„Wieden (Wien)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Weiterleitungsseite entfernt
Bevölkerung: Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung des Bezirks im Artikel integriert + Versionsgeschichte, Hauptautor Invisigoth67, Aktualisierungen auch durch Benqo, kl. Änderungen durch andere
Zeile 124: Zeile 124:
== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==


(Aktuell | Vorherige) 22:26, 15. Sep. 2017‎ Mauerquadrant (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.499 Bytes) (+10)‎ . . (kommentarlos zurücksetzen | rückgängig | danken) [automatisch gesichtet]
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" style="margin-left:1em;"
(Aktuell | Vorherige) 19:54, 2. Okt. 2014‎ Benqo (Diskussion | Beiträge)‎ K . . (1.489 Bytes) (0)‎ . . (upd | http://www.statistik.at/web_de/static/registerzaehlung_2011_gemeindetabelle_wien_073818.pdf) (rückgängig | danken) [gesichtet von Albertus correctus magnus]
|-
(Aktuell | Vorherige) 11:29, 28. Jun. 2009‎ Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.489 Bytes) (0)‎ . . (aktualisiert lt. http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_zu_jahres-_quartalsanfang/023450.html) (rückgängig | danken) [automatisch gesichtet]
|{{Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung des Bezirks Wieden}}
(Aktuell | Vorherige) 13:53, 30. Apr. 2008‎ WikiNight (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.489 Bytes) (-8)‎ . . (kat) (rückgängig | danken) [gesichtet von M.L]
|}
(Aktuell | Vorherige) 11:42, 2. Jul. 2007‎ Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.497 Bytes) (+1.497)‎ . . (neu angelegt) (danken)

<div style="float:right; text-align:center">
'''Bevölkerungsentwicklung'''<br /><small>Quelle: Statistik.at<ref>[http://www.statistik.at/blickgem/vz1/g90401.pdf Volkszählung vom 15. Mai 2001. Endgültige Wohnbevölkerung und Bürgerzahl (mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869). Wiener Gemeindebezirk: Wien 4., Wieden], auf Statistik.at (PDF, 12 kB).</ref></small>
<timeline>
# Quelle der Daten: Statistik Austria
Colors =
id:hellgrau value:gray(0.7)
id:dunkelgrau value:gray(0.9)

ImageSize = width:300 height:auto barincrement:27
PlotArea = left:40 right:20 bottom:25 top:10
AlignBars = justify
DateFormat = yyyy
Period = from:0 till:65000
TimeAxis = orientation:horizontal
ScaleMajor = gridcolor:hellgrau unit:year increment:20000 start:0
ScaleMinor = gridcolor:dunkelgrau increment:5000 start:0

PlotData=
color:skyblue width:20 shift:(20,-4) fontsize:S
bar:1869 from:start till:55682 text:"55.682"
bar:1880 from:start till:58336 text:"58.336"
bar:1890 from:start till:59464 text:"59.464"
bar:1900 from:start till:60359 text:"60.359"
bar:1910 from:start till:62938 text:"62.938"
bar:1923 from:start till:57635 text:"57.635"
bar:1934 from:start till:53063 text:"53.063"
bar:1939 from:start till:47610 text:"47.610"
bar:1951 from:start till:45132 text:"45.132"
bar:1961 from:start till:46441 text:"46.441"
bar:1971 from:start till:39619 text:"39.619"
bar:1981 from:start till:31800 text:"31.800"
bar:1991 from:start till:31410 text:"31.410"
bar:2001 from:start till:28357 text:"28.357"
bar:2011 from:start till:30700 text:"30.700"

