Für Ian McEwan ist die Geschichte der Wissenschaft eine faszinierende Saga voller intellektuellem Mut, harter Arbeit, tausendfachem Scheitern und kurzen Momenten der Inspiration. Sie ist auch eine Einladung, sich zu wundern und zu freuen. Anhand von Figuren wie Darwin, Einstein oder Turing erforscht Ian McEwan in diesen brillanten Essays das Verhältnis von Wissenschaft und Literatur, Ratio und Glauben und ihren Bezug zu unserer menschlichen Natur.
Ian McEwan studied at the University of Sussex, where he received a BA degree in English Literature in 1970 and later received his MA degree in English Literature at the University of East Anglia.
McEwan's works have earned him worldwide critical acclaim. He won the Somerset Maugham Award in 1976 for his first collection of short stories First Love, Last Rites; the Whitbread Novel Award (1987) and the Prix Fémina Etranger (1993) for The Child in Time; and Germany's Shakespeare Prize in 1999. He has been shortlisted for the Man Booker Prize for Fiction numerous times, winning the award for Amsterdam in 1998. His novel Atonement received the WH Smith Literary Award (2002), National Book Critics' Circle Fiction Award (2003), Los Angeles Times Prize for Fiction (2003), and the Santiago Prize for the European Novel (2004). He was awarded a CBE in 2000. In 2006, he won the James Tait Black Memorial Prize for his novel Saturday and his novel On Chesil Beach was named Galaxy Book of the Year at the 2008 British Book Awards where McEwan was also named Reader's Digest Author of the Year.
Das kleine Büchlein mit Essays des Schriftstellers Ian McEwan fand ich unterhaltsam und lesenswert. Die Essays stehen in keinem bestimmten zeitlichen Bezug zueinander und sind inhaltlich nicht aufeinander abgestimmt. Insofern darf man nicht erwarten, dass der Autor eine These aufstellt oder den Text zu einem bestimmten Schluss hinentwickelt. Auch sind Doppelung von Anekdoten unvermeidlich, denn welcher Redner will sich immer wieder komplett neu erfinden.
Der rote Faden, der sich durch die meistens Essays zieht, ist der Vergleich der Arbeiten eines Wissenschaftlers mit denen eines Schriftstellers. Der Drang nach Priorität, also nach der Erstveröffentlichung einer Idee, brachte in der Vergangenheit einige schöne und tragische Geschichten zu Tage, wie z.B. die Hektik Darwins, als er plötzlich einen Brief mit Ausarbeitung über die Rassen von Wallace aus Ostindien bekam mit der Bitte um Einreichung bei der wissenschaftlichen Akademie. Darin beschrieb Wallace die Erkenntnisse, die eigentlich Darwin veröffentlichen wollte (Survival of the fittest). Man stelle sich nur mal vor, dass alle Autor/innen nach 1910 aufgehört hätten, Gedankenstromromane zu schreiben, nur weil Virginia Woolf die Erste war.
Im Grunde ist das Buch eine Huldigung der bedeutesten Wissenschaftler (wobei Darwin für McEwan eine zentrale Rolle einnimmt) und ihres enormen Drangs, das Alte zu vergessen und sich immer weiter zu entwickeln. Ich habe viel gelernt durch das Buch, da ich kein Naturwissenschaftler bin. Das letzte Essay über die Religion wirkte für mich etwas wie ein Fremdkörper in der Sammlung, wenn auch der Fanatismus in den verschiedenen Religion gut beschrieben wurde.
Zwar sind mir naturwissenschaftliche Phänomene wenig vertraut und noch weniger interessant, doch schafft es McEwan sie so nachvollziehbar zu beschreiben und immer wieder mit Kultur und Literatur zu verbinden, dass die Lektüre sehr kurzweilig ausfällt.
Charles Darwins Leben liest sich so wie ein einzigartiger Abenteuerroman. Die Entwicklung seiner Evolutionstheorie wird als gar nicht so individuelle Leistung geschildert, sondern als Resultat vieler bereits schon vorhandener, virulenter Ideen – und wird damit vergleichbar der Literatur, in der auch die Heroen immer schon auf den Schultern vorangegangener Literaten, Ideen und Entwicklungen stehen. Das ist amüsant zu lesen, gerade aus der Feder eines Literaten, der damit auch ein stückweit das Urheberrecht, von dem auch er lebt, in Frage stellt.
