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Der Traumpalast #1

Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

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Großes Kino - Die Roaring Twenties im Spiegel der Ufa-Traumfabrik: der große Zeitgeschichte-Roman nach dem Erfolg von »Eine Familie in Deutschland« von Bestsellerautor Peter Prange.

Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.

Bestsellerautor Peter Prange ("Unsere wunderbaren Jahre") ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Mit seinem Roman über die Ufa-Traumfabrik lässt er das Berlin der zwanziger Jahre in faszinierenden Bildern wieder auferstehen.

804 pages, Kindle Edition

Published October 13, 2021

About the author

Peter Prange

60 books41 followers

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1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 17 of 17 reviews
Profile Image for Nadine Schrott.
561 reviews40 followers
May 8, 2022
Umfangreiches Szenenbild der beginnenden 20er Jahre in Deutschland.... tolle Charaktere und stimmungsvolle Rahmenhandlung.....

Rahel und Tom stehen im Zentrum der Geschichte....und ihre große, komplizierte Liebe.
Die Entstehung der deutschen Filmindustrie, die geschichtliche Entwicklung Richtung Nationalsozialismus und die Freizügigkeit der goldenen 20er Jahre in Berlin lassen ein überaus stimmungsvolles Bild dieser Zeit entstehen.

Insgesamt ein wirklich lesenswerter erster Teil der Duologie.....!
Profile Image for kathleens.buecher.
177 reviews10 followers
January 8, 2022
Ein komplexer Roman, der mich gut unterhalten hat. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Spannung und Abwechslung in der Handlung haben mir gut gefallen. Empfehlenswert!
470 reviews3 followers
November 21, 2021
Der Aufstieg der UFA in unruhigen Zeiten

Buchmeinung zu Peter Prange – Der Traumpalast: Im Bann der Bilder

„Der Traumpalast: Im Bann der Bilder“ ist ein Roman von Peter Prange, der 2021 bei Fischer Scherz erschienen ist.

Zum Autor:
Bestsellerautor Peter Prange ist der große Erzähler der deutschen Geschichte. Als Autor aus Leidenschaft gelingt es ihm, die eigene Begeisterung für seine Themen auf Leser und Zuhörer zu übertragen. Die Gesamtauflage seiner Werke beträgt weit über drei Millionen. ›Der Traumpalast‹ ist sein vierter großer Deutschland-Roman. Die Vorläufer sind Bestseller, etwa sein Roman in zwei Bänden, ›Eine Familie in Deutschland‹. ›Das Bernstein-Amulett‹ wurde erfolgreich verfilmt, der TV-Mehrteiler zu ›Unsere wunderbaren Jahre‹ begeisterte ein Millionenpublikum. Der Autor lebt mit seiner Frau in Tübingen.

Klappentext:
Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Ein neues Lebensgefühl bricht sich Bahn - Freiheit! Es ist die Vision von glanzvollen Stars, spektakulären Großfilmen und glitzernden Kinopalästen, die Tino, Bankier und Lebemann, an der gerade gegründeten Ufa begeistert. Er riskiert alles, um mit der deutschen Traumfabrik Hollywood Paroli zu bieten. Rahel will als Journalistin Wege gehen, die Frauen bisher verschlossen waren. Als die zwei einander begegnen, ahnen sie nicht, welche Wende ihr Leben dadurch nimmt. Denn bald stellt sich ihnen die alles entscheidende Frage: Wie weit darf Freiheit gehen? In der Politik, in der Kunst – und in der Liebe.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Ebenen. Einerseits wird eindrucksvoll die Historie um den Aufstieg der UFA, den Wettstreit zwischen den Wirtschaftsmagnaten Hugenberg und von Stauß und den politischen Entwicklungen in der jungen Weimarer Republik lebendig. Diese Ebene hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil die Geschichte lebendig wurde mit ihren Hintergründen und den Auswirkungen auf die Menschen. Mit vielen kleinen Episoden wird die historische Dimension akkurat wiedergegeben. Gleichzeitig werden Gefühle der Beteiligten spürbar. In der zweiten Ebene wird die Beziehung der fiktiven Figuren Tino Reichenbach und Rahel Rosenberg und ihrer Umgebung thematisiert. Beide Figuren sind mit Ecken und Kanten gezeichnet und sorgen für reichlich Spannung. Beide sind mir kaum sympathisch erschienen, da sie eine Übereinkunft getroffen haben, die sehr extrem ist und ihre Liebe auf eine harte Probe stellt. Meiner Meinung nach übertreibt es der Autor mit der Konsequenz, die gerade Rahel fast ohne Rücksicht auf Verluste betreibt. Die Verbindung historischer und fiktiver Figuren hat mir gefallen, da sie den Zeitgeist und die Haltung und die Ansichten der historischen Figuren verdeutlicht.
Trotz eines fehlenden Sympathieträgers hat mich diese Erzählung in weiten Teilen gefesselt und für etliche anregende Lesestunden gesorgt.