</timeline>
</div>


=== Bevölkerungsentwicklung ===
=== Bevölkerungsentwicklung ===

Version vom 28. Januar 2018, 19:19 Uhr

Wieden
IV. Wiener Gemeindebezirk
Wappen Karte
Lage von Wieden (Wien) in Wien (anklickbare Karte)Innere StadtLeopoldstadtLandstraßeWiedenMargaretenMariahilfNeubauJosefstadtAlsergrundFavoritenSimmeringMeidlingHietzingPenzingRudolfsheim-FünfhausOttakringHernalsWähringDöblingBrigittenauFloridsdorfDonaustadtLiesing
Lage von Wieden (Wien) in Wien (anklickbare Karte)
Geographische Lage: 48° 12′ N, 16° 22′ OKoordinaten: 48° 12′ N, 16° 22′ O
Fläche: 1,8 km²
Einwohner: 33.155 (1. Jänner 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 18.419 Einw./km²
Postleitzahl: 1040
Adresse des
Bezirksamtes:
Rechte Wienzeile 105
1050 Wien
Website: www.wien.gv.at
Politik
Bezirksvorsteher: Leopold Plasch (SPÖ)
Bezirksvertretungs-
wahl 2015
[2]
13
11
3
7
6
13 11 
Insgesamt 40 Sitze

Die Wieden ist der 4. Wiener Gemeindebezirk und liegt innerhalb des Gürtels, der an Stelle des ehemaligen Linienwalls angelegt wurde. Der Bezirk entstand 1850 durch Eingemeindung mehrerer Vorstädte, 1861 wurde er geteilt und verlor einen Teil seiner Fläche an den neu geschaffenen 5. Bezirk, Margareten. Die Wieden ist ein typischer innerer Bezirk, ein dichtbesiedeltes Gebiet mit wenigen Grünflächen. Der Bezirksname wird mit Artikel verwendet; man wohnt nicht „in Wieden“, sondern „auf der Wieden“.

Geographie

Luftbild des 4. Bezirks, Blick von Südwesten (2007, vor Abriss des rechts unten zu sehenden Südbahnhofes)

Lage

Die Wieden wird wie folgt begrenzt:

Der 4. Bezirk wird von Nordost nach Südwest von der Wiedner Hauptstraße durchquert, von Norden nach Süden von der Favoritenstraße. Seit einer Grenzänderung im Jahr 2009 gehört kein Teil des Naschmarktes mehr zum 4. Bezirk.

Nutzung

Die Baufläche der Wieden beträgt 67,4 % (Wienweit 33,32 %), wobei rund 77,9 % auf Wohnbaugebiet entfällt. Mit ca. 26 % nimmt die Verkehrsfläche den zweitgrößten Anteil der Bezirksfläche ein (Wienweit 13,75 %). Die Grünflächen nehmen nur 6,56 % der Bezirksfläche ein (Wienweit 48,26 %), wobei 85,5 % für Parkanlagen genutzt werden. Fünf andere Bezirke haben jedoch noch weniger Grünanteil als die Wieden. Wälder, Kleingärten, Sport- oder Freizeitflächen sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen sind auf der Wieden nicht vorhanden.[5]

Flächennutzung in ha 2001[5]
Baufläche Grünfläche Gewässer Verkehrsflächen
121,07 11,79 0,19 46,66
Wohnbau Betriebsgebiet öffentliche Einrichtungen Landwirtschaft Parks Wälder Wiesen Kleingärten Freizeit- Flächen
94,29 4,07 22,71 0 10,08 0 1,71 0 0

Bezirksteile

Die Bezirksteile der Wieden sind Wieden, der östliche Teil von Hungelbrunn sowie der Schaumburgergrund. Sie gehen auf ehemals selbstständige Ortschaften zurück, haben in der politischen Verwaltung jedoch keine Bedeutung.

Eine Gliederung des Bezirksgebiets besteht heute in den Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die vier Zählbezirke auf der Wieden sind Technische Hochschule, Argentinierstraße, Wiedner Hauptstraße und Schaumburgergrund. Die Grenzen des Zählbezirks Schaumburgergrund sind nicht mit jenen der ehemals selbstständigen Ortschaft gleichen Namens ident.

