Tiefenthal (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Tiefenthal (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Tiefenthal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 6′ OKoordinaten: 49° 32′ N, 8° 6′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Leiningerland
Höhe: 290 m ü. NHN
Fläche: 4,21 km2
Einwohner: 825 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67311
Vorwahl: 06351
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 044
Adresse der Verbandsverwaltung: Industriestraße 11
67269 Grünstadt
Website: www.vg-l.de
Ortsbürgermeister: Edwin Gaub (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Tiefenthal im Landkreis Bad Dürkheim
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Karte
Ortsbild von Tiefenthal

Tiefenthal ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Leiningerland an.

Geographische Lage

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Die Gemeinde liegt in einer kleinen Talsenke mit nördlichem Gefälle zwischen Eis- und Eckbachtal in der Pfalz im Südosten des Eisenberger Beckens. Der Seltenbach bildet die nordwestliche Gemarkungsgrenze; von rechts nimmt er den Hohlgraben auf. Zudem liegt die Flur Gemeindeberg teilweise auf dem Gemeindegebiet von Tiefenthal. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Ebertsheim, Grünstadt, Neuleiningen, Hettenleidelheim und Eisenberg.

Im Jahre 1318 wurde der Ort als Dyfendal erstmals urkundlich erwähnt. Es scheint sich hier eine Marienwallfahrtskirche befunden zu haben, welche 1330 vom Wormser Bischof und 1380 vom päpstlichen Legaten, Kardinal Pileus de Prato je einen Ablass verliehen bekam.[2] Am 24. Juni 1362 stifteten die Grafen Friedrich der Ältere und Friedrich der Jüngere von Leiningen zwei ewige Messen auf dem dortigen St. Marien- und dem St. Georgsaltar, wegen der „großen Genade und Aplaz, die man findet in deme Godeshuse Unsrer lieben Frauwen zu Dyefendal hinder der Nuwenliningen gelegen.“[3]

Beim Friedhof Neuleiningen steht das von dem in Tiefenthal beheimateten gräflichen Scharfrichter Servacius Westheim 1703 gestiftete Scharfrichterkreuz, mit entsprechender Inschrift.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Tieffenthal – so die damalige Schreibweise – in den Kanton Grünstadt eingegliedert und Sitz einer eigenen Mairie. 1815 wurde das Dorf nach dem Wiener Kongress Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte es wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte Tiefenthal dem Landkommissariat Frankenthal an; aus diesem ging das Bezirksamt Frankenthal hervor.

Ab 1939 war die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Frankenthal (Pfalz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später wurde er Bestandteil der ebenfalls neu geschaffenen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim. 2018 erfolgte die Zuordnung zur Verbandsgemeinde Leiningerland.

2013 waren 40,8 Prozent der Einwohner evangelisch und 33,0 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[4]

Der Gemeinderat in Tiefenthal besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU WGT * Gesamt
2024 3 5 4 12 Sitze[5]
2019 3 5 4 12 Sitze[6]
2014 3 6 3 12 Sitze[7]
2009 3 5 4 12 Sitze
2004 2 5 5 12 Sitze
* 
WGT: Wählergruppe Tiefenthal e. V.

Ortsbürgermeister ist Edwin Gaub (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,10 % in seinem Amt bestätigt.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte er sich mit 50,4 % gegen zwei Mitbewerberinnen durch.[9]

Wappen von Tiefenthal
Wappen von Tiefenthal
Blasonierung: „In Rot ein goldenes Tatzenkreuz.“[10]
Wappenbegründung: Es wurde 1983 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1724. Es ist dem Wappen der Grafen von Leiningen-Westerburg entlehnt, zu denen Tiefenthal gehörte.

Kulturdenkmäler

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Denkmalgeschützte katholische Kirche

Vor Ort befinden sich insgesamt neun Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.

Die protestantische Pfarrkirche, von den Leininger Grafen Mitte des 18. Jahrhunderts gestiftet. Sie steht heute an der Stelle der ehemaligen Wallfahrtskirche und beherbergt eine wertvolle, in Eiche geschnitzte Kanzel und ein dreiteiliges Deckengemälde. In ihrem Turm befinden sich die ersten nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in die protestantische Pfalz gelieferten drei Glocken, klangrein und harmonisch in Sext-Rippe vom Bochumer Verein 1949 in Gussstahl gegossen.

Das unterhalb der Kirche stehende, 1903 bis 1910 in damals typischem Stil gebaute Pfarrhaus. Es beherbergte den amtlichen Glockensachverständigen der pfälzischen Landeskirche, Pfarrer Theo Fehn, von 1948 bis zu seiner Pensionierung als Pfarrer im Jahr 1970. Er gilt heute als einer der innovationsfreudigsten und begabtesten deutschen Glocksachverständigen seiner Zeit. Viele klangschöne und zum Teil wagemutig disponierte Geläute in der Pfalz wurden von ihm disponiert.

In der neuen, katholischen Filialkirche St. Georg befindet sich ein großes, gotisches Holzrelief des Hl. Georg, mit Darstellung einer Burg, das vermutlich noch vom Georgsaltar der alten Wallfahrtskirche stammt.[11]

Im Gemeindegebiet existieren drei Naturdenkmale.

Vor Ort existiert der Faustballverein TSG Tiefenthal, dessen Frauenmannschaft aktuell in der 2. Faustball-Bundesliga vertreten ist.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Seit 2001 existieren vor Ort die Windkraftanlagen Tiefenthal.

Durch Tiefenthal verläuft die Landesstraße 453. Mitten im Ort zweigt von dieser die Kreisstraße 36 ab, die den zu Neuleiningen gehörenden Weiler Nackterhof anbindet. Wenige Kilometer entfernt liegt die Anschlussstelle Wattenheim der Autobahn A 6.

Historisch verband die von der Eistalbahn abzweigende Bahnstrecke Ebertsheim–Hettenleidelheim den Ort schienentechnisch mit Grünstadt; der Bahnhof befand sich am nordwestlichen Rand der Gemarkung weitab des Siedlungsgebiets. Bereits 1954 kam der Personenverkehr zum Erliegen.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen, die vor Ort gewirkt haben

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Commons: Tiefenthal – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Landesamt für Denkmalpflege: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, VIII. Stadt und Landkreis Frankenthal, Oldenbourg Verlag, München, 1939, Seite 474
  3. Franz Xaver Glasschröder: Neue Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Speyer, 1930, Seiten 159 u. 160, Urkundenregest Nr. 252
  4. KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
  5. Tiefenthal, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Tiefenthal. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. August 2024.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Tiefenthal. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Leiningerland, Verbandsgemeinde, 21. Ergebniszeile. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  9. Tiefenthal, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Tiefenthal. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 16. August 2024.
  10. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  11. Reclams Kunstführer von Deutschland, Band 6 (Rheinland-Pfalz, Saarland), 1980, Seite 449, ISBN 3-15-010286-3; (Ausschnittscan)