Willingen (Upland)

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Wappen Deutschlandkarte
Willingen (Upland)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Willingen (Upland) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 8° 36′ OKoordinaten: 51° 18′ N, 8° 36′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 584.1 m ü. NHN
Fläche: 80,26 km2
Einwohner: 6263 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34508
Vorwahl: 05632
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 022
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Waldecker Straße 12
34508 Willingen
Website: www.gemeinde-willingen.de
Bürgermeister: Thomas Trachte
Lage der Gemeinde Willingen (Upland) im Landkreis Waldeck-Frankenberg

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Blick westwärts vom Orenberg über Willingen; links im Hintergrund der Hoppernkopf
Mühlenkopfschanze bei Willingen-Stryck beim Weltcup 2002

Willingen (Upland) ist eine Gemeinde im nordöstlichen Teil des Rothaargebirges (dem Upland), Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland).

Willingen ist Wintersportort und wird regelmäßig als „Willingen Hochsauerland“ beworben. International bekannt ist es durch die alljährlich stattfindenden Weltcup-Skispringen der FIS an der Mühlenkopfschanze und der 2007 erbauten EWF-Biathlon-Arena.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde Willingen befindet sich innerhalb des Nordwestteils von Nordhessen im Nordostteil des Rothaargebirges im Südwestteil der Region Upland. Sie liegt etwa 60 km (Luftlinie) westlich von Kassel.

Ihr Kernort breitet sich zwischen den Flussläufen und -tälern von Hoppecke im Westen und Itter im Osten aus. Er liegt auf 584,1 m ü. NN südlich des Hohen Eimbergs (806,1 m), westlich des Ibergs (720,5 m), west-nordwestlich des Orenbergs (702 m), nördlich des Ettelsbergs (837,7 m) und östlich des Hoppernkopfs (805 m), der den südlichsten Berg des Bergzugs „Schellhorn“ darstellt.

Nachbargemeinden

Willingen grenzt im Norden an die Gemeinde Diemelsee, im Osten an die Stadt Korbach (beide in Hessen), im Süden an die Stadt Medebach, im Südwesten an Stadt Winterberg, im Westen an die Stadt Olsberg und Nordwesten an die Stadt Brilon (alle vier im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen).

Gemeindegliederung

Geschichte

Erste Erwähnung

1380 wird Willingen erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst bestand der Ort, wie in vielen Uplandgemeinden, nur aus wenigen Lehnshöfen. Die schwierigen klimatischen Bedingungen im Upland ließen hier die Besiedlung nur langsam entstehen. Die nur wenigen Gehöfte gehörten zur Herrschaft Padberg. Eine von 1340 bis 1470 andauernde Wüstungsperiode führte zum völligen Niedergang. Erst im 15. und 16. Jahrhundert kam Willingen und ein Teil der anderen Uplandgemeinden in den Besitz der Waldecker Grafen. Im Stryck richteten die Waldecker Grafen eine Oberförsterei für die Pflege der umfangreichen Waldjagdgebiete ein. Es folgte eine erneute Aufbauzeit, die etwa von 1480 bis 1620 andauerte.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast vollständig vernichtet. Im Siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) wurde der anschließende Wiederaufbau abermals unterbrochen. Auf der Grafschaft Waldeck lastete danach eine Schuldenlast von mehr als 800.000 Reichstalern.

Gebietsreform 1974

Bis 1929 gehörte Willingen zum Freistaat Waldeck und kam nach dessen Auflösung zum Freistaat Preußen. Ab 1942 gehörte der Ort zum Landkreis Waldeck (heute Waldeck-Frankenberg).