Geschichte

Karte von Wieden ca. 1830 (Karte nach Süden ausgerichtet)
Freihaus am Naschmarkt“, von: Carl Pippich (1916)

Die Wieden wurde 1137 erstmals genannt, sie ist damit eine der am frühesten genannten Vorstädte Wiens. Der Name kommt von Widem, Widum ‚Pfarrhof, -gut‘, ursprünglich als der einer Pfarrei gestiftete (gewidmete) Besitz.[6] Die Hauptstraße (Wiedner Hauptstraße) ist aber sicher noch älter. Unter Ferdinand II. wurde östlich dieser Hauptstraße die kaiserliche Sommerresidenz, genannt Neue Favorita, fertiggestellt und in der Folge mehrmals vergrößert.

1737 wurde auf heutigem Bezirksgebiet einer der wichtigsten Sakralbauten Österreichs fertiggestellt, die nach kaiserlichem Gelübde errichtete Karlskirche. Sie stand am südlichen Ufer des damals völlig unregulierten Wienflusses und war optisch auf die Hofburg, die Wiener Kaiserresidenz in der heutigen Altstadt, ausgerichtet. Der die Kirche umgebende Platz wird seit 1899 nach dem Stifter, Kaiser Karl VI., Karlsplatz genannt.

Seine Tochter Maria Theresia beschloss wenig später, die Neue Favorita nicht mehr zu verwenden und an die Jesuiten zu verkaufen. Sie machten aus der Sommerresidenz eine Erziehungsanstalt, die sich in späteren Jahrzehnten zum privaten und heute höchst angesehenen Gymnasium Theresianum weiterentwickelte. (Auch Österreichs Diplomatische Akademie ist hier untergebracht.)

Der Fahrweg, der an der Hauptfront der Neuen Favorita bergauf nach Süden führte, traf dort seit 1704 auf eine neue Befestigungsanlage, den Linienwall, mit einem bewachten Tor, genannt „Favoritenlinie“. Außerhalb des Tores entwickelte sich in der Folge die „Siedlung vor der Favoritenlinie“, die bis 1874 zur Wieden (und seit 1861 auch zu Margareten) gehörte. Die Straße dorthin wurde folgerichtig Favoritenstraße genannt und heißt im 4. und 10. Bezirk bis heute so.

Anfang des 18. Jahrhunderts begann die Entwicklung der Wieden zur Vorstadt. Es wurden unter anderem viele Adelspaläste errichtet. Zwei kleine Vorstädte auf dem Gebiet des heutigen 4. Bezirks waren Hungelbrunn (seit 1861 zum Teil im 5. Bezirk) und der Schaumburgergrund, der erst 1813 entstanden ist.

Diese drei Vorstädte wurden neben einer Reihe anderer am 6. März 1850 unter dem Bezirksnamen Wieden als 4. Bezirk nach Wien eingemeindet. Wegen der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede wurde 1861 der zentrumsfernere, weniger wohlhabende Bezirksteil als neuer 5. Bezirk, Margareten, vom 4. Bezirk abgetrennt. Zu dieser Zeit umfassten die Wieden und nun auch Margareten als einzige Bezirke Gebiete außerhalb, südlich des Linienwalls; diese wurden 1874 als neuer 10. Bezirk, Favoriten, abgetrennt.

1854 wurde über den Wienfluss an einer Stelle, wo die erste Brücke schon 1211 erwähnt worden war, zur Verbindung der Wiedner Hauptstraße mit der Altstadt die Elisabethbrücke errichtet, benannt nach Elisabeth von Österreich, der Gattin von Kaiser Franz Joseph I.; das Paar heiratete im gleichen Jahr.