Da die Essays zu unterschiedlichen Zeiten entstanden und an unterschiedlichen Stellen erstmals erschienen, gibt es gelegentlich kleine Redundanzen. Darwin bildet dabei fast so etwas wie einen roten Faden.
An einer Stelle sehe ich verschenkte Chancen: In „Eine parallele Tradition“ beginnt er mit Gedanken über einen literarischen (und wissenschaftlichen) Kanon und schreibt:
In den letzten Jahren schien dieser Kuchen vielen in einem geradezu ungenießbaren Maße allzu männlich, zu bürgerlich und zu heterosexuell geraten zu sein.
Ja, was für ein Auftakt, um dem etwas entgegen zu setzen. Gerade weil es hier auch um Parallelen zur Wissenschaft geht, muss ich an die demnächst zu lesende Margaret Cavendish denken, die im 17. Jahrhundert Wissenschaftlerin und Schriftstellerin war. McEwan lässt diesen Faden leider gleich wieder fallen.
Am Besten gefiel mit das letzte Kapitel über die scheinbar immer wieder drohende, aber nie eintretende Apokalypse. McEwan schreibt, Ideen von Frank Kermode aufgreifend:
Was könnte uns mit mehr Bedeutung gegen den Abgrund der Zeit ausstatten als die Gleichsetzung unseres eigenen Dahinscheidens mit der läuternden Vernichtung dessen, was ist.
Das lässt einen dann doch die eigenen Ängste hinsichtlich Klimakrise und Corona-Krise ein wenig relativieren und die eigene Ichbezogenheit belächeln. Aus unserer Verantwortung entlässt uns diese Erkenntnis aber nicht. McEwan beendet diesen Teil mit den Worten:
Wenn nicht der Beweis des Gegenteils erbracht wird, spricht eine hohe Wahrscheinlichkeit dagegen, dass da oben jemand ist. Wie auch immer, in diesem Fall spielt es kaum eine Rolle, wer unrecht hat – niemand wird uns retten, wenn wir es nicht tun.
Wie sehr sich die Rolle der Wissenschaft in diesem Jahr verändert hat, merke ich übrigens auch daran, dass mir auffällt, wenn (mutmaßlich) bei der Übersetzung ein „s“ in Johns Hopkins University verloren ging.
Der Leser sollte hier vielleicht nicht allzu neue und tiefgreifende Gedanken erwarten, aber eine gute, lesbare Lektüre ist es allemal.
"Erkenntnis und Schönheit" versammelte eine Handvoll Vorträge und Essays von Autor Ian McEwan. Meist mit dem Zusammenspiel zwischen Literatur und Wissenschaft als Aufhänger, untersucht der Schriftsteller seine persönlichen Interessen und die globalen Entwicklungen der Menschheit. Das gestaltet sich erfreulich unaufgeregt, bietet im gleichen Zug allerdings wenig neue Erkenntnisse. Der letzte Beitrag über die Religion ist durch die inhaltlichen Abweichungen der weiteren Schriften am intensivsten, wirklich augenöffnend ist dieser trotzdem nicht. Für Anhänger McEwans lohnt sich die Anschaffung bestimmt, belesene Personen finden in diesem kleinen Band aber zu wenig Mehrwert.
Ich habe das Buch wirklich sehr gemocht! - Es repräsentiert meine absolute Liebe vom Zusammenhang der Wissenschaft und Philosophie. Aber ich hätte es schön gefunden, wenn der Autor seiner Zeit voraus gewesen wäre und auf die unglaublichen Erkenntnisse von WissenschaftlerINNEN erwähnt und richtig gestellt hätte (z.B. bei Franklin), die von Männern um ihr Wissen beklaut wurden sind. Deshalb der fette ⭐️ Abzug. Vor allem das Kapitel ,,Das Ich“ hat mich (vor allem sprachlich) sehr beeindruckt. - Philosophisch eben. Wer hätte es gedacht.🤓
Über Wissenschaft, Literatur und Religion Inhalt Über Wissenschaft, Literatur und Religion Zu den einzelnen Essays „Erkenntnis und Schönheit“ Literatur, Wissenschaft und die menschliche Natur. In: Erkenntnis und Schönheit. The Originality of the Species oder: Wer ist der Erste? Eine parallele Tradition. In: Erkenntnis und Schönheit Das Ich. In: Erkenntnis und Schönheit Endzeitstimmung. In: Erkenntnis und Schönheit. Fazit „Erkenntnis und Schönheit“ Links zum Text Weitere Rezensionen „Erkenntnis und Schönheit“ von Ian McEwan beinhaltet fünf Essays zum Thema Wissenschaft, Literatur und Religion. Bevor ich auf die einzelnen Essays eingehe, möchte ich einige Worte zu Ian McEwan, einem der wichtigsten zeitgenössischen Autoren ausführen.
