Und die Wiederholungen - Stilmittel oder zu wenig sorgfältiges Lektorat?
Profile Image for Beate NerdLounge.
248 reviews30 followers
February 26, 2024
„Das muss man aushalten.“

Gute Idee, aber die Autorin packt viel zu viele Themen in diese kurze Geschichte.
Teilweise spannend, psychologisch verzwickt, aber für mich einfach überladen und trotzdem nicht sooo mitreissend. Das Ende hat mir gut gefallen.
Profile Image for Tuti.
462 reviews47 followers
August 22, 2021
klug und flüssig geschrieben, wie immer bei doris knecht - interessante bestandsaufnahme über das leben einer frau (ich-erzählerin - ruth ziegler, drehbuchautorin, lebt im waldviertel & wien - ähnlich also wie die autorin selbst). ruth lebt allein in ihrem haus im waldviertel - drei jahre nach dem unerwarteten tod ihres mannes, ludwig - sie hat das leben im griff, zwei fast erwachsene söhne und eine stieftochter, die gerade (alleine) ein baby bekommt - sie hat ihre arbeit, freunde, das haus, genießt die natur drum herum und ist gern allein mit ihren gedanken - im gleichgewicht. eine on/off beziehung mit einen kinderpsychologen bring etwas dynamik - hat aber nicht nur positive seiten. doris knecht schafft ein interessantes und zeitgemäßes portrait einer frau, die versucht (und es schafft) ein ruhiges, freies und selbsbestimmtes leben zu führen - jenseits von internet-belästigungen und abhängigkeiten. manchmal vielleicht ein tick langsam - aber auf jeden fall lesenswert.
Profile Image for fyrtorn .
89 reviews
May 29, 2022
Ein gelungener Roman, flüssig und kurzweilig zu lesen bzw. zu hören.
Mir gefiel die Ehrlichkeit der Ich-Erzählerin und die Bandbreite an Themen, die verhandelt werden. Ob der Schwere des Inhalts, es geht u.a. um Trauerbewältigung und Stalking, driftet die Sprache nie ins Theatralische ab und sorgt dafür, dass die aufgebaute Bindung zur Hauptfigur Ruth nie nachlässt. Ein feministisches Buch, das seine Botschaften anders als z.B. das aktuelle Werk von Mareike Fallwickl nicht mit der Brechstange, sondern subtiler aber nicht minder wirkungsvoller transportiert. Einziges Manko: Wer hinter den bösartigen und sexistischen Nachrichten steckte, war mir schon relativ früh klar. Auch eine abschließende Konfrontation von Ruth und dem Urheber der Nachrichten hätte ich gut gefunden. Tat beides dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch.
Profile Image for Frauke.
46 reviews1 follower
October 17, 2021
"Ich freue mich darauf, wieder allein zu sein, in meiner eigenen Ruhe abzutauchen, unter der Oberfläche zu schwimmen; unsichtbar in der Stille meiner Gedanken, die Wörter der andern unhörbar, nur ein entferntes, beruhigendes Gemurmel, ein Rauschen, das mir sagt, dass sie noch da sind." (S. 253f.)

Eine Protagonistin, die ihr Alleinsein zelebriert. Herrlich.

Internetmobbing, Feminismus, Selbstbestimmung, toxische Beziehungen, zwischenmenschliche Beobachtungen. Alles dabei und super geschrieben!
Profile Image for Lese lust.
460 reviews34 followers
October 12, 2021
So gut die Autorin auch einzelne zwischenmenschliche Begebenheiten beschreiben kann, fehlt mir in diesem Roman doch der Plot. Ihre Beobachtungen zu Internetmobbing, Reaktion auf Frauen, die sich öffentlich äußern etc sind wichtig und machen wütend, aber die Geschichte drum herum ist mir persönlich zu dünn.
Profile Image for Monerl.
482 reviews9 followers
September 1, 2021
So ein tolles Buch! Ein Highlight in 2021!
Ausführliche Rezension folgt!
520 reviews
May 1, 2022
Der Anfang: «Die erste Nachricht kam an einem Sonntag im September. Ich saß auf der Bank im Schatten hinter dem Haus und rauchte eine Zigarette, Laptop auf den Knien, und ich ahnte nicht, dass das der Moment war, in dem sich meine Verhältnisse verschoben, erneut, ganz leicht nur.»

Rut Ziegler, eine Drehbuchschreiberin und Journalistin, einst als TV-Moderatorin, erhält von Unbekannt eine Nachricht über den Facebookmessenger: «Weißt du eigentlich von der Affäre deines prächtigen Ehemannes?» Natürlich weiß sie das! Was soll diese Info? Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt sie allein in dem Holzhaus auf dem Land, das Ludwig selbst gebaut hatte. Mit dem Tod von ihm wurde sein Geheimnis aufgedeckt: Er hatte eine Freundin und wollte Ruth anscheinend verlassen. Mit der Jüngeren ein neues Leben aufbauen. Nun folgen weitere Nachrichten, Beleidigungen. Immer wieder dämonisierende Nachrichten, jeden Tag, es werden immer mehr. «Wirst noch merken, wie allein du bist, du eingebildete Kuh», sind harmlose Kommentare. Auch ihre Freunde erhalten misogyne Mitteilungen über sie, Verleumdung, Beschimpfungen. Wer ist dieser Nachrichtenschreiber? Oder ist es eine Frau? Zumindest weiß dieser Mensch sehr viel über ihr Privatleben. Nicht beachten! Dann hört es auf, denkt sie.

«Als Ludwig starb, dachte ich, mir könne nicht mehr viel passieren. Ich fühlte mich sicher. Ich hatte überlebt, dass mein Mann gestorben war, was sollte noch geschehen. Das glaubte ich damals jedenfalls.»

Fakenews, Lügen, die im Umfeld erzählt werden, und immer die Frage: Wer ist es? Niemandem aus ihrem Freundeskreis traut sie es zu. Vielleicht ihre Fastnachfolgerin, die so mit dem Tod von Ludwig umgeht? Oder die Nachbarin, oder, oder ... Der Stalker macht weiter, schreibt und schreibt. Sie spürt die Blicke der Nachbarn, der Freunde und Kollegen, unausgesprochene Zweifel an ihrer Person bleiben hängen; man leitet die Nachrichten an sie weiter. Es muss doch etwas dran sein! Je öfter das Gleiche behauptet wird, um so mehr wird es zur Wahrheit. Ruth holt sich Rat. Man kann nichts machen, denn der Absender wechselt ständig die Identität, ist nicht zu ermitteln und eigentlich sagt der Schreiber nichts Strafrelevantes. Das mögen Lügen sein, die Beleidigungen halten sich unter dem Radar, auch wenn sie treffen und versuchen, sie zu erniedrigen. Ruth mag den Menschen als Stalker definieren – aber rechtlich ist er keiner. Lästig, aushalten, nicht beachten! Eines Tages wird es garantiert aufhören. Aber der Schreiber macht immer weiter – auch mit den Nachrichten an ihr Umfeld. Woher her weiß der / die das alles? Ihre Freunde sind genervt. Irgendwann mag auch keiner mehr mit Ruth über das Thema reden. Die einzige, mit der sie sich austauschen kann, ist ihre Freundin, eine Psychotherapeutin. Aber auch die will sie nicht ständig belästigen. Sie trifft sich mit Simon Brunner, die Beziehung ist fragil, wird immer wieder unterbrochen; Ruth kommt zum Schluss, der Mann ist nicht beziehungsfähig. Doch er zieht sie an, wie das Licht die Motte. Der Therapeut ist ein guter Zuhörer, auch mit ihm kann sie sich über den Stalker austauschen; man bleibt ja in Freundschaft verbunden. Ruth will nicht alles in sich allein reinfressen. In einem zweiten Strang geht es um Ludwigs Tochter, die bei Ruth und Ludwig aufgewachsen ist. Die junge Frau hat ein Kind bekommen; nur möchte sie kein Wort über den Vater äußern. Ruth hat ein gutes Verhältnis zu ihr, will sie auch nicht drängen, auch wenn sie ahnt, dass wesentlich mehr hinter diesem Schweigen steckt.

«Es fordert Leute heraus, wenn sie deine Stärke spüren und deine Unabhängigkeit und manche von ihnen wollen dir das dann wegnehmen. Sie wollen dir zeigen, dass du gar nicht so stark bist und so unabhängig, wie du glaubst. Und sie beginnen ein Kräftemessen, ihre Kraft gegen deine, ohne dass du es merkst, und dann merkst du es.»