1895–1900 erfolgte die Regulierung des Wienflusses im gesamten Stadtgebiet. Der Fluss wurde im Bereich des heutigen Naschmarktes (der ab 1902 an diesen Standort übersiedelte) und des seit 1899 Karlsplatz genannten Areals abschnittsweise komplett eingewölbt; die 1867 errichteten Brückenstatuen der 1897 abgetragenen Elisabethbrücke übersiedelten auf den Rathausplatz. Gleichzeitig wurde die Wiener Stadtbahn gebaut; ihre Station Karlsplatz, seit 1899 in Betrieb, ist heute U-Bahn-Knotenpunkt (Linien U1, U2, U4).

In der Gründerzeit wurden viele Wohnbauten errichtet, hier befand sich aber auch schon seit etwa 1700 das so genannte Freihaus, damals das größte Zinshaus (Miethaus) Wiens. Es wurde bis 1970 nach und nach abgetragen.

Der Gürtel als Umfahrungsstraße für die neuen Bezirke 3 bis 9 entstand abschnittsweise. 1880 war der südliche Gürtel erst als Projekt vorhanden, 1882 wurde der Name Wiedner Gürtel festgelegt. Nachdem per 1. Jänner 1892 zahlreiche Vororte der Stadt im Nordwesten, Westen und Südwesten eingemeindet worden waren, wurde der obsolet gewordene Linienwall in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts abgetragen (ein kleiner Mauerrest ist im Hof des Hauses Weyringergasse 13 erhalten geblieben). Nun konnte der Wiedner Gürtel breit angelegt und an seinem nördlichen Rand verbaut werden. (Am südlichen Rand erstreckte sich die Südbahn.)

1910 wurde das Kaffeehaus Goldegg an der Argentinierstraße, Ecke Goldegggasse gegründet.

In der Zwischenkriegszeit wurde das „Funkhaus“ für die RAVAG (heute: ORF) in der Argentinierstraße gebaut, aus dessen Sendesaal nach wie vor Live-Hörfunksendungen übertragen werden. (Der ORF will das Gebäude allerdings verkaufen.) Beim versuchten nationalsozialistischen Putsch wurde die Rundfunkanstalt am 25. Juli 1934 von den Aufständischen vorübergehend besetzt. In den Jahren der Besatzung (1945 bis 1955) war die Wieden Teil des sowjetischen Sektors von Wien, da die „Russen“ die Sendeanlagen in ihrem Einflussbereich haben wollten.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Sankt-Josef-Kinderspital zerstört. Der Abbruch des Wiedner Krankenhauses und der an seiner Stelle errichtete Neubau des Bertha-von-Suttner-Hofes erfolgten 1956. 1954–1959 wurde neben der Karlskirche auf dem Karlsplatz das Historische Museum der Stadt Wien (heute: Wien Museum) gebaut. 1957 wurde auf den Gründen des ehemaligen Palais Rothschild in der Prinz-Eugen-Straße 20–22 das Gebäude der Kammer für Arbeiter und Angestellte errichtet. Das Amtshaus für den 4. Bezirk wurde 1969 in der Favoritenstraße 18 neu gebaut. Mit der Eröffnung der U1, 1978, folgte die Umgestaltung des Resselparks und des Karlsplatzes mit einem neuen Teich vor der Karlskirche.

Die Technische Universität Wien bekam ein neues Institutsgebäude und eine Bibliothek zwischen der Wiedner Hauptstraße und der Operngasse.

Das Theater Akzent wurde 1989 eröffnet. 1995 folgte die Eröffnung des Bezirksmuseums und des Rauchfangkehrermuseums im ehemaligen Volksbad in der Klagbaumgasse 4. 1999 kam es zu einer geringfügigen Änderung der Bezirksgrenzen, wobei im Bereich des Schwarzenbergplatzes und der Prinz-Eugen-Straße der Grenzverlauf zum 3. Gemeindebezirk und im Bereich der Kettenbrückengasse der Grenzverlauf zum 5. Gemeindebezirk verschoben wurde.[7]

Um 2001 erfolgte der Bau der endgültigen Version der Kunsthalle Karlsplatz. 2009 wurde die Bezirksgrenze im Bereich des Naschmarkts dahingehend geändert, dass dessen auf der Wieden liegender Teil an den 6. Bezirk abgetreten wurde.

