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Theophilos von Edessa

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Theophilos von Edessa (* 695; † 785) war ein syrischer Gelehrter im 8. Jahrhundert. Wenngleich überzeugter Christ, war er am Kalifenhof in Bagdad als Hofastrologe tätig. Er war vielfältig gebildet und schrieb zahlreiche Werke, unter anderem Übersetzungen griechischer Schriften ins Syrische, astrologische Abhandlungen und eine geschichtliche Chronik. Seine Werke wurde von späteren Autoren herangezogen, doch sind sie nicht vollständig erhalten. Seine verlorene Chronik stellte der modernen Forschung zufolge eine wichtige Quelle für spätere Geschichtsschreiber dar und vermittelte offenbar wichtige Informationen zum 7. und frühen 8. Jahrhundert im Vorderen Orient.

Leben

Die islamische Expansion bis 945 (G. Droysens Historischer Handatlas, 1886)

Über das Leben des Theophilos ist nur sehr wenig bekannt.[1] Er war der Sohn eines gewissen Thomas (daher auch die arabische Bezeichnung Thawafil ibn Tuma) und stammte aus der bedeutenden syrischen Stadt Edessa, die damals im Machtbereich des Kalifats lag. Bereits in den 30er und 40er Jahren des 7. Jahrhunderts hatten die muslimischen Araber die Ostprovinzen des byzantinischen Reichs erobert und die zweite spätantike Großmacht, das neupersische Sasanidenreich, sogar zerschlagen. Bis ins frühe 8. Jahrhundert kamen Nordafrika und der Großteil Spaniens im Westen hinzu, während im Osten die Grenze Indiens erreicht wurde (zu Details siehe Islamische Expansion). In dieser Zeit musste Byzanz ums Überleben kämpfen. 674 bis 678 und noch einmal 717 bis 718 wurde sogar die Hauptstadt Konstantinopel von den Arabern belagert, bevor sich die Lage zwischen dem Reich und dem Kalifat, wo ab Mitte des 8. Jahrhunderts die Abbasiden regierten, wieder stabilisierte.[2]

Die große Mehrheit der Bevölkerung im Vorderen Orient und Nordafrika war zu diesem Zeitpunkt noch immer christlich. Wie viele andere Christen im Kalifenreich, scheint sich auch Theophilos mit den politischen Verhältnissen arrangiert zu haben, zumal bereits bei seiner Geburt Byzanz längst die Kontrolle über den syrisch-nordmesopotamischen Raum verloren hatte.[3] Theophilos war umfassend gebildet, sprach fließend Griechisch und war offenbar sehr belesen. Er galt als Gelehrter und als hervorragender Astronom, wenngleich er nach heutigen Verständnis eher als Astrologe zu bezeichnen ist. Er war, wie aus seinen Werken hervorgeht, überzeugter Christ; späteren Berichten zufolge soll er Maronit gewesen sein. Aufgrund seines guten Rufs war er vielleicht bereits in der Zeit al-Mansurs am Kalifenhof in Bagdad tätig. Offensichtlich betrachtete Theophilos seine Tätigkeit für einen muslimischen Herrscher nicht als Widerspruch zu seinem persönlichen Glauben, zumal christliche Gelehrte keine Seltenheit am Kalifenhof waren und sogar christliche Bischöfe gute Kontakte zu ihren weltlichen arabischen Oberherren pflegten. Unter al-Mahdi wurde Theophilos schließlich Hofastrologe und stand in der besonderen Gunst des Kalifen. Aus einem Brief an seinen Sohn Deukalion (der ursprünglich wohl Noah hieß) geht hervor, dass er den Kalifen sogar auf einem Feldzug in den Osten nach Persien begleitete.[4] Im hohen Alter von 90 Jahren ist Theophilos (wohl Mitte Juli 785) wenige Tage vor al-Mahdi verstorben.

Werke

Übersetzungen

Theophilos übte eine Übersetzungstätigkeit aus, die im Rahmen der bereits in der Spätantike beginnenden Beschäftigung syrischer Gelehrter mit der griechischen Kultur und Wissenschaft einzuordnen ist. Dies wirkte sich auf die Rezeption griechischen Wissens durch die Araber aus, da syrische Werke eine wichtige Rolle bei der diesbezüglichen Vermittlung spielten.[5] Die Übersetzungen des Theophilos sind nicht erhalten und sind nur durch die Erwähnung bei anderen Autoren bekannt. Theophilos beschäftigte sich demnach unter anderem mit Aristoteles, dessen Sophistische Widerlegungen er ins Syrische übersetzte; es bildete auch die Grundlage für eine spätere arabische Übersetzung. Des Weiteren hat Theophilos noch andere griechische Werke ins Syrische übertragen. Dazu gehörte die hygienische Schrift De tuenda sanitate des berühmten griechischen Arztes Galenos. Ohnehin scheint Galenos bei syrischen Gelehrten in diesem Zeitraum besonderes Interesse erregt zu haben.[6] Der christliche arabische Gelehrte Hunayn ibn Ishaq im 9. Jahrhundert urteilte allerdings hart über Theophilos:

Übersetzt hatte dieses Buch ins Syrische Theophilos ar-Ruhawi, und zwar jämmerlich und schlecht.[7]

Der bedeutende syrische Gelehrte Gregorius Bar-Hebraeus berichtete im 13. Jahrhundert davon, dass Theophilos, den er als berühmten Gelehrten beschrieb, „die zwei Bücher Homers über die Eroberung der Stadt Ilion“ übersetzt habe.[8] Demzufolge hat Theophilos zumindest Teile der Ilias und vielleicht auch der Odyssee ins Syrische übertragen, doch ist heute nichts davon erhalten. Einige Forscher sind außerdem skeptisch, wie die Aussage von Bar-Hebraeus zu deuten ist: Hat Theophilos die vollständige Ilias, nur die ersten zwei Gesänge oder vielleicht eine obskure, nur unter Homers Namen zirkulierende Schrift bearbeitet? All dies muss letztendlich offen bleiben, zumindest scheint diese Schrift nicht weiter rezipiert worden zu sein.[9]

Astrologische Werke

Theophilos verdankte viel seinem Ruf als gelehrter Astronom, worunter in jener Zeit jedoch eher ein Astrologe zu verstehen ist. Er verfasste vier astrologische Abhandlungen. Von diesen Werken ist ein recht beachtlicher Teil erhalten geblieben und wurde im Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum ediert.[10] Theophilos schrieb demnach eine Abhandlung in 30 Kapiteln über „astrologische Effekte“, die seinem Sohn Deukalion gewidmet war und in der er sich anscheinend unter anderem auf indische astrologische Überlegungen stützte. Ein anderes Werk schilderte Regeln, nach denen man unter Berücksichtigung der zwölf astrologischen Häuser handeln sollte; als wichtige Quelle diente ihm hierbei Dorotheos von Sidon sowie Hephaistion von Theben (4. Jahrhundert).[11] Dieses Werk wurde im 9. Jahrhundert von Gelehrten in Harran rezipiert.[12] Theophilos verfasste außerdem eine Schrift, die über monatliche und jährliche Voraussagen sowie den unterschiedlichen Definitionen zum Thema Jahresbeginn bei Ägyptern, Griechen, Persern und Arabern handelte.[13]

Besonders beliebt bei späteren muslimischen Autoren war offenbar seine vierte und wohl einflussreichste Abhandlung Peri katarchon („Über die Anfänge“), eingeteilt in 41 Kapitel. Die Schrift war ebenfalls seinem Sohn gewidmet, wurde nach der Gründung Bagdads im Jahr 762 verfasst und behandelt militärisch zu deutenden Vorzeichen. Das Werk war, wie vermutlich alle seine astrologische Arbeiten, in griechischer Sprache verfasst.[14] Theophilos erklärte in der Einleitung dieses Werks, dass man den jeweiligen Sternen und der angeblich von ihnen ausgehenden Energie bestimmte Eigenschaften zuweisen könne: So setze man Mars mit dem Krieg in Verbindung, Merkur mit der Rede, Saturn mit der Landwirtschaft und Venus mit der Liebe; allerdings seien ihre Energien vielfältig und würden unterschiedliche Effekte haben. Er selbst habe mehrere Schriften konsultiert und Beobachtungen hinsichtlich der astrologischen Auswirkungen auf militärische Aktionen gemacht, vor allem im Hinblick auf den Beginn von Feldzügen.[15] Es handelt sich um den einzigen bekannten mittelalterlich-griechischen Text, der nur die Nutzung der Astrologie für militärische Zwecke behandelte. Das Werk ist ins Arabische übersetzt worden und war offensichtlich auch in Byzanz bekannt (so wohl dem byzantinischen Hofastrologen Pankratios Ende des 8. Jahrhunderts).[16]

Die Forschung konnte nachweisen, dass Theophilos nicht nur griechische Werke als Quelle für seine astrologischen Schriften herangezogen hat, sondern ebenso auf verlorene sasanidische Quellen zurückgriff.[17] Ebenso scheint er von indischen astrologischen Überlegungen beeinflusst gewesen zu sein, vielleicht vermittelt über sasanidische Zwischenquellen.[18] Theophilos war zwar kein innovativer Autor, aber er fasste Erkenntnisse aus unterschiedlichen Werken zusammen. Seine christlich-theologischen Positionen musste er gegen Angriffe anderer Christen schriftlich rechtfertigen. Dies geschah anscheinend in seinen astrologischen Arbeiten, wo sich seine philosophischen Interessen ausgedrückt haben und er beide Aspekte, Glaube und Wissenschaft (hier im weiteren Sinne zu verstehen), harmonisieren wollte. Seine astrologischen Werke wurden um 1100 sowie im 14. Jahrhundert einer Revision unterzogen und sind recht oft herangezogen worden.[19]

Theophilos muss als ein bedeutender astronomischer bzw. astrologischer Gelehrter seiner Zeit gelten, dessen diesbezügliche Werke später noch rezipiert wurden und arabische Autoren beeinflusst haben.[20] Zu erwähnen ist noch ein gewisser Stephanos, der aus Persien stammte, später aber in Konstantinopel wirkte und ein Schüler des Theophilos war. Er vermittelte in Byzanz wahrscheinlich Überlegungen seines Lehrers Theophilos.[21]

Die Chronik des Theophilos

Die verlorene Chronik des Theophilos und ihre bekannten Benutzer

Von den Werken des Theophilos ist für die historische Forschung in erster Linie dessen Chronik von Interesse, die dieser sehr wahrscheinlich in syrischer Sprache verfasst hat. Die Chronik als solche ist nicht erhalten, doch wurde sie offenbar (direkt oder indirekt) von späteren Geschichtsschreibern benutzt,[22] so von Dionysius von Tell Mahre (um 845) in dessen Geschichtswerk. Auch das Werk des Dionysius ist verloren, doch wird in überlieferten Fragmenten Theophilos als Quelle erwähnt. Dionysius bemerkte dazu, dass er die Teile der Chronik verwenden werde, die ihm zuverlässig erscheinen.[23] Doch stellte Theophilos sehr wahrscheinlich seine Hauptquelle bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts dar.[24] Vermittelt durch Dionysius, diente die Chronik dann Michael Syrus[25] im späten 12. Jahrhundert sowie dem anonymen Autor der Chronik von 1234[26] als Vorlage. Dies belegen diverse, teils wörtliche Übereinstimmungen. Im 10. Jahrhundert wurde die Chronik außerdem direkt von dem christlichen Araber Agapios herangezogen, der explizit Theophilos als wichtige Quelle nennt.[27] Des Weiteren schrieb der bereits erwähnte Bar-Hebraeus über Theophilos und dessen Chronik:

Zu dieser Zeit war Theophilos aus Edessa, Sohn des Thomas und ein guter Astronom, berühmt. [...] Er schrieb in Syrisch ein wundervolles Buch über Chronologie, wenngleich er darin die Orthodoxen beschimpfte und anklagte.[28]

Die „östliche Quelle“ des Theophanes und die syrischen Chronisten – die Chronik des Theophilos als gemeinsame Quelle

In der modernen Forschung wurde seit den 1990er Jahren zuerst von Lawrence Conrad die These aufgestellt, dass die Chronik des Theophilos nicht nur von den bereits bekannten Autoren benutzt wurde, sondern Material daraus ebenfalls in die byzantinische Geschichtsschreibung eingeflossen ist.[29] Die darauf deutenden Hinweise haben sich durch neue Untersuchungen immer stärker verdichtet und werden heute mehrheitlich akzeptiert. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die um 815 verfasste Chronik des Theophanes und dessen sogenannte „östliche Quelle“.

Theophanes schrieb im Prinzip die Fortsetzung der bedeutenden byzantinischen Weltchronik seines Freundes Georgios Synkellos. Der gelehrte und sehr belesene Georgios hatte mehrere Jahre im palästinensisch-syrischen Raum gelebt, bevor er nach Konstantinopel kam. Seine Chronik sollte ursprünglich von der „Schöpfung“ bis in seine Gegenwart (frühes 9. Jahrhundert) reichen, doch konnte er das Werk nur bis 284 fertigstellen.[30] Georgios übergab allerdings Materialien zur nachfolgenden Zeit an Theophanes, der dann die Chronik für die Zeit von 284 bis 813 verfasste, welche die wichtigste byzantinische Quelle für die Zeit ab ca. 640 ist. Cyril Mango und ihm folgend mehrere andere Forscher gehen davon aus, dass die Chronik des Theophanes weitgehend auf den bereits geleisteten Vorarbeiten des Georgios beruht.[31]