Frauenverachtung und digitale Gewalt, eine starke Frau wird verleumdet. Vorurteile gegen unabhängige Frauen sind hier fein verpackt, Frauen die eine Haltung haben, sich nicht klein machen lassen. Dieser Schreiber will Ruth heulen sehen, psychisch fertig machen. Doch sie probiert es mit Gelassenheit: Spinner, hört irgendwann wieder auf. Aber der hier macht weiter, versucht sie in ihrem Umfeld zu diffamieren, erzählt immer wieder die gleichen Lügen, wobei er sehr tief in ihr Privatleben greift. Er versucht sie als Schlampe darzustellen, die alles vögelt, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, eine, die hinter jedem Mann her ist, die alle vor den Kopf stößt, die gewissenlos ist, Männer belästigt, eine die viel zu laut ist. Männliche Attribute. Eine Ruth, die sich nicht knicken lässt, was den Stalker ärgert, weil sie ihm den Stinkefinger zeigt, nie auf seine Nachrichten reagiert. Die Ich-Erzählerin erzählt von Misogynie im Alltag, auf der Straße, im Berufsleben. Eine Frau, die dem trotzt. Eine Ruth auf der Suche nach dem Urheber der Nachrichten, Detektivarbeit, ein Whodunnit im weitesten Sinn. Sie wird am Ende den Stalker identifizieren. Die Autorin wird ihn an seiner Sprache erkennen. Die Ich-Erzählerin steht häufig im Widerspruch mit sich selbst. Ihre Ehe war zu Ende – das hatte sie selbst festgestellt, wollte Ludwig verlassen – und doch trauert sie um das Familienleben, wünscht sich Ludwig zurück, seine Stabilität – gerade jetzt. Sie weiß, dass Simon nicht der richtige Mann für sie ist, hält ihn auf Abstand, wenn er sie erniedrigt. Doch immer wieder lässt sie sich auf ihn ein. Eine starke Frau mit Schwächen. Literarisch gut aufgebaut mit feinen Leerstellen, eine prägnante Sprache, ein spannender Roman.
Profile Image for Clarissa.
337 reviews16 followers
April 6, 2024
Mit Abstand mein liebstes Doris Knecht-Buch bisher! Feministisch und relevant für mehrere Generationen gleichzeitig, es ist irgendwie gleichzeitig ein Thriller, ein Sommerroman, zeitgenössisch, … große Empfehlung, um Doris Knechts Erzähltalent und ihre Stimme kennenzulernen.
Profile Image for Agnieszka Hofmann.
Author 24 books49 followers
August 11, 2021
Frapująca historia pewnego stalkingu. Nie ma w sobie nic z taniości niektórych psychothrillerów eksploatujących ten temat, to raczej spokojna, wyważona kronika z życia kobiety. I ciekawie pokazane role ofiary i sprawcy, ze wszystkimi psychologicznymi mechanizmami, bez upiększania, bez klasycznego oczyszczenia i sprawiedliwej kary w finale, jak tego wymagają konwencjonalne, klasyczne narracje.
128 reviews1 follower
July 13, 2023
Deze Oostenrijkse schrijfster was mij tot hiertoe onbekend maar ik laat me graag verrassen en ga dus met veel plezier op ontdekking.

In deze roman leren we Ruth kennen. Ze woont in een klein dorpje op het platteland waar ze na de dood van haar man alleen is blijven wonen. Haar kinderen zijn volwassen en het huis uit. Haar jongste zoon uitgezonderd. Tussendoor zorgt ze nog voor haar zwangere stiefdochter. Alhoewel Ruth een heleboel vrienden heeft, zowel online als daarbuiten is ze graag op zichzelf. Ze is alleen maar bijlange na niet eenzaam.

Haar rustige leven verandert wanneer de eerste berichten in haar Messenger app verschijnen. Eerst negeert ze de berichten over het overspel van haar overleden man maar van langsom meer maken ze haar nieuwsgierig. De schrijver schijnt wel héél erg veel van haar te weten. Wat een kleine rimpeling lijkt in een gewone dag escaleert al snel tot een warreling van emoties. Komen de berichten in het begin enkel bij haar, stilaan deint het uit. Haar vriendinnen krijgen ze, later haar kennissen en zelfs haar kinderen krijgen de bagger toegestuurd. De tekst wordt ook steeds grover, vulgairder en ze kwetsen hoe langer hoe meer. Ze begrijpt niet wie het doet of waarom en dat maakt haar heel wantrouwend tegenover haar omgeving. Stilaan verliest ze de zekerheid in wie ze wel of niet kan geloven. Ze geraakt helemaal ontredderd en ze laveert tussen gelatenheid en woede. Is het haar eigen schuld? Vinden de anderen dat? Wordt ze daarom ook op de berichten aangesproken, en niet steeds begripvol? In die mate dat haar autonomie wordt bedreigd omdat mensen vinden dat ze maar naar haar appartementje in Wenen moet verhuizen en niet alleen moet blijven.

Ze heeft nog andere zorgen. Haar jongste zoon Benni wordt gekweld door schuldgevoelens over het skiongeluk van zijn vader. Hij is er voor in therapie maar ze weet niet of het helpt. Haar stiefdochter Sophie komt vaak logeren met haar dochtertje Molly nu haar zwangerschap op het einde loopt en Ruth probeert haar te helpen waar ze kan. Ook de maîtresse van haar overleden echtgenoot is een groot vraagteken. Moet ze zoeken wie dat was? En dan? Een bezoek brengen als ze haar vindt? Een dilemma is het op zijn minst. Dan zijn er nog de talrijke buren en makelaars die niet liever zouden willen dan dat ze het huis verkoopt zodat het houten huis kan vervangen worden door iets mooiers. Het geld zou ze kunnen gebruiken maar de herinneringen houden haar daar vast. Bovendien heeft ze ook nog haar job, ze schrijft televisiescenario’s, dat veel van haar eist. Het is moeilijk om alle ballen tegelijkertijd in de lucht te houden. Wanneer ze een af en aan relatie begint met de therapeut van haar zoon lijkt het allemaal wat in de plooi te zullen vallen. Maar is dat wel zo?

Het verhaal speelt in de ik-vorm en grijpt regelmatig terug naar flash-backs waardoor er een vollediger beeld ontstaat van haar huwelijk, haar familie en vrienden. Doris Knecht heeft in een boeiende vertelstijl een beangstigend actuele roman geschreven over online stalking en wat dat teweeg kan brengen. Ze schrijft geen ingewikkelde zinnen maar haar stijl doet echter geen afbreuk aan het sociale probleem van online stalking. De situaties zijn herkenbaar want het kan iedereen gebeuren. Feitelijk zijn we allemaal gevoelig voor anonieme berichten en we weten ondertussen hoe ver dit kan gaan en met welke tragische gevolgen. Ook bij sterke en zelfbewuste zelfstandige mensen, met vrienden en doodnormale gezinnen, kunnen anonieme berichten enorme gevolgen hebben. Frustrerend om te lezen hoe gemakkelijk daders wegkomen met hun smerigheid en hoe gemakkelijk het is om te herbeginnen met een nieuw slachtoffer.
Deze roman stond in Duitsland wekenlang op de lijst van best verkochte boeken. Het boek raakt dan ook een hele reeks thema’s aan. De zoektocht naar een leefbaar evenwicht tussen werk en privé, het aangaan van een nieuwe relatie, bewust ongehuwd moeder zijn, feminisme, privacy op sociale media en conservatief gedrag. Ze heeft niet elk van die thema’s diep aangeraakt, het blijft naar mijn gevoel wat aan de oppervlakte en dat is een beetje jammer. Wat wel mooi is uitgewerkt is de vraag hoe een slachtoffer zich gedraagt of kan gedragen. Ik leefde wel in zoverre mee met Ruth dat ook ik nieuwsgierig was naar de dader. Misschien is deze psychologische roman een beetje aan de vlakke kant wat de karaktertekeningen betreft maar hij heeft zeker als verdienste dat de auteur haar lezers doet nadenken over hoe we omgaan met sociale media, wat we toelaten of Facebook, Twitter en Tik-Tok. Zeker nu AI overal zijn intrede doet hoort een gewaarschuwd man/vrouw er twee waard te zijn.

Het is niet zo dat dit boek me écht bij mijn nekvel heeft gegrepen maar ik ben wel blij dat ik het gelezen heb, al was het maar omdat Doris Knecht me doet nadenken over iets dat we ondertussen bijna gedachteloos gebruiken en dat alleen al is een verdienste op zich.

Alle info over dit boek vind je op https://www.amboanthos.nl/boek/het-be...
Profile Image for Leen.
8 reviews2 followers
February 14, 2022
Das Buch hätte das Potenzial ein guter Thriller zu sein. War’s halt leider nicht. Das Ende war einfach öde. Manche stellen waren zu detailreich und lang beschrieben.
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Profile Image for Michael Madel.
387 reviews6 followers
August 28, 2021
Doris Knecht begeistert mich einmal mehr mit der komplexen Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen. Im Fokus steht die Gewalt gegen Frauen in ihren verschiedenen erschreckenden Facetten. Das hat Thrillerqualität auf hohem literarischen und sprachlichen Niveau. Und kommt der Realität wohl oft sehr nahe.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Profile Image for Olga Weber.
4 reviews7 followers
November 22, 2022
3.5 ✨

