Deklination (Astronomie)

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Die Kugelkoordinaten Rektaszension und Deklination auf der rotierenden Himmelskugel (in deren Innerem die Erde)

In der Astronomie ist die Deklination δ (lateinisch für „Abweichung, Beugung“) eine der zwei Kugelkoordinaten. Man verwendet sie zur Positionsangabe von Himmelskörpern auf der gedachten Himmelssphäre. Für eine vollständige Positionsangabe ist als zweite Kugelkoordinate außerdem die Rektaszension bzw. der Stundenwinkel erforderlich.

Beim äquatorialen Koordinatensystem ist die Deklination der Erhebungs-Winkel über dem Himmelsäquator – womit sie der geografischen Breite φ nördlich bzw. südlich des Erdäquators entspricht. Die Werte von δ nördlich des Himmelsäquators werden positiv angegeben, südlich des Himmelsäquators negativ; die beiden Himmelspole haben +90° bzw. −90°.

Der Parallelkreis zum Himmelsäquator, auf dem sich der jeweilige Himmelskörper befindet, heißt Deklinations-Kreis (auch himmlischer Breitengrad). Man kann sich die Deklinationskreise als Projektion der Breitenkreise der Erdoberfläche auf die gedachte Himmelskugel vorstellen.

Die Deklinationswerte für Fixsterne sind im Wesentlichen konstant und unabhängig vom Beobachtungsort. Sie ändern sich allerdings langfristig auf Grund der Eigenbewegung der Sterne und der Änderungen des Himmelsäquators infolge der Präzession der Erdachse. Für genaue Angaben ist daher zusätzlich die Nennung des Äquinoktiums erforderlich.

Die Deklination der Sonne schwankt im Jahresverlauf, bedingt durch die Neigung der Erdachse (bzw. Neigung der Ekliptik gegen den Himmelsäquator), zwischen (Stand Dezember 2014 bzw. 2015) +23,43° (zur Sommersonnenwende im Juni) und −23,43° (zur Wintersonnenwende im Dezember). Ähnliches gilt für den Mond und die Planeten, die näherungsweise ebenfalls in der Ebene der Ekliptik liegen.