Im Rahmen der zweiten Hessischen Gebietsreform 1974 entstand durch Zusammenlegung der Dörfer Bömighausen, Eimelrod, Hemmighausen, Neerdar, Rattlar, Schwalefeld, Welleringhausen sowie der heilklimatischen Kurorte Usseln und Willingen die heutige Gemeinde Willingen.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,0 11 26,1 8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,4 10 30,8 10
FDP Freie Demokratische Partei 17,6 5 13,4 4
FWG Freie Wählergemeinschaft Willingen (Upland) 15,0 5 13,9 4
WBL Willinger Bürgerliste 10,6 3
SBL Schwalefelder-Bürger-Liste 5,2 2
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 51,2 56,3
Panorama von Willingen (Kernort ohne Stryck); im mittleren Hintergrund der Hoppernkopf
„Das Viadukt“ der Uplandbahn
Ettelsberg-Seilbahn im Winter
Lagunenbad

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswert sind das Wahrzeichen von Willingen, die um 1918 erbaute große Eisenbahnbrücke „Das Viadukt“, der 2002 eröffnete Hochheideturm auf dem Ettelsberg, von dem sich Aussicht unter anderem über das Rothaargebirge bietet, und der 2007 eröffnete Dommelturm auf dem Berg Dommel, von dem die Aussicht zum Beispiel über das Upland genossen werden kann. Die Gemeinde lebt hauptsächlich vom Tourismus (2003: 1,3 Mio Übernachtungen). Willingen ist regelmäßiges Ziel von Partytouristen, die in Reisegruppen anreisen.

Wintersport

Das Skigebiet Willingen ist ein Verbund mehrerer unterschiedlichen Eigentümern gehörender Lift- und Seilbahnanlagen. Zum Verbund gehören die Ettelsberg-Seilbahn, eine im Jahr 2007 errichtete 8-Personen-Umlauf-Kabinen-Seilbahn, die den 1971 errichteten auf den Ettelsberg führenden Doppel-Sessellift ersetzt hat. Die Talstation liegt auf 596 m ü. NN, die Bergstation auf 831 m ü. NN, die Bahnlänge beträgt 1.350 m, der Höhenunterschied 235 m (auf der Homepage werden 1.400 m als Bahnlänge angegeben, was allerdings bei der angegebenen Länge des Tragseiles von 2.750 m nicht stimmen kann, auch die Höhenangaben der Berg- und Talstation und damit der Höhenunterschied stimmen nicht mit den auf einer Tafel an der Talstation angegebenen Daten überein). Die Ettelsberg-Seilbahn ist derzeit die einzige Kabinen-Seilbahn im Rothaargebirge und überwindet mit 235 m den größten Höhenunterschied aller Lift- und Seilbahnanlagen im Rothaargebirge. Ferner gehören zum Liftverbund noch 5 Bügel-Schlepplifte und ein Teller-Schlepplift, ein Übungslift und 2 Förderbänder. Ebenfalls zum Liftverbund gehört seit der Wintersaison 2008/2009 der Hochheideturm. Ferner gibt es in Willingen noch einen Teller-Schlepplift und 3 Förderbänder, die nicht zum Liftverbund gehören.

Seit der Wintersaison 2008/2009 werden im Skigebiet Willingen 7 Pistenkilometer und damit nahezu das gesamte Skigebiet künstlich beschneit; hierzu wurden seit 2007 auf dem Ettelsberg 2 Hektar Wald gerodet, ein 52.000 Kubikmeter fassender Speicherteich neben dem Hochheideturm angelegt, 2 Pumpstationen errichtet und 8 km Rohrleitungen zu 50 fest installierten Abnahmestellen für Schneeerzeuger verlegt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu den größten Veranstaltungen in Willingen zählt das jährlich veranstaltete FIS Weltcup-Skispringen von der Mühlenkopfschanze (bis zu 100.000 Zuschauer an drei Tagen) und das jährliche Mountainbike-Event Bike-Festival Willingen am Ettelsberg, zu dem im Jahr 2005 rund 35.000 Zuschauer kamen. In der Umgebung liegen die Strecken der Bike Arena Sauerland. Seit 2003 finden in Willingen die Deutschen Meisterschaften der Deutschen Schachjugend statt.

Verkehr

Willingen liegt an der Uplandbahn, die von Korbach nach Brilon-Wald führt, an der B 251, die Kassel mit Brilon verbindet, und am Hessischen Radfernweg R5, der von Willingen nach Wanfried im äußersten Nordosten von Hessen führt.

Quellen

  • Das Fürstentum Waldeck - Louis Curtze

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Commons: Willingen (Upland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien