Burg Geroldstein

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juni 2022 um 02:00 Uhr durch APPERbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: externe Links von Kursivauszeichnung getrennt).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Geroldstein
Blick von der Wisperstraße in Geroldstein auf den Burgfelsen mit Burgruine Geroldstein

Blick von der Wisperstraße in Geroldstein auf den Burgfelsen mit Burgruine Geroldstein

Alternativname(n) Gerolstein, Gerhartstein, seltener: Junkerburg oder Schwarzenberg
Staat Deutschland
Ort Heidenrod-Geroldstein
Entstehungszeit Ende des 12. Jahrhunderts
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 50° 6′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 50° 6′ 25″ N, 7° 56′ 16,2″ O
Höhenlage 223 m ü. NN
Burg Geroldstein (Hessen)
Burg Geroldstein (Hessen)

Die Burg Geroldstein ist die Ruine einer Burg bei Geroldstein, einem Ortsteil von Heidenrod im Rheingau-Taunus-Kreis.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Niederungsburg liegt in Ortslage auf einem Felsklotz, der ursprünglich wie ein Umlaufberg auf drei Seiten von der Wisper umflossen wurde. Schließlich wurde der niedrige Bergsattel nördlich der Burg 1589 durchstochen, um den Flusslauf zu verkürzen und dessen Fallhöhe zum Betrieb einer Eisenhütte als Energiequelle zu nutzen. In östlicher Richtung oberhalb befindet sich die Burg Haneck.

Burgruine Geroldstein in der Gemeinde Heidenrod. Lediglich ein Turm mit Torbogen und Mauerresten ist noch zu sehen.
Burgruine Geroldstein mit Torbogen und Mauerresten

Über die Entstehung der Burg Geroldstein liegen so gut wie keine Angaben vor. Von den beiden Geroldsteiner Burgen ist sie die ältere, der Name leitet sich wahrscheinlich von einem Adligen namens Gerhart ab, da sie zunächst, um 1215, als Gerhartstein erwähnt wird. Die Geroldsteiner fungierten als Lehensnehmer der Grafen von Katzenelnbogen und konnten sich um den Ort Geroldstein eine kleine Herrschaft aufbauen. 1353 wurde die Burg erfolglos von Truppen des Trierer Kurfürsten belagert. 1479 fiel sie zusammen mit der Grafschaft Katzenelnbogen an die Landgrafschaft Hessen.

1551 lebte noch ein Familienzweig in der Stammburg, sie fiel 1569 mit dem Erlöschen der Linie als erledigtes Lehen an Hessen zurück. In der Folge verwahrloste die Anlage und wurde 1585 bereits als Ruine bezeichnet. Um 1840 ist der Name Junkerburg belegt, ebenfalls in späterer Zeit, aber wesentlich seltener Schwarzenberg. In neuerer Zeit kam es zu Verwechslungen der Namen der beiden Geroldsteiner Burgen, sodass sich bis in jüngste Zeit auf manchen Karten auch die Bezeichnung Burg Haneck für die ältere, eigentlich Geroldstein genannte Burg findet.[1] Von der ehemaligen Burganlage sind lediglich ein runder Turm, Reste einer Toranlage sowie einige Mauerreste erhalten.

  • Helmut Thomä: Die Burgen Geroldstein und Haneck im Wispertal. In: Rheingauer Heimatbriefe. Nr. 130, 1984.
  • W. Pollmann: Burgen, Bürger und Behörden. Mittelalter und Gegenwart am Beispiel der Geroldsteiner Burgen. 1997.
  • M. Backes: Burgen und Schlösser an der Lahn, im Taunus und im südlichen Westerwald. 1970.
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 169.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 489.
  • Dagmar Söder: Kulturdenkmäler in Hessen. Rheingau-Taunus-Kreis. Band 2: Altkreis Untertaunus. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1649-5, S. 184f. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Gudensberg, 2000, S. 489f.; Dagmar Söder: Kulturdenkmäler in Hessen. Rheingau-Taunus-Kreis Bd. 2, Altkreis Untertaunus. Stuttgart 2003, S. 184f. Nach Auskunft des Hessischen Landesamts für Bodenmanagement und Geoinformation wird die falsche Bezeichnung auf neueren Kartenwerken ab 2010 korrigiert.