In der Forschung ist seit langer Zeit bekannt, dass sich Theophanes für das 7. und das frühe 8. Jahrhundert sehr oft auf eine östliche, offensichtlich syrische Quelle (allerdings in griechischer Übersetzung) gestützt haben muss.[32] Diese Annahme wird heute allgemein akzeptiert, denn nur so lassen sich die Übereinstimmungen bei Theophanes und den erwähnten syrischen Chronisten erklären. Letztere hatten keinen Zugriff auf Theophanes und sind zudem oft viel ausführlicher als dieser. In den entsprechenden Partien seiner Chronik von ca. 630 bis 750, die in der grundlegenden englischen Theophanes-Übersetzung von Mango und Scott durch einen anderen Schrifttyp kenntlich gemacht sind, verfügte Theophanes über weitgehend gute Informationen hinsichtlich der arabischen Eroberungen und den Geschehnisse im Kalifat, einschließlich korrekter ethnographischer und topographischer Details. Diese Schilderungen stammen aus einer Quelle,[33] die von dem vor Theophanes schreibenden byzantinischen Geschichtsschreiber Nikephoros nicht benutzt werden konnte. Diese östliche Quelle wiederum basiert im Kern auf einem (sehr wahrscheinlich ursprünglich syrischen) Werk, das heute in der Regel mit der Chronik des Theophilos gleichgesetzt wird.[34]

Davon abgesehen ist jedoch unsicher, wie genau Theophanes die ursprüngliche Darstellung wiedergibt (siehe auch die Ausführungen unten). In der Forschung ist bekannt, dass Theophanes seine Vorlagen oft kürzte und umstrukturierte, also relativ selektiv mit dem Stoff umging.[35] Dies geschah auch mit der östlichen Quelle, in der Material des Theophilos verarbeitet war, allerdings kaum in voller Länge. Es bleibt zudem die Frage, wie Theophanes an dieses Werk gelangte. Am wahrscheinlichsten ist, dass bereits Georgios über das besagte Material verfügte. Entweder handelte es sich bei der bereits um eine griechische Übersetzung der Chronik des Theophilos bzw. von daraus relevanten Passagen, oder aber Georgios selbst fertigte eine Übersetzung an. Dieses Werk, eben die besagte östliche Quelle, beinhaltete auch eine Fortsetzung bis etwa 780.[36] Georgios übergab Theophanes seine Materialsammlung, der damit über eine wertvolle Quelle für die Geschehnisse im Vorderen Orient und speziell im Kalifat verfügte, auf die andere byzantinische Geschichtsschreiber nicht zurückgreifen konnten.

Aufbau und Inhalt der Chronik

Darstellung des Sasanidenkönigs Chosrau II. auf einer persischen Münze. Die Regierungszeit dieses Herrschers stellte vermutlich den Beginn der Chronik des Theophilos dar.

Es ist nicht ganz eindeutig, welchen Zeitraum die Chronik des Theophilos behandelt hat. Die früher teils verbreite Theorie, in einer anderen maronitischen Chronik sei Material aus dem Geschichtswerk des Theophilos eingeflossen,[37] wird heute abgelehnt. Aufgrund verschiedener Übereinstimmungen geht Robert Hoyland, der erstmals eine umfassendere quellenkritische Sichtung des Materials bezüglich Theophilos vornahm, davon aus, dass die Chronik etwa im Jahr 590 begann und ca. 754/55 endete;[38] in diesem Sinne haben sich ebenfalls andere Forscher geäußert, beispielsweise James Howard-Johnston.[39] Der Anfangspunkt deckt sich demnach mit dem Beginn der Herrschaft des Sasanidenkönigs Chosrau II., dem letzten bedeutenden Perserkönig, der auch in der orientalischen Überlieferung eine wichtige Rolle spielt. Dazu würde passen, dass etwa der spätantike Geschichtsschreiber Johannes von Epiphaneia in seinem heute bis auf ein Fragment verlorenen Geschichtswerk die Zeit bis Chosrau dargestellt hat.[40] Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der hellenophile Theophilos, der laut Agapios besonders die Darstellung eigener Beobachtungen betonte, in gewisser Weise an die spätantiken Geschichtsschreiber anknüpfen wollte, die besonderen Wert auf das seit Thukydides zentrale Autopsieprinzip legten.[41] Das Ende des Werks wiederum deckt sich mit dem Regierungsantritt des Kalifen al-Mansur, in dessen Regierungszeit sich die Abbasidenherrschaft stabilisierte und der Bagdad gründete. Somit wird dies Theophilos wohl als passendes Abschlussdatum erschienen sein.

Das Werk ist anscheinend nicht streng annalistisch aufgebaut gewesen. Theophilos legte auf exakte Datierungen für jedes Ereignis keinen allzu großen Wert, so dass speziell Theophanes Probleme gehabt zu haben scheint, einzelne Episoden einem genauen Jahr zuzuordnen.[42] Allerdings war das Material chronologisch geordnet. Wahrscheinlich datierte Theophilos, wie die meisten syrischen Chronisten, nach der seleukidischen Ära und fügte in diesem Rahmen Angaben zu wichtigen Ereignissen sowie Herrschaftsjahre der Kaiser und später der Kalifen hinzu.[43]

Der Herrschaftsbereich der Abbasiden. Mit dem Beginn ihrer Herrschaft endete die Chronik des Theophilos.

