Paul Morrissey, der bekannte New Yorker Underground-Filmemacher und berühmte Mitarbeiter des legendären Andy Warhol, ist im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus in Manhattan gestorben. Die traurige Nachricht wurde der New York Times von dem Archivar Michael Chaiken bestätigt, der hinzufügte, dass der Filmemacher den Komplikationen einer Lungenentzündung erlegen sei. Paul Morrissey wurde in den 1960er und 1970er Jahren zu einer der Ikonen des unabhängigen und experimentellen Underground-Kinos an der Ostküste der Vereinigten Staaten.   Geboren wurde er 1938 in New York City. Er studierte Literatur an der Fordham University und begann nach seinem Militärdienst in der ersten Hälfte der 1960er Jahre Kurzfilme zu drehen. Seine Erstwerke wurden neben Kurzfilmen des damals aufstrebenden Brian De Palma gezeigt. Schon bald tat er sich mit dem vielseitigen amerikanischen Künstler Andy Warhol zusammen, was zu Werken wie My Hustler, Chelsea Girls, Women in Revolt und Lonesome Cowboys führte. Aus dieser Zusammenarbeit ging später auch die kommerziell erfolgreiche Trilogie Flesh, Trash and Heat hervor, in der Joe Dallesandro, eine der Musen und Ikonen Warhols, mitwirkte. Wie Warhol arbeitete auch Morrissey zwischen 1966 und 1967 eng mit der Rockband Velvet Underground, deren Frontmann Lou Reed und der Sängerin Nico zusammen.   Im ersten Drittel der 1970er Jahre setzte sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Künstlern mit gemeinsam produzierten Horrorfilmen wie Andy Warhols Frankenstein und Andy Warhol's Dracula fort, in denen Joe Dallesandro und Udo Kier die Hauptrollen spielten. Diese Werke, die heute Kult sind, waren jedoch zu ihrer Zeit weder beim Publikum noch bei den Kritikern ein Erfolg, und 1974 trennten sich Warhol und Morrissey endgültig. Der Regisseur verfolgte daraufhin eine Solokarriere, die Filme wie die Kriminalkomödie Der Hund von Baskerville (1978) und das Komödiendrama Spike of Bensonhurst (1988) hervorbrachte. In späteren Jahren hielt sich Morrissey mit seiner Kritik an Warhol nicht zurück und bezeichnete seinen künstlerischen Beitrag zum gemeinsamen Filmschaffen als recht gering.   Im Jahr 2002 wurde Paul Morrissey bei den 55. Filmfestspielen von Cannes eine besondere Ehrung zuteil, und einige Jahre später schafften es seine beiden letzten Werke, Veruschka - Die Inszenierung (m)eines Körpers und News from Nowhere, in die Sektion Orizzonti der Internationalen Filmfestspiele von Venedig. (mehr)

Halten Sie Ihre Hüte fest, wir machen einen Ausflug in den Wilden Westen! Apple Original Films arbeitet derzeit an einer neuen Spieladaption. Diese wird auf der Reihe The Oregon Trail basieren, die auf das Jahr 1971 zurückgeht. Es wurde erstmals 1974 veröffentlicht, die berühmteste Version für Apple II Mikrocomputer kam 1985 heraus. Ursprünglich war es ein pädagogisches Computerspiel, das Jugendlichen den Alltag der Siedler des amerikanischen Westens in Planwagen auf dem berühmten Oregon Trail im Jahr 1848 näher bringen sollte. Auch heute noch werden neue Versionen des Spiels für verschiedene Konsolen veröffentlicht.   Interessanterweise haben mehrere bekannte Kreativduos an dem Projekt mitgewirkt. Das preisgekrönte Schöpferduo Benj Pasek & Justin Paul (Greatest Showman, Dear Evan Hansen), das u. a. für den Song "City of Stars“ aus La La Land einen Oscar gewann, wird den Film über seine Firma Ampersand produzieren. Das Drehbuch wird von dem eingespielten Duo The Lucas Bros. geschrieben, den Komikern Keith und Kenny Lucas (22 Jump Street), die unter anderem eine Oscar-Nominierung für die Titelmelodie von Judas and the Black Messiah erhalten haben. Regie wiederum werden die Partner Josh Gordon und Will Speck (Die Eisprinzen, Umständlich verliebt) führen.   Speck und Gordon werden den Comedy-Western gemeinsam mit dem ausführenden Produzenten Kevin K. Vafi (Hit-Monkey) produzieren, mit dem sie bereits bei ihren letzten Filmen Office Christmas Party, Lyle - Mein Freund, das Krokodil und der diesjährigen Sci-Fi-Komödie Distant zusammengearbeitet haben. Ebenfalls an der Produktion beteiligt sein wird Caroline Fraser für HarperCollins Productions, zu dem auch die Spielemarke The Oregon Trail gehört. Details zum genauen Konzept des Films und der möglichen Besetzung müssen noch abgewartet werden, da sich das Projekt derzeit noch in einem frühen Stadium befindet. The Hollywood Reporter hat als erstes über den kommenden Film berichtet. (mehr)