Bevölkerung

   (Aktuell | Vorherige) 22:26, 15. Sep. 2017‎ Mauerquadrant (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.499 Bytes) (+10)‎ . . (kommentarlos zurücksetzen | rückgängig | danken) [automatisch gesichtet]
   (Aktuell | Vorherige) 19:54, 2. Okt. 2014‎ Benqo (Diskussion | Beiträge)‎ K . . (1.489 Bytes) (0)‎ . . (upd | http://www.statistik.at/web_de/static/registerzaehlung_2011_gemeindetabelle_wien_073818.pdf) (rückgängig | danken) [gesichtet von Albertus correctus magnus]
   (Aktuell | Vorherige) 11:29, 28. Jun. 2009‎ Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.489 Bytes) (0)‎ . . (aktualisiert lt. http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_zu_jahres-_quartalsanfang/023450.html) (rückgängig | danken) [automatisch gesichtet]
   (Aktuell | Vorherige) 13:53, 30. Apr. 2008‎ WikiNight (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.489 Bytes) (-8)‎ . . (kat) (rückgängig | danken) [gesichtet von M.L]
   (Aktuell | Vorherige) 11:42, 2. Jul. 2007‎ Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge)‎ . . (1.497 Bytes) (+1.497)‎ . . (neu angelegt) (danken)

Bevölkerungsentwicklung
Quelle: Statistik.at[8]

Bevölkerungsentwicklung

Im Jahre 1869 lebten im Bezirksgebiet 55.682 Menschen. In den darauf folgenden Jahren bis 1910 stieg die Einwohnerzahl auf fast 63.000. Bis 2001 wurde eine Abnahme der Wohnbevölkerung auf 28.357 Einwohner verzeichnet. In den letzten Jahren folgte die Wieden dem Wiener Trend und die Bevölkerungszahl stieg auf 31.597 zu Beginn des Jahres 2015 an.

Bevölkerungsstruktur

Der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, ist mit 24,3 % überdurchschnittlich, da im gesamten Wiener Stadtgebiet dieser Anteil 22,2 % beträgt. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren betrug 12,1 %. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung liegt mit 54,1 % ebenfalls über dem Durchschnitt Wiens.[9]

Herkunft und Sprache

Der Anteil der Wiedner mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 15,3 % rund 2 % unter dem Durchschnitt Wiens. Dabei hatten 3,7 % Wiedner eine Staatsbürgerschaft von Serbien oder Montenegro, 1,5 % sind deutsche Staatsbürger. Dahinter folgen sonstige EU-Bürger (1,8 %), türkische (1,0 %), Kroaten (1,0 %) und Bosniaken sowie sonstige Ausländer, deren Anteil an der Bevölkerung jedoch unter 1 % liegt. Insgesamt waren 2001 etwa 25,4 % der Wiedner Bevölkerung in einem anderen Land geboren, daher gaben auch nur 76 % der Wiedner Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 5,4 % sprachen hauptsächlich Serbisch, 2,2 % Türkisch, 2 % Kroatisch und 1,4 % Ungarisch.[9]

Religionsbekenntnis

Der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis beträgt 48,1 %. Es gibt im Gemeindebezirk vier römisch-katholische Pfarren, die zum Stadtdekanat 4/5 gehören. Anteilsmäßig hinter den Personen mit römisch-katholischem Bekenntnis folgen 6,7 % mit evangelischem Glauben (dies ist der zweithöchste Wert den sich die Wieden mit Liesing teilt). und 6,0 % mit orthodoxem Bekenntnis. Die Anhänger des Islam liegen mit 4,6 % mit an der vierten Stelle. 26,3 % der Wiedner geben an, ohne religiöses Bekenntnis zu sein.[9]