Welche Geschehnisse in der Chronik geschildert wurden, ist im Einzelfall nur schwer zu sagen. Der Vergleich der Darstellung des Theophanes mit den erwähnten syrischen und arabischen Werken kann nur eine positive Bestätigung bieten; es kann also nur mit ziemlicher Sicherheit herausgearbeitet werden, welche Berichte Theophanes (vermittelt durch seine östliche Quelle), Dionysius (als Vermittler für spätere syrische Geschichtsschreiber) und Agapios übernommen haben. Doch bedeutet ein nicht erwähntes Ereignis bzw. eine eventuell verzerrte Darstellung davon keineswegs zwangsläufig, dass Theophilos dieses in seinem Werk übergangen hat. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die ursprüngliche Chronik viel detaillierter war als alle ihre späteren Auswertungen.[44] Der Anteil an den Schilderungen Byzanz betreffend, dürfte erheblich niedriger gewesen sein als die Darstellung der Ereignisse im orientalischen Raum bzw. später im Kalifat. Schwerpunkt der geschilderten Ereignisse war der nordsyrische Raum und Mesopotamien. Die jeweiligen Autoren haben offenbar die ausführlichere Vorlage teilweise stark gekürzt, je nachdem, welche Episoden sie mehr interessierten. Dies beweisen inhaltlich weitgehend übereinstimmende Passagen zu bestimmten Ereignissen, die aber dann unterschiedlich detailliert geschildert wurden, obwohl im Kern die gleiche Darstellung vorlag, die auf Theophilos zurückgeführt werden kann. So berichtete beispielsweise Theophanes detailliert über die Schlacht von Phoinix 655 und deren Vorgeschichte, welche die syrischen Quellen nur kurz behandeln, obwohl (wie der Bericht des Agapios beweist) beide Seiten die Chronik des Theophilos als Vorlage nutzten. Im Gegenzug interessierten sich die syrischen Chronisten für die Zeit der arabischen Eroberungen mehr für Ereignisse im Kalifat (wie etwa den ersten Bürgerkrieg 656), über die bei Theophanes eher knapp berichtet wird.[45]
Des Weiteren scheinen durch die Auswerter der Chronik bisweilen tendenziöse Bearbeitungen vorgenommen worden zu sein.[46] So wird die Entmachtung der Brüder Kaiser Konstantins IV. und die darauf folgende angebliche Verschwörung gegen ihn bei Theophanes und den auf Theophilos basierenden orientalischen Quellen vollkommen unterschiedlich dargestellt. Während bei Theophanes der Eindruck entsteht, Konstantin habe auf die Alleinherrschaft bestanden, ist in den syrischen Berichten keine Rede davon; vielmehr wird hier die gemeinsame Herrschaft der drei Brüder hervorgehoben. Erst später, um die Herrschaft seines Sohnes Iustinianos zu sichern, setzte Konstantin sie ab.[47] Aufgrund von Ähnlichkeiten der Darstellung bei Theophanes mit Berichten in den syrischen Quellen ist davon auszugehen, dass Theophanes die Vorlage wenigstens teilweise bearbeitete und Umstellungen vornahm. Dies gilt nicht allgemein, denn oft übernahm Theophanes das Material wohl recht wörtlich aus seiner jeweiligen Quelle; ebenso ist die Vorlagenverarbeitung bei Theophanes in der Forschung bis heute recht umstritten.[48] Dennoch muss man sich der genannten Problematik bewusst sein, dass Theophanes den Erzählstoff zumindest teilweise gezielt arrangierte sowie eigene Standpunkte einfließen ließ und somit seine Vorlage nicht immer getreu wiedergab. Als Beleg für die bisweilen sehr subjektive Darstellung bei Theophanes kann z. B. die Schilderung der ikonoklastischen Kaiser der syrischen Dynastie dienen, vor allem Leon III. und Konstantin V., die militärisch erfolgreich waren, bei Theophanes aber aufgrund ihrer Religionspolitik zu Unrecht sehr negativ dargestellt werden.[49] Die syrischen Autoren und Agapios hingegen scheinen die Originalaussagen der Chronik allgemein genauer wiederzugeben.

Ausgehend von neueren wissenschaftlichen Untersuchungen können mehrere Schilderungen bei den oben erwähnten Geschichtsschreibern mit recht großer Wahrscheinlichkeit auf die Chronik des Theophilos als ursprüngliche Quelle zurückgeführt werden, wenngleich hier freilich weiterhin manche Fragen unbeantwortet bleiben müssen.[50] Im Folgenden soll ein kurzer Überblick zu den übereinstimmenden Passagen bei Theophanes, Michael Syrus, der Chronik von 1234 sowie Agapios gegeben werden, wofür als Leitfaden nun vor allem Robert Hoylands Rekonstruktion dient.[51] Die Zuordnung von übereinstimmenden Passagen gilt für die Ereignissen vor den 630er Jahren jedoch nur bedingt, da hier mit unbekannten Variablen hinsichtlich der weiteren Quellenüberlieferung operiert werden muss. Hinzu kommt, dass sich Theophanes für die Zeit des frühen 7. Jahrhunderts sowie teilweise für die Zeit nach ca. 678 zusätzlich auf andere Quellen stützen konnte,[52] während Dionysius ebenfalls zusätzliche Informationen bot. Hoyland ist daher bei seiner Rekonstruktion recht vorsichtig verfahren.[53]

In der Chronik hat Theophilos wohl seinen persönlichen Standpunkt einfließen lassen und Wertungen vorgenommen. Es gibt aber bemerkenswerterweise keine Anzeichen dafür, dass der Christ Theophilos gegen die islamische Herrschaft im Orient polemisierte. Ebenso schilderte er Siege, aber auch Niederlagen der Byzantiner, ohne etwas absichtlich zu beschönigen, zumal die Religionspolitik der Kaiser nicht immer seine Zustimmung gefunden haben dürfte. Für den im Kalifat lebenden Theophilos bestand anscheinend keine Schwierigkeit darin, eine weitgehend beiden Seiten Rechnung tragende Darstellung zu bieten. Er hat vor allem die politische Geschichte geschildert, in die mehrere anekdotische Episoden eingeflochten waren (siehe unten). Hinzu kamen Berichte über ungewöhnliche Ereignisse, wie Naturkatastrophen (z. B. Erdbeben) oder eine Sonnenfinsternis.

