Wie die Studios neue Filme ankündigen, ist natürlich sehr unterschiedlich. Einige stellen mit großem Tamtam große Pläne für riesige Blockbuster vor, um dann jahrelang nichts zu tun (siehe hier), während andere Studiochefs in einem Interview beiläufig ein paar große Markenprojekte ankündigen, als wären sie nichts Besonderes. Letzteres ist nun der Ansatz von 20th Century Fox, dem Studio unter der Leitung von Steve Asbell, der in einem Interview mit The Hollywood Reporter mehrere interessante Projekte erwähnte, die bestätigen, mit welchen Franchises Fox sein Imperium unter den Fittichen von Disney aufzubauen gedenkt.   Dabei handelt es sich natürlich in erster Linie um große Marken, die in jüngerer oder fernerer Vergangenheit bewiesen haben, dass das Publikum an ihnen interessiert ist, während sie sich hauptsächlich in den Händen fähiger Filmemacher befinden. So wird der diesjährige Alien: Romulus, der weltweit mehr als 350 Millionen Dollar in den Kinos eingespielt hat, eine Fortsetzung erhalten, in der alle überlebenden Charaktere zurückkehren sollen. Berichten zufolge hat Regisseur Fede Alvarez (Don't Breathe) eine großartige Idee im Kopf, die er gerade mit dem Studio verhandelt, obwohl er noch nicht offiziell als Regisseur des Films gilt. In Anbetracht des Erfolgs von Romulo bei Kritikern und an den Kinokassen wäre es jedoch überraschend, wenn er nicht bei einem weiteren Alien-Film, der auf seiner eigenen Idee basiert, mit von der Partie wäre.   Was andere Kreaturen aus dem Weltall angeht, so wird sich auch hier die Spreu vom Weizen trennen. Wir wissen bereits, dass im kommenden November ein neuer Predator: Badlands in die Kinos kommen wird, in dem Dan Trachtenberg wieder die Hauptrolle übernehmen wird. Sehr überraschend ist aber die Information, dass vor diesem Herbsttermin noch ein ganz anderer Predator-Film erscheinen soll, der inzwischen sogar schon fertig sein soll und bei dem Trachtenberg auch die Regie führte. Dieser wird allerdings nicht in die Kinos kommen, sondern direkt in den Streamingdienst, ähnlich wie der erfolgreiche Sci-Fi-Streifen Prey. Aber niemand hat eine Ahnung, was für ein Film das sein wird. Sicher ist nur, dass wir uns im nächsten Jahr auf zwei Predator-Filme freuen dürfen. Und damit die Alien-Schlachten noch nicht genug sind, verriet Asbell, dass Alien und Predator irgendwann in der Zukunft in einem gemeinsamen Film wieder aufeinandertreffen sollen, wobei es sich um eine organische Weiterentwicklung dieser bisher so erfolgreichen Franchises handeln soll.   Aber Aliens sind nicht das Einzige, worauf das Studio setzen will. In diesem Jahr kam der vierte Teil der neu aufgelegten Planet der Affen-Reihe, Planet der Affen: New Kingdom, in die Kinos und spielte fast vierhundert Millionen ein. Heute wissen wir, dass das für eine Fortsetzung ausreicht, denn Asbell hat uns mitgeteilt, dass die Reihe mit einem weiteren Teil fortgesetzt wird, der wohl auf dem diesjährigen Film aufbauen dürfte. Das nächste Affenabenteuer wird voraussichtlich im Jahr 2027 erscheinen, aber es ist ungewiss, ob Regisseur Wes Ball (Maze Runner - Die Auserwählten im Labyrinth) wieder mit an Bord sein wird. Schließlich hat er mit einer ambitionierten Adaption von The Legend of Zelda einen ziemlich vollen Terminkalender vor sich. Wie man sieht, setzt Fox auf jeden Fall auf Großes und bleibt dem etablierten Trend treu, auf bewährte Marken zu setzen, die Publikum und Studiobetreiber unterhalten. (mehr)

Es geht wieder los! Es ist erst ein paar Wochen her, dass der mäßig aufgenommene Salem's Lot - Brennen muss Salem erschienen ist, und schon munkelt man, dass eine weitere Verfilmung von Stephen Kings literarischem Meisterwerk in Arbeit ist. Die gute Nachricht ist, dass dieses Mal der bewährte Filmemacher Mike Flanagan (Midnight Mass, Der Untergang des Hauses Usher) die Regie übernehmen wird, dessen King-Verfilmungen der letzten Jahre, namentlich Stephen Kings Doctor Sleeps Erwachen und Das Spiel, von Kritikern und Publikum überwiegend gelobt worden sind. Sein jüngstes Werk, The Life of Chuck, sorgte beim diesjährigen Toronto International Film Festival für große Begeisterung und erhielt den Publikumspreis für den besten Film, was Flanagans Status als bester Stephen-King-Verfilmer bestätigt.   Jetzt nimmt sich der tüchtige amerikanische Filmemacher den ersten Roman des legendären Bestsellerautors vor, den Horrorfilm „Carrie“ von 1974. Darin geht es um ein junges, verrufenes Mädchen namens Carrie White, das gegen Spott und Schikane an ihrer Highschool und den Fanatismus ihrer tief religiösen Mutter ankämpft. Keiner von ihnen ahnt jedoch, dass das unscheinbare Mädchen über verheerende telekinetische Kräfte verfügt. Mittlerweile fast schon legendär ist der Film, der bereits kurz nach Erscheinen des Buches unter der Regie von Brian de Palma entstanden ist. Fast drei Jahrzehnte später machte NBC im Jahr 2002 einen Fernsehfilm daraus. Zuletzt hatte es der Film Carrie 2013 auf die große Leinwand gebracht.   