Artus Quellinus I.
Artus Quellinus (* 30. August 1609 in Antwerpen; † 23. Februar 1668 in Antwerpen) war ein flämischer Bildhauer. Er wird in der Literatur meist als Artus Quellinus der Ältere bezeichnet.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Artus Quellinus war der Sohn und Schüler des Bildhauers Erasmus Quellinus I. aus der Künstlerfamilie Quellinus, sowie Bruder von Erasmus Quellinus II. und Hubertus Quellinus. Er bildete sich bei dem flämischen Bildhauer François Duquesnoy in Rom aus. 1640 wurde er in die Lukasgilde von Antwerpen aufgenommen. Nach 1648 wurde er nach Amsterdam berufen, um das dortige Rathaus, das Paleis op de Dam, mit Skulpturen zu schmücken. In den beiden Giebeln brachte er zwei figurenreiche, die Seemacht Amsterdams verherrlichende Gruppen an. Im Inneren führte er dekorative Arbeiten aus, unter anderem das Relief einer Diana und einer trauernden Karyatide. Quellinus bewegte sich in den mehr malerischen Ausdrucksformen des Barockstils.
1660 stellte er gemeinsam mit Gerrit van Uylenburgh die Kunstwerke für das Holländische Geschenk an Karl II. zusammen. Die bis 1924 tätige Quellinus-Kunstgewerbeschule in Amsterdam war nach ihm benannt.
Sein Vetter Artus Quellinus II. war ebenfalls Bildhauer.[1]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grabmal (1663) für den Generalfeldmarschall Otto Christoph von Sparr in der Marienkirche in Berlin-Mitte
- Samson und Delila (Ton, 1640) in der Skulpturensammlung, Berlin
- Pallas Athene (1660) im Museum Kurhaus Kleve
- Grabmal für Friedrich III. (Schleswig-Holstein-Gottorf) im Schleswiger Dom.
- Portraitbüste von Johan de Witt, Dordrechts Museum
- Portraitbüste von Andries de Graeff (1661), Rijksmuseum Amsterdam
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph Eduard Wessely: Quellinus, Arthus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 34.
- Quellinus, Artus. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 505–506 (biblos.pk.edu.pl).
- Regina Bartsch-Molden: Artus Quellinus' Grabmal Sparr. Der Einfluß der Niederlande auf das Grabmal in Norddeutschland zwischen 1650 und 1725. Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. 1993, ISBN 3-631-46089-9 (zugl. Dissertation FU Berlin 1992).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Quellinus, Artus (2). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 505–506 (biblos.pk.edu.pl).
Personendaten | |
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NAME | Quellinus, Artus I. |
ALTERNATIVNAMEN | Quellinus, Artus; Quellinus, Artus der Ältere |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 30. August 1609 |
GEBURTSORT | Antwerpen, Spanische Niederlande |
STERBEDATUM | 23. Februar 1668 |
STERBEORT | Antwerpen, Spanische Niederlande |