Der Autor wurde 1948 in Aldershot in England geboren. Sein Vater war Major in der schottischen Armee, somit wuchs der Autor in Singapur, Libyen und Deutschland auf. Er studiere Englische Literatur. Die Liste seiner Literaturpreise ist lang: Man Booker Prize, National Book Critics Circle Award und den Los Angeles Times Book Prize. Shakespeare-Preis der Alfred Toepfer-Stiftung für sein Lebenswerk (1999). Im Jahr 2000 wurde er zum Kommandeur des Ordens des British Empires ernannt. Deutscher Buchpreis (2003). 2011 erhielt er den Jerusalem-Preis für die Freiheit des Einzelnen in der Gesellschaft. Und nicht zu vergessen, am 28. August 2020 wurde ihm die Goethe-Medaille verliehen.
Erkenntnis und Schönheit Pressebild_ianmcewan_cfoto-annalena-mcafee_300dpi Pressebild_ianmcewan_cfoto-annalena-mcafee_300dpi Zu den einzelnen Essays „Erkenntnis und Schönheit“ Literatur, Wissenschaft und die menschliche Natur. In: Erkenntnis und Schönheit. Sicherlich haben wir, die Leser, einen unmittelbareren Zugang zur Literatur als zur Wissenschaft. Wir haben, um McEwans hier erwähnten Ausdruck aus der kognitiven Wissenschaft zu übernehmen, eine Theorie des Menschen. Literatur erzählt uns von Charakteren und Konflikten. Die Urkonflikte kennen wir persönlich oder sind für uns leicht vorstellbar. Jeder Roman bietet eine Modelllösung für den jeweiligen Konfliktfall an. Die Konflikte spalten sich in Mensch gegen das Höherrangige (sei es Natur, System, auch Krieg); der Mensch gegen andere Menschen; und die inneren Konflikte. Das ist für uns zugänglich, weil es Dinge sind, die sich in unserem Leben abspielen.
Mit der Wissenschaft ist es weitaus schwieriger. Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind für uns oft schon aus mathematischen Gründen weniger zugänglich. Wir wissen es, wir glauben, dass es stimmt, aber trotzdem ist uns die Relativitätstheorie kaum zugänglich.
Während es ohne Franz Kafka keinen „Gregor Samsa gegeben hätte, existiert die Allgemeine Relativitätstheorie auch ohne Albert Einstein. Auch die Evolutionstheorie gäbe es ohne Charles Darwin und sein Buch „Über die Entstehung der Arten“, wenn auch vielleicht unter einem anderen Namen.
Literatur entsteht im Geist, während die naturwissenschaftlichen Gesetze auf der Welt gelten, und Wissenschaftler diese nicht erfinden, sondern die Gesetzmäßigkeiten erkennen und zugänglich machen.
Ian McEwan erklärt uns, warum Charles Darwin eine wissenschaftliche Größe und seiner Zeit weit voraus war. Schon lange bevor Körpersprache oder Spiegelneuronen zum Sprachgebrauch gehörten, hatte Darwin sich mit „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren“ beschäftigt und seine Beobachtungen mit den eigenen Kindern niedergeschrieben. Alle Menschen, gleich welcher Rasse, Religion oder Hautfarbe haben die selbe Körpersprache und erkennen sie auch.
The Originality of the Species oder: Wer ist der Erste? In der Wissenschaft zählt immer der Erste, der „ES“ herausgefunden oder entdeckt hat. Ian McEwan erzählt uns wie Darwin und Einstein ihre Arbeitsgeschwindigkeit erhöhten, als ein Mitbewerber drohte, entsprechende Erkenntnisse früher zu veröffentlichen. Also Konkurrenz belebt das Geschäft.