Politik

Bezirksvorsteher seit 1945
Herbert Prix (unbekannt) 4/1945–5/1945
Gottfried Albrecht (SPÖ) 5/1945–1946
Franz Stöger (ÖVP) 1946–1952
Franz Ramel (ÖVP) 1952–1969
Herbert Walkersdorfer (ÖVP) 1969–1973
Herta Haider (ÖVP) 1973–1987
Karl Lengheimer (ÖVP) 1987–1997
Susanne Emmerling (ÖVP) 1997–2001
Susanne Reichard (ÖVP) 2001–2010
Leopold Plasch (SPÖ) 2010–
Bezirksvertretungswahl
 %
40
30
20
10
0
28,22 %
(−1,13 %p)
28,19 %
(+0,06 %p)
28,13 %
(−2,15 %p)
12,05 %
(+5,10 %p)
1,27 %
(+0,02 %p)
1,15 %
(+0,43 %p)
1,00 %
(+0,31 %p)
keine %
(−2,63 %p)
2005

2010


Der Bezirk Wieden war traditionell ein bürgerlich geprägter Bezirk. Seit dem Zweiten Weltkrieg war die ÖVP seit 1946 durchgehend die stimmenstärkste Partei und stellte damit über 50 Jahre lang den Bezirksvorsteher. Dahinter lagen traditionell die SPÖ und die FPÖ, die ab dem Ende der 80er Jahre ihren Stimmenanteil in Wien stark steigern konnte. Durch den Einstieg der Grünen in die Politik in den 1980er Jahren verloren ÖVP und SPÖ zusehends an Stimmen. Als 1996 auch das Liberale Forum (LIF) antrat, ging das erneut auf Kosten von ÖVP und SPÖ. Während die FPÖ und das LIF jedoch ab 2001 wieder an Stimmen verloren, setzten die Grünen ihre Stimmengewinne fort. 2005 lag die ÖVP nur noch knapp vor der SPÖ, die den Abstand zur ÖVP stark verringern konnte. Die Grünen landeten mit einem Plus von rund 6 % nur knapp dahinter auf dem dritten Platz. Bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010 lag die SPÖ um wenige Stimmen vor den Grünen und der ÖVP, die insgesamt bei diesen Wahlen sehr schlecht abschnitt und auf Platz 3 zurückfiel.

Wappen

Das Wappen des Bezirkes Wieden setzt sich aus den Wappen dreier ehemaliger Wiener Vorstädte zusammen, die ganz oder teilweise auf dem heutigen Bezirksgebiet lagen. Der linke, obere Wappenteil steht für den Bezirksteil Wieden und zeigt einen Weidenbaum. Dieses Wappen entstand auf Grund einer Fehlinterpretation des Namens Wieden, der sich nicht vom Weidenbaum, sondern vom Begriff "Widum" (Pfarrhof/Pfarrgut) ableitet. Der rechte, oberer Wappenteil steht für den Bezirksteil Schaumburgergrund. Er zeigt den Stephansturm, umgeben von der starhembergischen Grafenkrone. Diese steht für die Verteidigung Wiens 1683 durch Ernst Rüdiger von Starhemberg, der auf der Wieden das Freihaus besaß. Der untere Wappenteil zeigt schließlich das Wappen der Vorstadt Hungelbrunn, von der ein kleiner Teil im heutigen 4. Bezirk liegt. Es zeigt einen Ziehbrunnen, über dem der Heilige Leopold, Landespatron von Niederösterreich, schwebt. Daneben stehen der heilige Petrus und der heilige Florian, dem die benachbarte Florianikirche in Matzleinsdorf geweiht ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wieden

Sehenswürdigkeiten

Karlskirche in Wien

Kultur

Die Wieden gehört großteils zur Welterbestätte Historisches Zentrum von Wien. Dessen Außenzone wird gegen Süden von der Kolschitzkygasse und der Weyringergasse und gegen Westen von der Klagbaumgasse und der Schönburgstrasse begrenzt. Der Karlsplatz mit der Karlskirche, dem Wien Museum, dem Hauptgebäude der Technischen Universität und der Evangelischen Schule gehört zur Kernzone der Welterbestätte.

