Aumühle (Hilpoltstein)
Aumühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[1] Aumühle liegt in der Gemarkung Hilpoltstein.[2]
Aumühle Stadt Hilpoltstein
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Koordinaten: | 49° 12′ N, 11° 12′ O |
Höhe: | 390 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 |
Postleitzahl: | 91161 |
Vorwahl: | 09174 |
Lage
BearbeitenDie Mühle lag „an der kleinen Röden“[3] nordöstlich des Ortskerns von Hilpoltstein. Nördlich des Gemeindeteils führt die Staatsstraße 2220 vorbei, die vom Gemeindesitz aus in Richtung Freystadt geht. Von ihr zweigt die Auhofer Straße ab, die zum Gemeindeteil Aumühle führt. Parallel zur Freystädter Straße gibt es die Lohbachstraße, die zur Auhofer Straße und damit ebenfalls zur Aumühle geht.[4]
Geschichte
BearbeitenDie Mühle gehörte 1505 zum neu gebildeten Territorium Pfalz-Neuburg und dort zum Pfleg- und Kastenamt Hilpoltstein. Der hoch verschuldete Pfalzgraf Ottheinrich verpfändete unter anderem dieses Amt und damit auch die Mühle 1542 für 36 Jahre an die freie Reichsstadt Nürnberg.[5] Diese ließ 1544 ein Salbuch über Stadt und Land Hilpoltstein anlegen, das für Altenhofen neben der „Lochmühl“ die „Ober-“ und die „Unter-Mühl“ nennt; mit einer dieser beiden Mühlen war wohl die Aumühle gemeint.[6] Denn 1604 ist die „Aumuhl“ neben dem bei der Mühle abgegangenen Schafhof in einer Beschreibung des Pflegamtes Hilpoltstein aufgeführt; sie war zu dieser Zeit nach Heuberg gepfarrt.[7]
Bis zum Ende des Alten Reiches gehörte die Mühle mit Altenhofen grundherrlich zum pfalz-neuburgischen, zuletzt kurbayerischen Rentamt Hilpoltstein. Die hohe Gerichtsbarkeit übte der Pfleger zur Hilpoltstein aus.[8]
Im Königreich Bayern (1806) wurde der Steuerdistrikt Heuberg gebildet. Nach der Gemeindebildung gehörte 1820 der Gemeinde Heuberg auch die Einöde Aumühle an.[9]
Im 19. Jahrhundert wurde die Mühle auch als „Gittermühle“ bezeichnet.[10] Sie besaß um 1830 einen Mahlgang.[3] Über den Viehbestand der Einöde Aumühle gibt ein amtliches Verzeichnis von 1875 Aufschluss; der Müller, gleichzeitig Ökonom, hatte ein Pferd und drei Stück Rindvieh.[11]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern ließ sich die Gemeinde Heuberg und damit die Aumühle am 1. Januar 1972 nach Hilpoltstein eingemeinden.[12]
Die amtlichen Ortsverzeichnisse von 1970 und 1987 weisen den Gemeindeteil als „unbewohnt“ aus. Das Mühlenareal wird heute als Gewerbegebiet der Stadt Hilpoltstein genutzt.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, Digitalisat
- Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861)
- Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Aumühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13. September 2021.
- Aumühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- Aumühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Hilpoltstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024.
- ↑ a b Repertorium des topographischen Atlasblattes Schwabach. 1832, S. 5 (Digitalisat).
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Siegert, S. 201
- ↑ Siegert, S. 211
- ↑ Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598–1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 8, 23, 37 [1]
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 206 (Digitalisat).
- ↑ Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 252 (Digitalisat).
- ↑ a b Th. D. Popp (Hrsg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt oder Verzeichnis und kurze Beschreibung […] nach dem Stande v. J. 1835. Eichstätt 1836, S. 82 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 7 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Anton Eisenmann und Karl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 1. Band. Erlangen: Joh. Jac. Palm und Ernst Enke 1831, S. 92, Digitalisat
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1218 (Digitalisat).
- ↑ Buchner I, S. 507, Digitalisat
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1083 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 795 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 166 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).