  • 590: Der Sasanidenkönig Chosrau II. wurde von dem Usurpator Bahram Chobin vom Thron verdrängt, bevor er mit byzantinischer Unterstützung im Jahr 591 wieder an die Macht gelangte. Die folgenden Jahre waren von einem Ausgleich zwischen Byzanz und Persien bestimmt, bevor Kaiser Maurikios, der Gönner Chosraus, im Jahr 602 ermordet wurde.[54]
  • 602/603 bis 628/30: Der „letzte Krieg der Antike“ (Howard-Johnston) zwischen Byzanz und Persien. 603 eröffnete Chosrau II. die Kampfhandlungen. Persische Truppen eroberten bis 619 Syrien und Ägypten. 622 begann der byzantinische Gegenstoß unter Kaiser Herakleios, der Ende 627 in der Schlacht bei Ninive siegte. Kurz darauf wurde Chosrau von seinem Sohn Kavadh Siroe gestürzt und ermordet; es folgte ein Friedensvertrag zwischen Byzanz und Persien.[55] Theophilos scheint die erste Phase des Krieges eher knapp behandelt zu haben, dafür die Zeit ab 622 deutlich detaillierter; vermutlich hat ihn vor allem der erfolgreiche Gegenschlag des Herakleios beeindruckt. In diesem Zusammenhang brachte Theophilos drei Zusätze ein, die speziell Edessa betrafen (Aufstand des Narses, persische Repressalien und schließlich die Wiederherstellung der byzantinischen Herrschaft).[56]
  • Mohammed und der Beginn der arabischen Expansion ab ca. 633/34:[57] Theophilos berichtete alles in allem recht korrekt über Mohammed und seine religiöse Botschaft,[58] ohne erkennbare anti-islamische Polemik. Er schilderte anschließend die arabischen Eroberungen. Theophilos' Darstellung ist in drei Teile unterteilt: 1.) Der Verlust Syriens und Palästinas; 2.) Die arabische Eroberung Mesopotamiens und Ägyptens; 3.) Der Besuch des Kalifen Umar in Jerusalem und weitere Vorstöße der Araber. Anders als zuvor, weitete sich in diesem Teil der Chronik der geographische Horizont der Darstellung. Theophilos ging relativ detailliert auf die Eroberung Ägyptens ein und betrachtete die Lage im byzantinischen Nordafrika. Die arabische Eroberung von Damaskus (636) wurde ebenfalls von Theophilos geschildert, was eine aktuelle Untersuchung der Quellenüberlieferung zu diesem Ereignis durch Jens Scheiner bestätigt.[59] Ebenso wurde das Ende des Sasanidenreichs (642 bzw. 651) behandelt.
  • Die Eroberung von Rhodos (654) und die Schlacht von Phoinix (655): Nach der Eroberung der Insel Rhodos sollen die Araber das Metall des umgestürzten Koloss von Rhodos einem jüdischen Händler aus Edessa verkauft haben.[60] Es folgte die anekdotisch ausgeschmückte Vorgeschichte der Schlacht bei Phoinix: Die Geschichte der „Söhne des Bukinator“, die im phönikischen Tripolis einen Emir erschlugen, christliche Gefangene befreiten und arabische Schiffe in Brand setzten (Georg Ostrogorsky erblickte darin Elemente eines volkstümlich historischen Heldenepos[61]). Anschließend wurde die Schlacht selbst geschildert, in der die byzantinische Flotte unter Kaiser Konstans II. eine vernichtende Niederlage erlitt und Byzanz die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer für einige Zeit einbüßte.[62]
  • Innerarabische Konflikte im Kalifat: Die Ermordung des Kalifen Uthman ibn Affan (656) und der anschließende erste Bürgerkrieg im Kalifat. Schilderung der folgenden Ermordung Alis und des Übergangs der Herrschaft im Kalifat an das Haus der Umayyaden im Jahr 661.[63] In diesem Teil wich die Schilderungen des Theophilos in einzelnen Punkten von der traditionellen islamischen Erzählung ab; die Ereignisgeschichte wurde deckungsgleich wiedergegeben, doch werden einige Hintergründe anders gedeutet.[64]
  • Es folgte die Darstellung der anschließenden Ereignisse in Byzanz und im Kalifat im späten 7. und im frühen 8. Jahrhundert: Der Schwerpunkt lag dabei eindeutig auf den militärischen Auseinandersetzungen beider Reiche. So wurden arabische Feldzüge gegen Byzanz, darunter welche in Nordafrika und zwei erfolglose Belagerungen (674 bis 678 sowie 717 bis 718), recht ausführlich geschildert. Das Chasarenreich als neue Macht nördlich des Kaukasus wurde ebenfalls erwähnt. Des Weiteren wurde über innenpolitische Vorgänge berichtet, so über Machtkämpfe in Byzanz, vor allem aber über die Vorgänge im Kalifat, über die Theophilos besser unterrichtet war. Eingeflochten waren außerdem Schilderungen zu Himmelserscheinungen (darunter eine Sonnenfinsternis 693; derartige Berichte reflektieren vielleicht das astronomische Interesse des Theophilos), Fluten, Erdbeben und Seuchen, zu dem Bau der großen Moschee in Damaskus sowie über die Verwirrungen bezüglich des genauen Osterdatums.[65]
  • Den Schlussteil bildete der erneute arabische Bürgerkrieg und der Aufstieg der Abbasiden (744 bis ca. 754/55): Die Sichtung eines Kometen und Aufstände in mehreren Städten im Kalifat (745 bzw. 745/46). Beginn des Aufstands von Abu Muslim im östlichen Iran (747). Ein schweres Erdbeben erschütterte Syrien und Palästina im gleichen Jahr, in dem Abu l-Abbas as-Saffah zum Kalifen ausgerufen wird (749). Im folgenden Jahr unterlag der Umayyadenkalif Marwan II. in einer Schlacht am Fluss Zab und wurde auf der Flucht getötet. Ermordung zahlreicher Umayyadenanhänger, vergebliche Aufstände gegen die Abbasiden und byzantinische Vorstöße auf arabisches Territorium (750/51). Al-Mansur wird zweiter Abbasidenkalif (754) und ließ Abu Muslim beseitigen (755).[66]

Die Quellen des Theophilos

Welche Quellen Theophilos herangezogen hat, ist aufgrund der schwierigen fragmentarischen Überlieferung seiner Chronik nur ansatzweise zu bestimmen und bedarf noch der weiteren Forschung.[67] Problematisch ist, dass auch ansonsten nur wenige Quellen über den Zeitraum zwischen der Mitte des 7. und der Mitte des 8. Jahrhunderts im Vorderen Orient berichten. Die bis ins frühe 7. Jahrhundert reichende, an klassizistischen Vorbildern orientierte und auf einem hohen literarischen Niveau stehende byzantinische Geschichtsschreibung brach mit dem Beginn der arabischen Eroberungen zunächst völlig ab und setzte erst später wieder ein. Allerdings sind in Byzanz auch in der Zwischenzeit noch historisch relevante Aufzeichnungen gemacht worden, wenngleich sicherlich keine regelrechten Geschichtswerke in der klassischen Tradition; darauf deutet allein der Umstand hin, dass später Theophanes für diesen Zeitraum auf Theophilos und nicht auf byzantinische Werke zurückgriff. Die veränderten Zeitumstände, in denen Byzanz um die reine Existenz kämpfen musste und das gebildete Publikum immer stärker abnahm, bot für klassische Geschichtsschreibung keine geeigneten Rahmenbedingungen. Indirekt belegt ist allerdings das im frühen 8. Jahrhundert entstandene (heute verlorene) Werk eines gewissen Traianos Patrikios, wobei es sich wohl um eine Chronik gehandelt hat, die auch von späteren byzantinischen Chronisten verwendet wurde.[68]

Es kann daher angenommen werden, dass sich Theophilos durchaus auf griechisches Material gestützt hat, so zumindest Kaiserlisten und Aufzeichnungen von Feldzügen, vielleicht auch auf Berichte über die Araber aus byzantinischer Sicht. Theophilos scheint byzantinische Militäraufzeichnungen weitgehend übernommen zu haben, denn selbst bei der Schilderung von Niederlagen wird der Mut einzelner byzantinischer Militärs oder Amtsträger betont. Hoyland nimmt sogar an, dass Theophilos eventuell über eine (hypothetische) knappe griechische Chronik verfügte, die ihm das Grundgerüst bot, welches er dann mit zusätzlichem Material erweiterte.[69] Als Verfasser einer solchen Chronik mag auch ein anderer gebildeter Syrer in Frage kommen, so ein in den Quellen erwähnter Johannes, Sohn des Samuel.[70] Hier muss folglich mit einigen unbekannten Faktoren gerechnet werden. Eine weitere Quelle stellte vermutlich eine unbekannte knappe syrische Chronik dar, die bis in die 720er Jahre reichte. Dieses Werk wurde eventuell von Johannes von Litharb, einem Freund Jakobs von Edessa, verfasst.[71]

