Regie:
Denis VilleneuveDrehbuch:
Taylor SheridanKamera:
Roger DeakinsMusik:
Jóhann JóhannssonBesetzung:
Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin, Victor Garber, Jon Bernthal, Daniel Kaluuya, Jeffrey Donovan, Raoul Max Trujillo, Julio Cedillo (mehr)Streaming (4)
Inhalte(1)
Die junge FBI-Agentin Kate Macer stößt bei einer Erstürmung eines Hauses auf einen schrecklichen Fund. Hinter den Wänden verbergen sich Dutzende Leichen. Der Drahtzieher ist der mexikanische Drogenboss Manuel Diaz. Der CIA-Beauftragte Matt Graver holt Kate zu einer Sondereinheit nach Juárez, an die amerikanische Grenze zu Mexiko. Gemeinsam mit dem zwielichtigen Söldner Alejandro eröffnen sie die Jagd auf Diaz. Beide Seiten greifen im eskalierenden Drogenkrieg zu immer brutaleren Mitteln. Kate weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann. (ORF)
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Kritiken (18)
Villeneuves Top-Leistung. Ein brillant inszeniertes Thriller-Canapé, welches Ihnen mit einem brutal langsamen Tempo und dank Johann Jóhannssons postapokalyptischem Donnern den Dickdarm durchs Gehirn fegt. Ein rücksichtsloses Hämmern auf den Schädel, welches in Anbetracht der ultradüsteren Stimmung der Prosa von Cormac McCarthy ähnelt, jedoch ansonsten völlig ohne Ansprüche auf philosophische Weitgefasstheit daherkommt. Eine blutige Geschichte aus einem Grenzgebiet, die belegt, dass der einst surrealistische Art-Surrealist aus Quebec zu einem der besten Mainstream-Regisseure herangereift ist. Die Hauptrolle dieser rohen Angelegenheit einer Frau anzuvertrauen, stellt einen brillanten Schachzug dar, welcher das gesamte Meisterwerk vervollkommnet. Wenn ich die diesjährigen "Mainstream-Filme" verglich, würde Sicario den Hauptpreis in Sachen / Leistung / Erfahrung gewinnen. [90%] ()
Ich musste mir den Soundtrack anhören. Eine Stunde befasste ich mich "fasziniert“ mit der Streetview von Cuidad Juárez. Ein meisterhaft verfilmter Ausflug in die weniger gastfreundlichen amerikanisch-mexikanischen Ecken mit einer Ultra-Stimmung. Der ausgezeichnete Josh Brolin und nach langer Zeit eine Rolle, die des Talents und des Dämonismus von Benicio Del Toro würdig ist. Die erste halbe Stunde, in der man in die Situation und in das Milieu hineingezogen wird und in welcher die neuen Kollegen vorgestellt werden, repräsentiert die detaillierteste Regie, die es geben kann. Sie überragt das Talent und den Perfektionismus von David Fincher (dazu stehe ich). Deshalb ist es schade, dass der Drive am Anfang und die Andeutung von etwas, was man noch nie gesehen hat, allmählich schwächer werden und das Ergebnis anders aussieht, als man es sich wünschen würde. Die Hauptfigur der idealistischen FBI-Agentin soll das Entsetzen des Publikums reflektieren, das die Regeln des Dschungels im Krieg mit den mexikanischen Kartellen betrifft. Wenn ich der Team-Chef in diesem Krieg wäre, würde ich sie gleich rausschmeißen, damit sie nicht überflüssig die Entwicklung der Handlung von einer potenziellen unvergesslichen Filmfahrt bremst und die Aufmerksamkeit auf unwichtige Dinge lenkt. Aber der Drehbuchautor, welcher sie als jemanden wahrnimmt, der die Härte der Verhältnisse zwischen Juarez und El Paso weniger als ein durchschnittlicher mitteleuropäischer Zuschauer kennt, nutzt sie als dramaturgischen Kern der Geschichte (!). Schade, Sicario konnte dank Villeneuves Regie zum Film des Jahres werden. ()
Das oscargekrönte schwarze Pferd hat mich unglaublich enttäuscht. Während mich Villeneuve im vorherigen Fall mit Prisoners verzaubert hat, verstimmte mich Sicario für zwei Stunden reine Zeit völlig. Emily Blunt schaut die gesamte Zeit über verzweifelt, erschrocken und so zerbrechlich, als sollten sie alle Schauspieler und am liebsten auch die Zuschauer umarmen und nicht mehr loslassen. Den ganzen Film fragte sie nur, wo sie ist, was sie macht, warum sie das macht und eigentlich kann uns der Drehbuchautor ihre Beweggründe überhaupt nicht erklären. Die erste halbe Stunde fährt man nur in Autos durch Mexiko, damit wir feststellen, wie das dort alles nichts wert ist. Mit dem Drehbuch hat sich also wirklich niemand lange den Kopf zerbrochen, und irgendeine effektvolle Actionszene kann ein schwaches Drehbuch nicht herausreißen. ()
Wegen des Rufs, den dieser Film im Laufe der Zeit erworben hat, habe ich, um ehrlich zu sein, etwas mehr als nur eine ausgezeichnet aufgenommene und gespielte Geschichte erwartet, die man aber schon mehrmals gesehen hat und welche man als gewöhnlich bezeichnen könnte. Ich habe die ganze Zeit auf etwas gewartet, womit mir Sicario den Atem verschlägt. Das ist aber nur Deakins’ Kamera, Villeneuves Regie und Jóhannssons Musik (der Anfang, der Konvoi, die Tunnels, lauter super Szenen) gelungen. Der Drehbuchautor hat nämlich einen viel interessanteren Stoff ein Jahr später selbst in Wind River verarbeitet. ()
The reviews here criticizing Emily Blunt's character are stupid and stem from a misunderstanding of the film's concept. By choosing a fragile woman as the centre of the narrative, as a kind of wide-eyed and out of place Alice in Wonderland, Villeneuve makes the viewers themselves grope and question. Emily is a beautiful contrast to the rough world of tough men who shoot from the hip, and the final denouement is an emotional blast, giving the preceding events meaning and significance. In real life, you’ll probably end up like my friend who commented at the beginning "It's a bit confusing", and then at the end apologetically said "Okay, Villeneuve, you played me like a cat with a mouse." The kind of authenticity and rawness that Sicario presents is something that 99% of film production can only dream of. And one thing is certain, charisma has an identical twin, and his name is Benicio del Toro. ()
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