Der Anfang hat mir wirklich gut gefallen und war interessant, aber dann kamen zu viele Erzählstränge dazu, die nicht wirklich zum eigentlichen Thema für mich passten.
Leider konnte das Ende die Bewertung für mich auch nicht mehr ändern.
Profile Image for Karina.
157 reviews1 follower
April 20, 2024
Ich muss gestehen das ich anfangs noch nicht sofort verstanden habe wo die Autorin Doris Knecht mit ihrem Roman 'Die Nachricht' hin möchte und einfach mal drauf los gelesen habe.
Aber auf einmal wird es einem klar und ich war voll drin und hatte es ruck zuck durch.
Es geht um die Drehbuchautorin Ruth und wie sie ihr Leben nach dem herben Verlust ihres Mannes Ludwig gestaltet und lebt.
Einer Ihrer zwei Söhne lebt und bei ihr und besucht die Schule, der andere ist schon aus dem Haus.
Ruth hat viele gute Freunde und Bekannte in ihrem Leben und trotz ihrer geselligen Art, liebt und sucht sie auch stark die Ruhe und Abgeschiedenheit in ihrem Alltag.
Der Tod ihres Mannes ist nun vier Jahre her und Ruth wagt sich ans Dating und das mit keinem Unbekannten. Simon, der Kinderpsychologe, der ihren jüngeren Sohn nach dem Tod seines Vaters betreut hat kann ihr Herz gewinnen und die zwei starten eine On/Off Beziehung.
Gleichzeitig fängt der Terror mit den Nachrichten an. Ruth und nach und nach jeder den sie kennt bekommt meist sehr private, intime und vulgäre Nachrichten über Ruth und ihr Leben
Diese Art des Stalking zieht sich wie ein roter Faden durchs Buch und spätestens da fällt einem der feministische Kern des Romans auf und ich muss sagen das habe ich sehr gemocht.
Hoch interessant und extrem traurig wie einige aus dem Umfeld von Ruth auf diese Nachricht reagieren.
Da wird das angesprochen was uns Frauen recht oft suggeriert wird...stell dich nicht so an...das musst du aushalten...
Musst du definitiv nicht!!!
Ein gutes Buch welches Victim blaming/ Täter-Opfer-Umkehr anspricht und einem mal wieder aufzeigt wie rasch es dazu kommen kann.
Profile Image for Joy.
1,583 reviews
September 5, 2024
Well, that was an intense story!
But first of all, this was by far the best I have ever done with a book in German. I think it’s because it was written by a woman, has only one point of view (the woman’s), and is about topics I could understand—relationships, trust, feelings. The narrator was excellent and I listened at .9 speed. I feel like I followed 90% or even more of this—I thoroughly enjoyed it.

That said, it was an intense story! Basically an emotional thriller because a woman is receiving negative emails for months/years after her husband dies. Most of the story is her wondering who could be harassing her. It ends up being a psychologist. They said at the beginning, but I don’t remember if it was her personal psychologist or her son’s psychologist.

I will be honest that it wasn’t clear to me why the psychologist knew some of the details that he was harassing her with. But that aside, it was really an excellent book. I’m sure I liked it more because I was so happy I could understand it! But it had a lot of good themes, and the one I appreciated most was the handling of trauma. Once she figured out who it was, she was just done with it. She didn’t want to make it known that he had sent her letters and she had no interest in trying to accuse him of it. She was just relieved to know the source. It was surprising to me how it ended on that tone, but I also got it. She was just wiped out with expending energy on this bad guy.

This was really quite interesting.
This entire review has been hidden because of spoilers.
566 reviews3 followers
March 29, 2022
Diese Geschichte ist einerseits brandaktuell, denn es geht um Hate Speech im Internet bzw. in Sozialen Medien. Andererseits ist sie zeitlos, denn seit Jahrhunderten wird Frauen nicht geglaubt, wenn sie Opfer von Gewalt wurden oder es wird zumindest behauptet, sie seien selbst schuld und hätten die Tat provoziert. Und eigentlich sei es doch gar nicht so schlimm, das müsse man halt aushalten...

Doris Knecht schreibt in relativ sachlichem, lockeren Tonfall, aber gleichzeitig sehr eindringlich, wie scheinbar harmlose Nachrichten das Leben eines Menschen beeinflussen, bedrohen und beinahe zerstören können und wie darüber Freundschaften kaputt gehen. Es geht um Gerechtigkeit, Solidarität und Respekt. Mich hat diese Geschichte sehr beeindruckt. Und weil die Hauptfigur Witwe und Großmutter ist, ist dies ein weiterer Beitrag zu meiner #Ü45_Protagonistinnen Challenge.
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