Die islamische Geschichtsschreibung ist für diesen Zeitraum nur in späteren großen Kompilationen (z. B. Tabari) greifbar, ebenso ist die Authentizität dieses Materials umstritten und somit problematisch. Robert Hoyland geht allerdings davon aus, dass bereits um die Mitte des 8. Jahrhunderts eine relativ fortgeschrittene Tradition muslimischer Geschichtsschreibung existierte. Dabei habe es sich um Anektdotensammlungen zu speziellen Themen (wie Feldzüge, Schlachten, Ermordungen etc.) sowie um Jahreslisten wichtiger Amtsträger und bedeutender Ereignisse gehandelt. Vollständige Chroniken seien aber erst später entstanden.[72] Jedenfalls hat Theophilos besagte muslimische Quellen, wenngleich eben keine regelrechten Geschichtswerke, sowie mündliche Berichte in seiner Chronik verarbeitet. Hoyland hat außerdem die interessante Frage aufgeworfen, ob manche Übereinstimmungen zwischen den Benutzern der Chronik und späteren muslimischen Berichten nun auf eine gemeinsame unbekannte muslimische Quelle zurückzuführen sind, die Theophilos vielleicht benutzt hat – oder ob nicht vielmehr die Chronik des Theophilos als gemeinsame Quelle für mehrere spätere Schilderungen in christlichen und einigen muslimischen Werken gedient hat. Plausibel erscheint eher letztere Annahme, da der gebildete Theophilos als Vertrauter des Kalifen sicherlich über hervorragende Informationen verfügt hat, die er dann in seinem Werk verarbeitete.[73] Für die Zeit ab 743 scheint er aus eigener Erfahrung berichtet zu haben.[74]

Bewertung

Eine Beurteilung der Chronik des Theophilos ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, da dies nur indirekt auf Basis der späteren Benutzer erfolgen kann. So muss letztendlich offen bleiben, welche weiteren Ausführungen Theophilos in seiner Chronik gemacht hat, die aber nicht übernommen wurden. Dennoch lassen sich bestimmte Charakteristika der Chronik bestimmen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Theophilos offenbar vor allem die politische Geschichte dargestellt und der Kirchengeschichte, anders als beispielsweise Dionysius von Tell Mahre, kaum Beachtung geschenkt hat. Militärische und diplomatische Vorgänge scheinen Theophilos besonders interessiert zu haben. Die nicht streng annalistisch aufgebaute Chronik bot außerdem eine recht breite Darstellung innenpolitischer Vorgänge in Byzanz, mehr aber noch im Kalifat. Hinzu kamen einige Zusätze zur Lokalgeschichte Edessas und Exkurse, beispielsweise zu Naturphänomen, dem Bau von Moscheen und Kirchen und Katastrophen. Theophilos hatte anscheinend eine Vorliebe für Anekdoten (etwa zu politische Intrigen in Edessa während der persischen Besatzung, zur Belagerung von Konstantinopel (626) oder zur Vorgeschichte der Schlacht bei Phoinix).[75] Die Chronik stellte in erster Linie eine Geschichte des Vorderen Orients für den gewählten Zeitraum (ca. 590 bis ca. 755) dar und ist vor allem auf den syrisch-mesopotamischen Raum konzentriert; nur Ereignisse im östlichen Mittelmeerraum wurden noch beachtet. Das Werk scheint, berücksichtigt man die Aussagen ihrer späteren Benutzer, alles in allem relativ zuverlässig gewesen zu sein.

James Howard-Johnston hat auf die Übereinstimmung der durch Theophilos vermittelten Berichte hinsichtlich des 7. Jahrhunderts mit anderen Autoren aufmerksam gemacht, wobei Theophilos einige (teils eher lokale) Zusatzinformationen bringt.[76] Howard-Johnston wies darauf ihn, dass Theophilos bei der Beschreibung des 603 ausgebrochenen großen Perserkriegs teilweise selektiv vorging und vor allem seiner Heimatregion Beachtung schenkte, den armenischen Kriegsschauplatz jedoch faktisch nicht behandelte und nur sehr kurz auf die Eroberung Ägyptens durch die Perser einging.[77] Andererseits ist die Chronik nicht schwerpunktmäßig auf Edessa ausgerichtet gewesen, da sich nur relativ wenig über seine Heimatstadt in der Darstellung der späteren Benutzer der Chronik findet; es ist freilich möglich, dass diese Passagen schlicht nicht übernommen wurden. Ebenso unterliefen Theophilos im ersten Teil der Chronik sachliche Fehler: Seinen Beinamen Shahrbaraz erhielt der persischer Feldherr Farrukhan erst nach Beginn der Kampfhandlungen mit Byzanz, nicht vorher; ebenso wird die Eroberung Chalkedons durch die Perser (eigentlich im Jahr 615) erst nach der Eroberung Alexandrias 619 erwähnt.[78] Bei der Schilderung der nachfolgenden arabischen Expansion sind ebenfalls Fehler festgestellt worden, vor allem hinsichtlich der ersten Phase der arabischen Eroberungen in Syrien und Ägypten, die vielleicht auf die Vermischung von Informationen aus verschiedenen Quellen zurückzuführen sind.[79] Ansonsten bietet er aber auch viele Übereinstimmungen mit anderen Quellen und einige zuverlässige Ergänzungen.

Für die nachfolgende Zeit (ab der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts) finden sich in der Darstellung kaum noch sachliche Irrtümer. Die Chronik wurde zuverlässiger, je weiter die Schilderung voranschritt und vermittelte vor allem für diesen Zeitraum wichtige Informationen über die Ereignisse im Vorderen Orient.[80] Das Geschehen weiter im Norden (Kaukasusraum und die jenseitige Steppe) oder Osten (Transoxanien) fand keine größere Beachtung. Im Mittelpunkt stand vielmehr das große Ringen zwischen Byzanz und Kalifat sowie innenpolitische Vorgänge, wie die innerarabischen Bürgerkriege. Theophilos wollte anscheinend eine geschichtliche Darstellung von den dramatischen Veränderungen im frühen 7. Jahrhundert bis in seine Zeit bieten, da es an solch einer zu seiner Zeit mangelte. Aufgrund seiner hellenophilen Haltung ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich Theophilos in gewisser Weise durchaus in der Nachfolge der spätantiken Geschichtsschreiber sah.[81] Er sah sich allerdings mit einer relativ schlechten Quellenlage konfrontiert, so dass er die entferntere Vergangenheit nur auf Grundlage relativ weniger Quellen rekonstruieren musste. Hierauf sind denn wohl einige der erwähnten Unstimmigkeiten zurückzuführen.

Es bleibt abschließend festzuhalten, dass die Chronik des Theophilos, trotz gewisser Mängel, von großer Bedeutung für die Geschichtsschreibung hinsichtlich des Vorderen Orients im 7. und in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts ist und sie mehreren nachfolgenden Autoren (direkt oder indirekt) als wichtige Quelle gedient hat. Hoyland betont, dass man den Austausch historischer Informationen zwischen christlicher und islamischer Seite bereits im 8. Jahrhundert nicht unterschätzen sollte. Dies galt vor allem für Christen, die unter islamischer Herrschaft lebten und in direktem Kontakt mit Moslems standen, wie das Beispiel des Theophilos beweist. Die recht beachtliche syrische historiographische Tradition dürfte in diesem Zusammenhang auch die islamischen Geschichtsschreiber beeinflusst haben.[82]

Übersetzungen

  • Robert G. Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle and the Circulation of Historical Knowledge in Late Antiquity and Early Islam (Translated Texts for Historians 57). Liverpool University Press, Liverpool 2011. [Englische Übersetzung von Passagen bei Theophanes, Agapios, Michael Syrus und der Chronik von 1234, die auf der Chronik des Theophilos beruhen sollen.]

