Eugenio Casparini

deutscher Orgelbauer

Eugenio Casparini (eigentlich Johann Eugen Caspar; * 14. Februar 1623 in Sorau, Niederlausitz; † 12. September 1706 in Wiesa im Queiskreis) war ein deutscher Orgelbauer, der viele Jahre in Italien wirkte. Ab 1694 wurde er als kaiserlicher Orgelbauer nach Wien berufen.

Er erlernte bei seinem Vater Adam Casparini (1590–1665), der Mathematicus und Orgelbauer war, sein Handwerk, und wanderte, als er etwa 17 Jahre alt war, über Regensburg (wo er drei Jahre blieb) nach Italien aus. Zunächst war er in Görz tätig und trat zum katholischen Glauben über, was zu seiner Namensänderung führte. Danach wirkte er in Triest und Venedig, bis er nach Padua gelangte, um dort 28 Jahre lang zu arbeiten. Dort wurde am 29. Juli 1676 auch sein Sohn Adam Horatio geboren. Ab 1690 war er im Bistum Brixen tätig und um 1694 wurde er als kaiserlicher Orgelbauer nach Wien berufen. Dort errichtete er für die kaiserliche Kunstkammer ein Positiv von sechs Registern mit Pfeifen. 1697 kehrte er nach Schlesien zurück, wo er in Görlitz die Orgeln für die Pfarrkirche St. Peter und Paul sowie die katholische Pfarrkirche in Hirschberg schuf, die vermutlich von seinem Sohn vollendet wurde. Kurz vor seinem Tod soll er zum evangelischen Glauben zurückgekehrt sein.

Er gilt als der bedeutendste Orgelbauer der Dynastie Casparini und als Bindeglied zwischen italienischem und deutschem Orgelbau. Sein Enkel war Adam Gottlob Casparini.

Nachgewiesene Arbeiten

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Von Eugenio Casparini sind einige Arbeiten in Italien, Südtirol und Schlesien bekannt. Erhalten sind die Orgel in Padua, sowie Prospekte in Jelenia Góra (Hirschberg) und Görlitz (Sonnenorgel).

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1683 Padua (Padova) St. Giustina II/P 26 erhalten[1][2]
1687 Trient (Trento) Santa Maria Maggiore Wiederaufbau der Zimmermann-Orgel
1688 Eppan St. Pauli Bekehrung (St. Pauls) Schwarzenbach- und Casparini-Orgel
1690 Burgeis
1690 Brixen Dom
1693–1694 Neustift (Vahrn) Kloster Neustift Chororgel
1694 Meran (Merano)
1697 Untermais bei Meran Wohl mit seinem Sohn Adam Horatio Casparini.
1703 Görlitz St. Peter und Paul   III/P 57 Sonnenorgel, mit seinem Sohn, Prospekt und ein Register erhalten, Orgelwerk 1894 ersetzt durch Schlag & Söhne
1706 Hirschberg (Jelenia Góra) Katholische Pfarrkirche III/P 43 Nach seinen Plänen von seinem Sohn vollendet.

Literatur

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  • Arrey von DommerCasparini. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 55 f.
  • Arno Büchner: Johann Christoph Schwedlers Nieder-Wiesaer Leichenpredigt auf Eugenio Casparini vom Jahre 1706. In: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte. Band 59, 1980, S. 62–83.
  • Wolfgang Klix: Der Orgelbauer Eugenio Casparini in Südtirol. In: Neues Lausitzisches Magazin. Neue Folge. Band 2, 1999, S. 86–94.
  • Renato Lunelli: Eugenio Casparini, un organaro tedesco per gli italiani e italiano per i tedeschi. In: L'Organo. Nr. 1, 1960, S. 16–46.
  • Renato Lunelli: Un geniale innovatore dell'organo di Santa Maria Maggiore. In: Scritti di storia organaria per il restauro dell'organo di Santa Maria Maggiore in Trento. Trient 1925, S. 53–70.
  • Giuseppe Rádole: Eugenio Casparini costrui i suoi primi organi in Istria? In: L'Organo. Band 24, 1986, S. 127–133.
  • Emanuel Renkewitz: Eugenio Casparini redivivus. In: Ars Organi. Band 5, Nr. 9, 1957, S. 139 f.
  • Thekla Schneider: Casparini, Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 165 (Digitalisat).
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Einzelnachweise

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  1. Orgel (Memento des Originals vom 9. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sites.google.com mit Disposition (italienisch)
  2. Orgel mit Disposition (niederländisch)