Es ist dieses Gefühl, etwas geleistet zu haben, was zuvor kein Anderer erreicht hat.
Wollen wir nicht alle unsterblich werden? Für jeden Schriftsteller ist die Vorstellung, dass es im Jahr 2200 einen Leser gäbe, der obwohl er selbst schon lange tot ist, ein Buch aus seiner Feder lesen würde, ein Traum.
Der Vergänglichkeit entflohen…
Eine parallele Tradition. In: Erkenntnis und Schönheit Wie können wir ein Werk betrachten oder bewerten. Muss ein Werk unabhängig von der Person des Autors gesehen werden? Spielt es eine Rolle in welcher Zeit das Werk entstanden ist? Wer entscheidet, was zu einem Kanon warum und wieso dazugehört?
Müssen wir Bücher im Vergleich mit anderen Büchern sehen?
Macht es nicht neugierig, wenn Shakespeares Hamlet Jahrhunderte später bei Alfred Döblin auftaucht: „Hamlet oder die lange Nacht hat ein Ende“ oder wenn „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ spielt?
Literatur verändert sich, nicht weil sie sich als falsch herausstellt, sondern weil Literatur ein Bildnis der Zeit ist, und die Zeit sich geändert hat.
Bei der Wissenschaft verhält es sich ein wenig anders, es wird bewiesen oder falsifiziert, Fake News haben keinen Bestand, weil sie nicht zu beweisen waren. Wer kennt nicht aus seinem Mathematikunterricht die Worte: Quod erat demonstrandum?
Das Ich. In: Erkenntnis und Schönheit Was ist eigentlich das Selbst, oder das Ich. Eine Entität, die uns um gibt, die wir sind, die wir anziehen, sobald wir wach sind. Das Ich ist Subjekt, aber wenn ich über mein Ich nachdenke, wird es zugleich zum Objekt. Oder gilt das Ich als Narrativ, als Geschichte, die man sich selbst erzählt? Wir sind das Buch, das wir selbst schreiben.
Sind wir alle virtuose Schriftsteller, die ihre Ich-Geschichte selbst erfinden. Diese Möglichkeit gilt für Ian McEwan nicht, weil er nicht an den freien Willen glaubt, sondern es als notwendige Illusion betrachtet. Somit spalten sich die Ichs in zwei Lager. Das eine Lager glaubt, selbst Verfasser der eigenen Gedanken zu sein. Und das andere Lager glaubt, dass Gedanken einfach geschehen.
Hierbei sollte noch erwähnt werden, dass die Erfahrung des Ichs immer eine körperliche Erfahrung ist. Das Ich befindet sich in Raum und Zeit oder im Jetzt und Hier. Wir haben Narben oder Verletzungen, die wir mit unserem Körper mittragen. Paul Auster hat mit „Winterjournal“ eine Biografie am Beispiel der Geschichte seines Körpers geschrieben.
Aber es gibt nicht nur das heutige Ich, sondern aus jeder Zeit kann man ein Ich hervorholen. Für alle diese Ichs bin ich verantwortlich. Wenn ich vor zwanzig Jahren einen Menschen getötet habe, muss ich, wenn ich dafür angeklagt werde, die Verantwortung übernehmen, auch wenn sich mein heutiges Ich davon distanziert.
Die Geschichte des Individuums findet in der Literatur erst ab dem 16. Jahrhundert statt. Da wohl eindringlichste Individuum ist „Hamlet“, gefüllt mit Schuld, Hoffnung, Selbstzweifel und noch vielem mehr. McEwan verweist hier auch auf Michel de Montaigne.
Nicht vergessen werden darf, dass das heutige Ich Weiterentwicklungen der vorherigen Ichs sind.
Ian McEwan führt hier den Leser in erkenntnistheoretische Fragen ein.
Endzeitstimmung. In: Erkenntnis und Schönheit. Verschwörungstheorien gab es schon seit Jahrtausenden. Beste Quelle ist „Die Offenbarung des Johannes“, auch als Apokalypse bekannt, das letzte Buch der Bibel. Brauchen wir den Glauben, weil wir uns bestätigen wollen, dass unser Leben mehr Sinn hat, als die Art zu erhalten? Wir wissen um unsere Sterblichkeit – unsere Vergänglichkeit.