Museen

Das meistbesuchte Museum im Bezirk Wieden ist das Wien Museum Karlsplatz, das in seiner Ausstellung die Geschichte Wiens im Laufe der Jahrhunderte dokumentiert und über eine Kunstsammlung und eine historische Sammlung verfügt. Zum Wien Museum gehört auch Schuberts Sterbewohnung in der Kettenbrückengasse, wo die letzte Lebensphase des Komponisten dargestellt wird. Eine weitaus umfangreichere Dokumentation über Franz Schubert befindet sich in seinem Geburtshaus am Alsergrund (9. Bezirk), Nussdorfer Straße.

Die Sammlung der Generali Foundation verfügt über eine Sammlung von rund 2.100 zeitgenössischen Werken von etwa 170 internationalen Künstlern. Die ältesten Kunstwerke stammen aus den 1950er Jahren.

Die Kunsthalle Wien, die auf ein Provisorium am Karlsplatz zurückgeht, verfügt an diesem Ort noch heute über einen Standort; ihr Hauptdomizil befindet sich im Museumsquartier Wien. Des Weiteren bestand im Bezirk Wieden 1967–2013 das Bestattungsmuseum der Bestattung Wien, das sich nunmehr beim Zentralfriedhof befindet.

Das Rauchfangkehrer-Museum und das private Dritte Mann Museum findet man ebenfalls im 4. Bezirk. Das Bezirksmuseum Wieden setzt seine Schwerpunkte unter anderem auf die Dokumentation des Freihauses auf der Wieden, des Wiedner Mühlfelds, des Linienwalls sowie alter, aufgelassener Wiedner Betriebe.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Individualverkehr

Der Bezirk wird im Norden (Wienzeile), im Süden und Westen (Gürtel) von wichtigen Hauptverkehrsstraßen begrenzt. Quer durch den Bezirk verlaufen die Wiedner Hauptstraße und die Favoritenstraße. Zusätzlich ist auch der Südtiroler Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Insgesamt verfügt die Wieden über ca. 29 km Gemeindestraßen (2005).[11]

Die Radverkehrsanlagen im Bezirk umfassen ca. 8,5 km (2005) und bilden somit ein engmaschiges Netz. Der Radverkehr nimmt im Bezirk (wie in den übrigen Innenstadt-Bezirken) eine immer wichtigere Stellung beim Individualverkehr ein, da mit dem Fahrrad auch gegen einige Einbahnen gefahren werden darf. Jedoch gibt es noch viele Lücken im Radnetz. Außerdem verfügt die Wieden über mehrere Citybike Stationen, welche über den ganzen Bezirk verteilt sind. Weitere Stationen liegen in der Nähe der Bezirksgrenze.

Öffentlicher Verkehr

Der öffentliche Verkehr wird von den Wiener Linien abgewickelt. Der 4. Bezirk hat drei Stationen der U1 (Karlsplatz bis Südtiroler Platz), und an der Bezirksgrenze gibt es Stationen von U2 und U4. Darüber hinaus liegen der 2015 fertiggestellte Wiener Hauptbahnhof und die S-Bahn-Stammstrecke im 10. Bezirk an der Bezirksgrenze zum 4. Bezirk.

Durch die Wieden führen auf der Wiedner Hauptstraße die Straßenbahnlinien 1 und 62 sowie die Badner Bahn und durch die Prinz-Eugen-Straße die Linie D. Neben der Straßenbahn existieren auch zwei Buslinien (13A und 59A).

In der Nacht wird die Wieden von vier Buslinien der NightLine (N60, N62, N66 und N71) bedient. Drei davon sind täglich zwischen ca. 0:30 Uhr und ca. 5:00 Uhr in Betrieb, die vierte Linie nur am Wochenende.