Literatur

  • Anton Baumstark junior: Geschichte der syrischen Literatur mit Ausschluss der christlich-palästinischen Texte. Bonn 1922, S. 341f.
  • Wolfram Brandes: Der frühe Islam in der byzantinischen Historiographie. Anmerkungen zur Quellenproblematik der Chronographia des Theophanes. In: Andreas Goltz / Hartmut Leppin / Heinrich Schlange-Schöningen (Hrsg.): Jenseits der Grenzen. Beiträge zur spätantiken und frühmittelalterlichen Geschichtsschreibung. de Gruyter, Berlin/New York 2009, S. 313–343.
  • James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century. Oxford University Press, Oxford 2010, S. 192ff.
  • Robert G. Hoyland: Seeing Islam as Others Saw It. A Survey and Evaluation of Christian, Jewish and Zoroastrian Writings on Early Islam. Darwin Press, Princeton 1997, S. 400ff.
  • David Pingree: Theophilos of Edessa. In: Oxford Dictionary of Byzantium. Bd. 3. Oxford/New York 1991, S. 2066f.
  • David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37.
  • Herman G. B. Teule: Theophilus of Edessa. In: David Thomas, Barbara Roggema (Hrsg.): Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History. Volume 1 (600–900). Brill, Leiden 2009, S. 305–308 (Literatur).
  • Theophilos, Nr. 8183. In: Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit: Erste Abteilung (641–867). Nach Vorarbeiten von Ralph-Johannes Lilie, Claudia Ludwig, Thomas Pratsch, Ilse Rochow, Beate Zielke. Bd. 4, Berlin 2001, S. 640.

Anmerkungen

Spezielle Literatur zu Einzelaspekten wird zur besseren Übersichtlichkeit nur in den Anmerkungen, nicht jedoch in der Literaturliste aufgeführt.