„Der Glaube an die biblische Endzeitprophezeiung – an eine Welt, die, durch die Katastrophe erst geläutert und dann erlöst, vollkommen christlich und konfliktfrei wird durch die Wiederkehr Jesu zu unseren Lebzeiten – ist in den Vereinigten Staaten generell ausgeprägter als irgendwo sonst auf der Erde und reicht von wirtschaftlich benachteiligten Randgruppen mit niedrigem Bildungsstand über Millionen von Menschen mit College-Abschluss bis hinauf zu den regierenden Eliten, den höchsten Gipfeln der Macht.“ (S. 145).
Letztendlich sieht Ian McEwan kein „nach dem Tode“, sondern der Tod ist der Schlusspunkt.
Wir werden uns damit abfinden müssen, das es keinen Schöpfergott gibt, der uns beschützt, bestraft oder belohnt.
Pressebild Erkenntnis und Schönheit Hardcover Leinen 192 Seiten erschienen am 23. September 2020 Fazit „Erkenntnis und Schönheit“ Ian McEwan hat fünf lesenswerte Essays zu aktuellen Themen, die uns alle betreffen, zusammengestellt. Ich habe Michel de Montaigne gleich auf meine Leseliste gestellt. Auch Virginia Woolfe hat zur Entwicklung des Individuums, genau wie Jane Austen, beigetragen. Es wurde die erlebte Rede entwickelt.
Besonders interessant fand ich auch, den Verweis auf Voltaire.
„Wer wissen will, was für kühne und originelle Ideen Newton hatte, der lese Voltaire. Bei ihm spüren wir die Begeisterung für neue Ideen, und dabei erfüllt er zugleich die höchsten Anforderungen an Verständlichkeit.“ (S. 83).
Die Essays sind inspirierend und machen Lust auf mehr. Ich hatte mir mit dem Lesen viel Zeit gelassen, und habe dennoch das Gefühl, nur einen kleinen Bruchteil hier wiedergegeben zu haben.
Der kleine Band ist für mich eine Herausforderung, um mich von Satz zu Satz zu hangeln und allen Verweisen nachzuspüren. Ich liebe es.
Hat mich leider nicht überzeugt. Die abgerissenen Themen wären interessant, werden jedoch nicht wirklich fundiert betrachtet (im Sinn eines breiteren Überblicks) oder mit besonderem Hintergrund gespickt. Als Naturwissenschaftler wird fast ausschließlich Darwin angeführt, die Religion wird auch nur im fanatischen Aspekt, d. h. eher undifferenziert, im letzten Kapitel betrachtet. Die Schönheit, z.B. Schönheitsideale, wurde nach meinem Empfinden überhaupt nicht angesprochen, höchstens durch die Literatur. Alles in allem finde ich, dass es eine Aneinanderreihung einzelner Gedanken zu den Themen ist, jedoch werden sie nur flüchtig/anhand eines einzelnen Beispiels betrachtet und können nicht gewinnbringend verflochten werden.
Ian McEwan über Erkenntnis und Schönheit: Schöne Aufsatzsammlung zu den Gemeinsamkeiten des wissenschaftlichen und künstlerischen Schaffens: harte Arbeit, immer wieder Scheitern, Momente der Inspiration und die Schönheit auch von wissenschaftlichen Theorien. #Schaffen #Wissenschaft #Kunst
Über den Autor habe ich vorab viel Gutes gehört und da musste dieses kleine Büchlein mit. Aufsatzsammlung über Gemeinsamkeiten von Wissenschaft, Literatur und Religion klang auch sehr interessant. Leider fand ich es anders als die anderen Bewertungen hier nicht besonders gut. Bei der Seitenanzahl kann man natürlich nur von angerissenen Themen ausgehen. Allerdings habe ich dennoch die angepriesene Unterhaltung erhofft. Diese ist nicht eingetreten. Die ewigen Verweise auf andere kluge Köpfe reichten mir nicht aus. Vielleicht einfach nicht mein bevorzugter Schreibstil...