Der Südtiroler Platz liegt größtenteils im 4. Bezirk und ist ein großer Verkehrs- und Umsteigeknotenpunkt im Süden, da innerstädtische und regionale Buslinien, Nachtbuslinien, Straßenbahnlinien, die U-Bahn und S-Bahn-Linien diesen Platz anfahren. Die dortigen Haltestellennamen wurden 2012 großteils auf Hauptbahnhof umgestellt.

Bildung

Es gibt auf der Wieden sechs Volksschulen, drei Hauptschulen, drei Gymnasien, eine Höhere Technische Lehranstalt als Abendschule, ein Musik-Konservatorium, den Fachhochschul-Studiengang für Finanzwesen und Controlling der FH Wien und die Technische Universität Wien.

Besonders erwähnenswert sind der Schulzweig des Wiedner Gymnasiums mit dem Ziel der Begabtenförderung (Sir-Karl-Popper-Schule) und das bekannte "Nobel"gymnasium Theresianum. Eine Weiterbildungsmöglichkeit der Wiener Volkshochschule ist das polycollege Wieden, eine Zweigstelle des polycollege in Margareten.

Sicherheit

Auf der Wieden ist nur mehr eine Polizeiinspektion der Bundespolizei etabliert, diese befindet sich in der Taubstummengasse 11. Organisatorisch gehört sie dem Stadtpolizeikommando Margareten an, welches für die Gemeindebezirke Wieden, Margareten und Mariahilf zuständig ist.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Filme

  • Meine Wieden; Dokumentation von Chico Klein, Österreich 2015 [12]

Literatur

  • Felix Czeike: Wiener Bezirkskulturführer: IV. Wieden. Jugend und Volk, Wien 1979, ISBN 3-7141-0469-0
  • Felix F. Czeipek: Wien – Wieden: historische Bezirksbilder. Sutton, Erfurt 2004, ISBN 3-89702-715-1
  • Peter Diem, Michael Göbl, Eva Saibel: Die Wiener Bezirke. Ihre Geschichte – Ihre Persönlichkeiten – Ihre Wappen. Deuticke Verlag, Wien 2003, ISBN 3-85223-463-8
  • Carola Leitner (Hrsg.): Wieden: Wiens 4. Bezirk in alten Fotografien, Ueberreuter, Wien 2007, ISBN 978-3-8000-7307-8
Commons: Wieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2024 (Gebietsstand 1.1.2024) (ODS)
  2. Bezirksvertretungswahlen 2015
  3. Information über die Verschiebung auf der Website der Stadt Wien
  4. Wiener Landesgesetz aus 2009, Plandokument
  5. a b https://web.archive.org/web/20070929133237/http://www.wien.gv.at/statistik/daten/pdf/nutzungsarten.pdf (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  6. und nicht etwa von Weiden(-bäumen), Wied ‚Au‘. Angabe nach Heinz-Dieter Pohl, Birgit Schwaner: Das Buch der österreichischen Namen – Ursprung, Eigenart, Bedeutung. ISBN 978-3-85431-442-4 (Angabe nach dem auf der Webseite des Autors gegebenen Auszug Wussten Sie, …, 1. Punkt)
  7. Gesetz über Änderungen der Grenzen zwischen dem 3., 4. und 5. Bezirk, LGBl. für Wien Nr. 13 / 1999, ausgegeben am 5. Februar 1999
  8. Volkszählung vom 15. Mai 2001. Endgültige Wohnbevölkerung und Bürgerzahl (mit der Bevölkerungsentwicklung seit 1869). Wiener Gemeindebezirk: Wien 4., Wieden, auf Statistik.at (PDF, 12 kB).
  9. a b c Volkszählung 2001 (PDF; 10 kB)
  10. Wieden Bezirksvertretungswahlen 2010 Magistratsabteilung 62, Wien
  11. Öffentliche Straßen
  12. Meine Wieden orf.at, abgerufen am 14. Juli 2015