Es sieht so aus, als würde Rey ihr Lichtschwert vorerst nicht einschalten. Das liegt daran, dass Star Wars: New Jedi Order, eines der letzten drei Star-Wars-Filmprojekte, die von der Disney-Tochter Lucasfilm im letzten Jahr angekündigt wurden, nicht in die Gänge kommt. Oder besser gesagt, das Thema. Nach den überwältigend stolzen Ankündigungen, dass wir eine neue Version der Skywalker-Saga bekommen würden, dass eine weibliche Regisseurin endlich ein Mitspracherecht in der Welt der Star Wars-Filme haben würde und dass die Hauptdarstellerin Daisy Ridley satte 12,5 Millionen Dollar für ihre Rückkehr in die Rolle erhalten würde (und das alles, ohne dass ein Drehbuch in Sicht wäre), wurde jetzt bekannt, dass der Film nicht nur noch immer ungeschrieben ist, sondern sogar seinen Hauptdrehbuchautor verliert. Schon wieder.   Neuesten Berichten zufolge verlässt nämlich Steven Knight (Tödliche Versprechen - Eastern Promises, Allied - Vertraute Fremde), der beliebte Schöpfer von Serien wie Peaky Blinders – Gangs of Birmingham, SAS: Rogue Heroes und Alles Licht, das wir nicht sehen, das Projekt. Doch seine Beteiligung war vielleicht das einzig Positive für die Fans des kommenden Projekts. Vor ihm sollte der Film von Damon Lindelof (Lost, Prometheus) geschrieben werden, der sich jedoch ebenfalls still und leise von dem dubiosen Projekt verabschiedet hat (oder besser gesagt, verabschiedet wurde), und Justin Britt-Gibson (The Strain, Counterpart), dessen Namen wir wahrscheinlich auch nicht im Abspann sehen werden. Für den Film, der das Schicksal der letzten Jedi, Rey Skywalker, mehrere Jahre nach den Ereignissen von Episode IX verfolgen soll, stehen somit derzeit nur noch die pakistanische Regisseurin Sharmeen Obaid-Chinoy (Ms. Marvel) und die Hauptdarstellerin Daisy Ridley (Die junge Frau und das Meer, The Marsh King's Daughter) unter Vertrag.   Es stellt sich also die Frage, ob das Projekt überhaupt realisiert und nicht still und leise aufgegeben wird. Schließlich hat Lucasfilm unter der Leitung von Produzentin Kathleen Kennedy eine lange Vorgeschichte im großen Ankündigen von Filmprojekten, von denen man außerhalb von Texten auf Film-Websites nie wieder etwas hört (Patty Jenkins' Rogue Squadron, Taika Waititis Star Wars, Rian Johnsons Star Wars-Trilogie, Star Wars der Macher von Game of Thrones, Star Wars von Kevin Feige und so weiter). Letztes Jahr wurde auch ein Film von James Mangold (Logan: The Wolverine, Le Mans 66 - Gegen jede Chance) angekündigt, der wiederum in der fernen Vergangenheit spielen würde. Nach dem kommerziellen Misserfolg von Mangolds letztem Indiana-Jones-Film bleibt wohl auch dessen Schicksal im Ungewissen. Auch die Star-Wars-Serie ist unter keinem guten Stern geboren, nachdem die zweite Staffel der höchst umstrittenen The-Acolyte-Serie abgesetzt wurde.   Wie dem auch sei, der einzige wirklich sichere Star Wars-Film, den wir mit ziemlicher Sicherheit sehen werden, ist der im letzten Jahr angekündigte The Mandalorian & Grogu unter der Regie von Jon Favreau (Iron Man, Der König der Löwen), der sich derzeit in Produktion befindet. Kein Wunder, denn The Mandalorian ist der größte Publikumserfolg der SW-Reihe und die Figur des liebenswerten Grogu (alias Baby Yoda) ist ein absoluter Gewinner im viralen Merchandising. Aber es gibt eine große Frage. Weiß Lucasfilm unter Disney überhaupt, in welche Richtung es mit zukünftigen Star Wars-Filmen gehen will? So wie es aussieht, scheint man nach der chaotischen und planlosen letzten Trilogie und bei all den angekündigten Projekten nicht viel zu wissen und probiert einfach alle möglichen Ideen aus, in der Erwartung, dass eine davon tatsächlich gut ankommt. Das ist ziemlich schwach für eine der größten Filmmarken der Geschichte. (mehr)