  1. Vgl. allgemein die aufgeführte Literatur mit weiteren Hinweisen. Knapper Überblick zur Vita mit Literatur in: Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle and the Circulation of Historical Knowledge in Late Antiquity and Early Islam. Liverpool 2011, S. 6f.; Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit. 1. Abteilung. Band 4 (2001), S. 640.
  2. Historischer Überblick für die Entwicklung im Vorderen Orient ab dem 7. Jahrhundert unter anderem bei: Judith Herrin: The Formation of Christendom. Princeton 1987, S. 183ff.; Ralph-Johannes Lilie: Byzanz. Das zweite Rom. Berlin 2003, S. 75ff.; Chris Wickham: The Inheritance of Rome: A History of Europe from 400 to 1000. London 2009, S. 279ff.
  3. Zum politischen Milieu in dieser Zeit siehe Chase Robinson: Empire and Elites after the Muslim Conquest. The Transformation of Northern Mesopotamia. Cambridge 2000.
  4. Englische Übersetzung des Briefes bei Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 6.
  5. Vgl. allgemein beispielsweise Gotthard Strohmaier: Hellas im Islam. Wiesbaden 2003, S. 85ff.
  6. Gotthard Strohmaier: Hellas im Islam. Wiesbaden 2003, S. 94f.
  7. Deutsche Übersetzung nach G. Bergsträsser (Hrsg.): Hunain b. Ishäq. Über die syrischen und arabischen Galenübersetzungen. Leipzig 1925, S. 32 (dort auch der arabische Originaltext).
  8. Siehe Paul Bedjan (Hrsg.): Gregorii Barhebraei Chronicon Syriacum. Paris 1890, S. 126f.
  9. Vgl. dazu Jörg Kraemer: Arabische Homerverse. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 106 (1956), S. 259–316, hier speziell S. 261f.
  10. Zu den diesbezüglichen Fragmenten siehe CCAG, Brüssel 1898ff. (Bd. 1, S. 129–131; Bd. 4, S. 93f. und S. 122f.; Bd. 5.1, S. 212ff.; Bd. 8.1, S. 266–270; Bd. 11.1, S. 204ff.).
  11. Vgl. dazu auch David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37, hier S. 14; Viktor Stegemann: Dorotheos von Sidon. In: Rheinisches Museum für Philologie 91 (1942), S. 326–349, hier S. 338f.
  12. David Pingree: The Sabians of Harran and the Classical Tradition. In: International Journal of the Classical Tradition 9 (2002), S. 8-35.
  13. Siehe allgemein den Werksüberblick bei David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37, hier S. 14.
  14. Vgl. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 6f.; David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37, hier S. 14f.
  15. Catalogus Codicum Astrologorum Graecorum 5,1. Brüssel 1904, S. 233f.
  16. David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3–37. Zu Pankratios vgl. die Bemerkung bei Wolfram Brandes: Der frühe Islam in der byzantinischen Historiographie. In: A. Goltz / H. Leppin / H. Schlange-Schöningen (Hrsg.): Jenseits der Grenzen. Berlin/New York 2009, S. 313–343, hier S. 328. Allgemein zum Aspekt der Astrologie in Byzanz siehe (auch mit Bezugnahme auf Theophilos): Paul Magdalino / Maria Mavroudi (Hrsg.): The Occult Sciences in Byzantium. Genf 2006.
  17. Siehe dazu David Pingree: Classical and Byzantine Astrology in Sassanian Persia. In: Dumbarton Oaks Papers 43 (1989), S. 227–239, hier S. 236ff.
  18. Ausführlich dazu: David Pingree: The Indian and Pseudo-Indian Passages in Greek and Latin Astronomical and Astrological Texts. In: Viator 7 (1976), S. 141–195, hier speziell S. 148f.
  19. Vgl. zusammenfassend David Pingree: Theophilos of Edessa. In: Oxford Dictionary of Byzantium. Bd. 3. Oxford/New York 1991, S. 2066.
  20. Siehe etwa Dimitri Gutas: Greek thought, Arabic culture. London/New York 1998, S. 16 und S. 180f.; David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37, hier S. 20.
  21. Vgl. David Pingree: From Alexandria to Baghdad to Byzantium. The Transmission of Astrology. In: International Journal of the Classical Tradition 8 (2001), S. 3-37, hier S. 12.
  22. Vgl. allgemein Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 7ff.
  23. Michael Syrus 10.XX, 378/358. Text in englischer Übersetzung in: Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 5.
  24. Vgl. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 12f.
  25. Edition: Jean Baptiste Chabot (Hrsg.): Chronique de Michel le Syrien. 4 Bände. Paris 1899–1910.
  26. Edition: Jean Baptiste Chabot (Hrsg.): Chronicon ad annum Christi 1234 pertinens. Paris 1916–1920.
  27. Alexander Vasiliev (Hrsg.): Kitab al-`unvan = Histoire universelle. In: Patrologia Orientalis. Bd. 5. Paris 1910; Bd. 7. Paris 1911; Bd. 8. Paris 1912; Bd. 11. Paris 1915 (mit französischer Übersetzung).
  28. Paul Bedjan (Hrsg.): Gregorii Barhebraei Chronicon Syriacum. Paris 1890, S. 126f.; englische Übersetzung bei E. A. Wallis Budge (Hrsg.): Bar Hebraeus' Chronography. London 1932, S. 116f.
  29. Lawrence Conrad: The Conquest of Arwād: A Source-critical study in the historiography of the early medieval Near East. In: Averil Cameron / Lawrence Conrad (Hrsg.): The Byzantine and early Islamic Near East: Papers of the First Workshop on Late Antiquity and Early Islam. Studies in late antiquity and early Islam 1, Band 1. Princeton 1992, S. 317–401.
  30. Alden A. Mosshammer (Hrsg.): Georgii Syncelli Ecloga chronographica. Leipzig 1984 [grundlegende Edition]. Eine vorzüglich kommentierte Übersetzung bietet: William Adler / Paul Tuffin (Übers.): The Chronography of George Synkellos. A Byzantine Chronicle of Universal History from the Creation. Oxford 2002.
  31. Grundlegend zu Theophanes ist nun die ausführlich eingeleitete und kommentierte Übersetzung: Cyril Mango / Roger Scott (Hrsg.): The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern history AD 284–813. Oxford 1997. Kritische Edition: Carl de Boor (Hrsg.): Theophanes: Chronographia. 2 Bde., Leipzig 1883–1885.
  32. E. W. Brooks: The Sources of Theophanes and the Syriac Chronicles. In: Byzantinische Zeitschrift 15 (1906), S. 578–587. Vgl. auch Cyril Mango / Roger Scott (Hrsg.): The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern history AD 284–813. Oxford 1997, S. LXXXII ff.
  33. Siehe auch Wolfram Brandes: Der frühe Islam in der byzantinischen Historiographie. In: A. Goltz / H. Leppin / H. Schlange-Schöningen (Hrsg.): Jenseits der Grenzen. Berlin/New York 2009, S. 313–343, speziell S. 319ff.
  34. Neben diversen Arbeiten von Lawrence Conrad siehe mit weiterer Literatur: Wolfram Brandes: Der frühe Islam in der byzantinischen Historiographie. In: A. Goltz / H. Leppin / H. Schlange-Schöningen (Hrsg.): Jenseits der Grenzen. Berlin/New York 2009, S. 313–343, hier S. 327 und S. 329; James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 194ff.; Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 4f.; Maria Vaio: Theophanes. In: David Thomas, Barbara Roggema (Hrsg.): Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History. Volume 1 (600–900). Leiden 2009, S. 428. Bereits Mango hatte dies als Arbeitshypothese akzeptiert: Cyril Mango / Roger Scott (Hrsg.): The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern history AD 284–813. Oxford 1997, S. LXXXIV.
  35. Vgl. Einleitung in Cyril Mango / Roger Scott (Hrsg.): The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern history AD 284–813. Oxford 1997, S. XCI ff.
  36. Vgl. dazu auch James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 229f.
  37. Anton Baumstark: Geschichte der syrischen Literatur mit Ausschluss der christlich-palästinischen Texte. Bonn 1922, S. 341.
  38. Grundsätzlich dazu siehe Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 20f.
  39. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 198.
  40. Zu Johannes siehe Warren Treadgold: The early Byzantine Historians. Basingstoke 2007, S. 308–310.
  41. Vgl. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 20 und S. 23.
  42. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 19.
  43. Vgl. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 206f.
  44. Vgl. dazu grundsätzlich Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 226ff.
  45. Siehe die übersetzten Berichte in Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 139f. (Phoinix) und S. 144ff. (Bürgerkrieg im Kalifat). Vgl. auch Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 227f.
  46. Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 227.
  47. Siehe auch die übersetzte Darstellung bei Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 162ff.
  48. Siehe dazu Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 230ff.
  49. Vgl. zum Umgang des Theophanes mit seinen Quellen die Einleitung in Cyril Mango / Roger Scott (Hrsg.): The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern history AD 284–813. Oxford 1997, S. XCI ff.
  50. Zur allgemeinen Problematik der gemeinsamen Quellen, eben sehr wahrscheinlich der Chronik des Theophilos, siehe knapp Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 231–233.
  51. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 45ff., der eine englische Übersetzung der Passagen bietet und die Originalbelege angibt.
  52. Vgl. dazu knapp Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit (PmbZ). Erste Abteilung Prolegomena. Berlin 1998, S. 233 und die jeweiligen Angaben in den Anmerkungen von Hoylands Übersetzung.
  53. Zu Hoylands Arbeitsprinzipien siehe Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 36f. Eindeutig als Teile der Chronik gekennzeichnet sind nur Passagen, die sich in zwei der drei Quellenstränge fanden (syrische Quellen, Agapios oder Theophanes). Hoyland strich beispielsweise Passagen, die sich bei Theophanes und Nikephoros, der nicht Theophilos benutzt hat, fanden bzw. gab sie nur zusammenfassend wieder. Ebenso wurden Einträge gestrichen, die sich nur in den syrischen Quellen, nicht aber bei Theophanes oder Agapios fanden.
  54. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 45–52.
  55. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 52–79.
  56. Vgl. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 200f.
  57. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 86ff.
  58. Vgl. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 208–210.
  59. Vgl. Jens Scheiner: Die Eroberung von Damaskus. Quellenkritische Untersuchung zur Historiographie in klassisch-islamischer Zeit. Leiden 2009, S. 429ff.
  60. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 139f. Vgl. dazu auch ausführlich Lawrence Conrad: The Arabs and the Colossus. In: Journal of the Royal Asiatic Society 3rd ser. Band 6 (1996), S. 165–187.
  61. Georg Ostrogorsky: Geschichte des byzantinischen Staates. München 1963, S. 97, Anmerkung 1.
  62. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 141–144.
  63. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 144–149.
  64. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 221–223.
  65. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 150ff.
  66. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 245ff. Bei Hoyland angehängt sich Berichte über die Zeit bis 767.
  67. Zur Quellenfrage siehe Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 23–29, der auf den Mangel der diesbezüglichen Forschungen explizit hinweist.
  68. Zu dieser problematischen Frage siehe James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, speziell S. 306ff.
  69. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 24f.
  70. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 26.
  71. Überblick zu den übereinstimmenden Passagen bei Theophilos und der sogenannten Chronik von 819 in Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 316–318.
  72. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 30f.
  73. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 28f.
  74. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 29.
  75. Vgl. dazu Lawrence Conrad: The Arabs and the Colossus. In: Journal of the Royal Asiatic Society 3rd ser. Band 6 (1996), S. 165–187; James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 203f.
  76. Tabellarisch aufgeführt bei James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 233–235.
  77. Siehe allgemein James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 199ff.
  78. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 205.
  79. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 232.
  80. Vgl. James Howard-Johnston: Witnesses to a World Crisis. Oxford 2010, S. 233.
  81. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 22f.
  82. Robert Hoyland (Hrsg.): Theophilus of Edessa's Chronicle. Liverpool 2011, S. 29ff.