Die Stenografischen Berichte über die Verhandlungen des Norddeutschen Bundes, des Zollparlaments und des Reichstags liegen in gedruckter Form kontinuierlich von 1867 bis 1942 in 527 Bänden vor. Sie stellen eine der wichtigsten Quellen zur neueren deutschen Geschichte dar, die allerdings aufgrund unregelmäßiger und verstreuter Register nur schwer zugänglich und darüber hinaus in kaum einer Bibliothek vollständig vorhanden war.
Seit 1997 hat die DFG im Rahmen des Programms "Retrospektive Digitalisierung von Bibliotheksbeständen" die Digitalisierung der Stenografischen Berichte gefördert. Im zweiten Bewilligungszeitraum konnten für den Zeitraum von 1918 - 1942 148 Bände (122.580 Seiten) digitalisiert und im Internet bereitgestellt werden. Die Bayerische Staatsbibliothek bietet erstmals eine vollständige Ausgabe der Reichstagsberichte (inklusive aller Anlagen) an.
Um die Auswertungsmöglichkeiten der Quelle gegenüber der gedruckten Version zu verbessern, wurden die Sach- und Sprechregister im Volltext erfasst. Ergänzend wurde aus den digitalisierten und im Volltext erfassten biografischen Handbüchern, eine Datenbank der Reichstagsabgeordneten aufgebaut, die weitere Zugangsmöglichkeiten zum Quellenmaterial bietet.