Arriach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arriach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Arriach
Arriach (Österreich)
Arriach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Villach-Land
Kfz-Kennzeichen: VL
Fläche: 70,76 km²
Koordinaten: 46° 44′ N, 13° 51′ OKoordinaten: 46° 43′ 48″ N, 13° 51′ 1″ O
Höhe: 876 m ü. A.
Einwohner: 1.341 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 19 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9543
Vorwahl: 04247
Gemeindekennziffer: 2 07 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Arriach 43
9543 Arriach
Website: https://arriach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gerald Ebner (FPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
8
4
3
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Arriach im Bezirk Villach-Land
Lage der Gemeinde Arriach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)ArnoldsteinArriachBad BleibergFeistritz an der GailFeld am SeeFerndorfFinkenstein am Faaker SeeFresachHohenthurnNötsch im GailtalPaternionRoseggSankt Jakob im RosentalStockenboiTreffen am Ossiacher SeeVelden am Wörther SeeWeißensteinWernberg (Kärnten)Afritz am SeeVillachKärnten
Lage der Gemeinde Arriach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Arriach ist eine Gemeinde mit 1341 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Villach-Land im österreichischen Bundesland Kärnten.

Arriach ist gesetzlich anerkannter Luftkurort.[1]

Arriach liegt an den südöstlichen Ausläufern der sogenannten Nockregion der Gurktaler Alpen in einem Tal zwischen Wöllaner Nock (2145 m) im Norden und Gerlitzen (1909 m) im Süden. Etwa 20 km südlich von Arriach liegt Villach, rund 24 km in östlicher Richtung Feldkirchen.

Mittelpunktwasser in Arriach

Im Gemeindegebiet von Arriach liegt der geographische Mittelpunkt des Bundeslandes Kärnten.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindeamt Arriach (seit Juni 2021)

Die Gemeinde Arriach ist in die vier Katastralgemeinden Innere Teuchen, Laastadt, Arriach und Sauerwald gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 14 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Arriach (366)
  • Berg ob Arriach (40)
  • Dreihofen (51)
  • Hinterbuchholz (20)
  • Hinterwinkl (90)
  • Hundsdorf (150)
  • Innerteuchen (92)
  • Laastadt (178)
  • Oberwöllan (59)
  • Sauboden (116)
  • Sauerwald (22)
  • Stadt (34)
  • Unterwöllan (83)
  • Vorderwinkl (40)

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bad Kleinkirchheim Reichenau Gnesau
Afritz am See Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Himmelberg
Treffen Steindorf

Arriach wurde im Jahr 1207 als Ovriach zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die erste Besiedelung dürfte jedoch schon um das Jahr 1000 erfolgt sein.

Im Jahr 1850 schlossen sich die Steuer- und Katastralgemeinden Arriach und Laastadt zur Gemeinde Arriach zusammen. Die Ortschaften Sauerwald und Hinterbuchholz spalteten sich 1898 von der Gemeinde Treffen ab und wurden dem Arriacher Gemeindegebiet hinzugefügt. Innerteuchen gehörte zunächst zur Gemeinde Himmelberg und kam im Jahr 1920 zu Arriach.

Am 29. Juni 2022 kam es im Gebiet um Arriach zu einem Starkregenereignis mit enormen Regenmengen, wodurch es zu massiven Überschwemmungen kam.[3]

Im Juli 2022 kam es ein zweites Mal zu Überschwemmung und Vermurung, wobei das Kleinwasserkraftwerk im Ort zerstört wurde. Die Neuerrichtung ist geplant.[4]

Staatsbürgerschaft, Religion

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Arriach 1.562 Einwohner, davon 97,6 % österreichische und 1,2 % deutsche Staatsbürger. Zur evangelischen Kirche bekannten sich 68,8 % der Gemeindebevölkerung, zur römisch-katholischen Kirche 26,0 %. Als konfessionslos bezeichneten sich 3,2 %. Arriach ist damit die Gemeinde Kärntens mit dem zweithöchsten Anteil an evangelischen Gläubigen.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Arriach
  • Die Vier-Evangelisten-Kirche ist die größte evangelische Kirche Kärntens. Sie wurde an der Stelle eines seit 1783 bestehenden und 1785 geweihten Bethauses in den Jahren 1903 bis 1907 in neugotischem Stil errichtet.
  • Die katholische Pfarrkirche St. Philipp und St. Jakob befindet sich auf einem Hügel am südlichen Ortsausgang von Arriach. An der Stelle des ursprünglich romanischen Bauwerks, im Jahr 1207 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1414 eine neue Kirche errichtet, die 1690 durch ein Erdbeben zerstört und anschließend bis 1694 wieder neu aufgebaut wurde.
  • Filialkirche Oberwöllan
  • Klösterle in Innerteuchen

Die Gemeinde ist Mitglied der Kärntner Holzstraße und weist eine variantenreiche Palette an gut erhaltenen Holzhäusern im traditionellen Stil auf. Man ist bemüht, die alte Bauweise für die Nachwelt zu erhalten.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell war im heutigen Gemeindegebiet die Viehzucht vorherrschend, heute spielt der Tourismus eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Der Großteil der in Arriach ansässigen Erwerbstätigen pendelt jedoch aus, insbesondere nach Villach.

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es in Arriach 48 Arbeitsstätten mit 178 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 440 Auspendler und 69 Einpendler.

Durch die Gemeinde führt mit dem Salzsteigweg ein österreichischer Weitwanderweg.

Gemeinderatswahl 2021
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,92 %
(−3,95 %p)
25,28 %
(−1,01 %p)
21,80 %
(+4,97 %p)


Der Gemeinderat von Arriach hat 15 Mitglieder.

Das Arriacher Wappen spiegelt mit dem Weinkelch als Symbol für das Abendmahl sowie dem Christusmonogramm und der Lutherrose den vergleichsweise hohen Anteil von Menschen mit protestantischem Glaubensbekenntnis wider. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 19. Mai 1971 verliehen.

Die Blasonierung des Wappens lautet:

„In grünem Schild ein goldener Abendmahlskelch, dessen untere Schalenhälfte mit Alpenblumen dekoriert ist, vorn von einem goldenen Christusmonogramm und hinten von einer goldenen Lutherrose beseitet, die aus fünf Herzblättern gebildet wird und in ihrem herzförmigen Kelch ein schwarzes lateinisches Kreuz enthält.“[8]

Die Fahne ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Partnergemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit Wain in Baden-Württemberg.[9] Nach Wain waren ab 1651 circa 300 Protestanten aus Arriach vor der Gegenreformation geflüchtet.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Arriach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gesetzlich anerkannte Luftkurorte in Österreich (Memento vom 23. Mai 2015 im Internet Archive), auf www.oehkv.at, abgerufen am 7. Juni 2015
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar. Unwetter. ORF Kärntnen, 29. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022.
  4. Zu wenig Wasser für Kleinkraftwerke ORF.at, 27. Juli 2022, abgerufen am 27. Juli 2022.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Arriach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 15. April 2022.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Arriach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 15. April 2022.
  7. Bürgermeisterwahl 2015. Land Kärnten, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  8. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 50
  9. Gemeinde Arriach, Partnergemeinde. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2021; abgerufen am 2. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arriach.gv.at
  10. Josef Winkler. In: https://museum.evang.at/. Abgerufen am 6. November 2024.