Die bevorstehende neue Version soll für Amazon MGM Studios produziert werden, wobei Variety berichtet, dass es sich um eine Miniserie handeln wird. Mike Flanagan wird die Serie als Showrunner leiten und sich voraussichtlich um das Drehbuch kümmern. Außerdem wird er zusammen mit Trevor Macy (Before I Wake, The Raven - Prophet des Teufels) für seine Firma Intrepid Pictures die Produktion übernehmen. Die ausführende Produzentin Melinda Nishioka (Shelby Oaks, Eli) wird die Serie ebenfalls für diese Firma betreuen. Da das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es noch keine Informationen zur Besetzung der Hauptrollen. Ebenso wenig ist bekannt, ob Flanagan zumindest bei einer der Carrie-Episoden Regie führen wird.   Außerdem heißt es, dass Flanagan an einer neuen Version von Der Exorzist für Universal Pictures und Blumhouse Productions arbeitet, die sich derzeit in der Vorproduktion befindet. Das in Toronto veröffentlichte The Life of Chuck ist übrigens nicht sein einziges Werk in diesem Jahr, denn Flanagan hat an der Seite von Kate Siegel auf mehreren Festivals eine neue Version seines Films Hush aus dem Jahr 2016 gezeigt, die den Untertitel The Shush Cut trägt und sich durch ein Schwarz-Weiß-Konzept und eine abweichende Mischung aus Soundtrack und Soundeffekten auszeichnet. Außerdem soll diese Version am 26. November in den USA auf Blu-ray und 4K Ultra HD veröffentlicht werden. Darüber hinaus war Flanagan als Drehbuchautor an der diesjährigen V/H/S/Beyond-Anthologie beteiligt, was zeigt, dass es ihm nicht an kreativem Elan mangelt! (mehr)

Viele hatten es schon geahnt – jetzt ist es offiziell: Disney hat die Premiere des lang erwarteten Blade-Reboots mit Mahershala Ali (Green Book - Eine besondere Freundschaft) in der Hauptrolle erneut verschoben. Das Projekt, das den kultigen Vampirjäger wieder aufleben lassen soll, kommt nach jahrelangen Komplikationen auf keinen grünen Zweig. Infolgedessen ist der ursprünglich geplante Starttermin im November 2025 geplatzt, und es ist schwer zu sagen, wann (wenn überhaupt) wir Ali in dieser berühmten Comic-Rolle auf der Leinwand sehen werden. Der ursprünglich für Blade vorgesehene Starttermin wird also von einem anderen Disney-Film übernommen, nämlich Predator: Badlands. Die Hauptrolle wurde mit Elle Fanning (Maleficent - Mächte der Finsternis) besetzt, und Dan Trachtenberg, der mit Prey - Predator gezeigt hat, dass ihm der Stoff liegt, kehrt als Regisseur zurück.   Das Blade-Projekt hat seit seiner großen Ankündigung durch Kevin Feige im Jahr 2019 mit endlosen Schwierigkeiten zu kämpfen. Möglicherweise ist es das problematischste Marvel-Projekt aller Zeiten, das einfach nicht in die Gänge kommt. Die Abgänge von sechs verschiedenen Autoren und zwei Regisseuren deuten darauf hin, dass Marvel immer noch keine klare Vorstellung davon hat, wie man die Geschichte des Helden in Angriff nehmen soll. So hat der Film derzeit weder einen Regisseur, noch ein fertiges Drehbuch oder einen Veröffentlichungstermin. Obwohl Mahershala Ali, der gerade den neuen Jurassic World dreht, weiterhin an dem Projekt beteiligt ist und der blutige Film ein R-Rating bekommen soll, lässt das offensichtliche Fehlen einer soliden Regie den Film leider ohne konkrete Ausrichtung im Chaos zurück. Mia Goth (MaXXXine), die in Blade die ultimative Schurkin Lilith spielen soll, verspricht zwar, dass Marvel nach Qualität strebt, was zu tragischen Verzögerungen führt, aber solche Worte machen den Film nicht besser.   Auch wenn Blade eine weitere Verzögerung droht, gibt Marvel nicht auf und verkündet der Welt weiterhin seine ehrgeizigen Pläne. Zusammen mit der Änderung im Kalender hat das Studio drei neue Veröffentlichungstermine für 2028 im Februar, Mai und November angekündigt, was zeigt, dass es nicht vor hat, das Wachstumstempo seines eigenen Filmuniversums zu drosseln. Allerdings ist nicht bekannt, um welche Filme es sich dabei handeln soll. Was Blade anbelangt, hätte das Studio allerdings schon längst Gas geben müssen: Ali feierte dieses Jahr seinen 50. Geburtstag, er wird nicht jünger, und die Stunts mit den Vampiren werden nicht einfach zu machen sein. Die Frage ist natürlich, ob die Fans nach all den Verzögerungen und Verschiebungen den Film überhaupt sehen wollen und ob sie zum Beispiel die Rückkehr von Wesley Snipes in seine Paraderolle begrüßen würden. Immerhin hat der diesjährige Cameo-Auftritt in dem Hit Deadpool & Wolverine gezeigt, dass der Action-Matador es immer noch drauf hat. (mehr)