Fazit:
Mich haben die historischen Elemente weit mehr als die Liebesbeziehung zwischen Tino und Rahel überzeugt. Trotzdem war mein Lesevergnügen groß und ich bewerte das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für Geschichtsinteressierte spreche ich eine Leseempfehlung aus.
Profile Image for Havers.
798 reviews19 followers
October 19, 2021
Seit der Ausstrahlung von „Babylon Berlin“, der Fernsehserie, für die die Gereon-Rath-Romane Volker Kutschers die Vorlage lieferten, haben die zwanziger Jahre Hochkonjunktur in der Belletristik. Es gibt mittlerweile unzählige Romane, deren Handlung in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt ist. Und auch Peter Prange hat sich in seinem neuen Roman „Der Traumpalast“ diesen Zeitraum vorgenommen und richtet im Detail seinen Blick auf die Entstehung der deutschen Filmindustrie. Das ist zwar der wichtigste Aspekt, aber wie gewohnt belässt es Prange nicht nur bei der Schilderung der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen dieser Zeit, sondern betrachtet in diesem Zusammenhang auch individuelle Schicksale, hier insbesondere die Beziehung zwischen Konstantin Reichenbach, dem Sohn einer vermögenden Bankiersfamilie, und Rahel Rosenberg, einer jungen Frau jüdischen Glaubens, die aus den vorbestimmten Rollenbildern ausbrechen und ihren Traum von einem selbstbestimmten Leben verwirklichen will.

Zur Veranschaulichung tauchen im Verlauf der Handlung unzählige Namen auf. Dies führt zwar gerade bei Leser*innen der älteren Generation zu zahlreichen Aha-Erlebnissen, ermüdet aber auch auf Dauer all diejenigen, die neben der Lektüre die Suchmaschinen nutzen, um die Korrektheit der dargestellten Ereignisse zu überprüfen.

So bleibt letztlich der Eindruck, dass dieser Roman ein ambitioniertes Unterfangen ist, wie immer durchaus bestens recherchiert, sich aber durch die Überfrachtung mit Themen und Personen selbst Cineasten und interessierten Leser*innen trocken und anstrengend zu lesen präsentiert. Konnte mich leider nicht überzeugen.
443 reviews
November 10, 2021
Die Anfänge des Kinos in Deutschland und eine besondere Liebesgeschichte

„Das ist die Kunst des Regisseurs“, erwiderte Tino. „Er schafft in unseren Köpfen eine Wirklichkeit, die es gar nicht gibt. So ähnlich wie der liebe Gott. Der gaukelt uns ja manchmal auch Dinge vor, die nicht existieren. Zum Beispiel im Traum. Oder in der Liebe“.

Konstantin Reichenbach, der aus einer erfolgreichen Bankiersfamilie stammt, kehrt 1917 aus dem Krieg zurück. Mit einer Vision. Er möchte in Deutschland eine Filmgesellschaft gründen, eine Traumfabrik, die Hollywood Paroli bieten kann. Doch die politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland ist nicht stabil, Tino braucht einflussreiche Verbündete.
Rahel Rosenberg will unbedingt Journalistin werden, doch ihre Texte werden bisher immer von dem verantwortlichen Redakteur abgelehnt. Rahel arbeitet daher als Krankenpflegerin in einem Lazarett, wo sie Konstantin Reichenbach kennenlernt. Beide mögen sich auf Anhieb, aber ihre Beziehung verläuft nicht ohne Komplikationen.

Peter Prange schreibt abwechselnd aus der Sicht seiner Protagonisten Konstantin „Tino“ Reichenberg und Rahel, aber auch aus der Perspektive von Tinos Mutter Constanze Reichenberg oder Tinos Freund und Geschäftspartner Erich Pommer. Pranges Schreibstil ist klar strukturiert, gut verständlich und lässt sich flüssig lesen. Der Text ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die oft genau dann enden, wenn es besonders spannend wird. Danach findet meist ein Schauplatz-, Perspektiv- oder Situationswechsel statt. Die äußere Aufmachung des sehr dicken „Wälzers“ finde ich gelungen. Das Cover zeigt ein „Filmtheater“, wie es typischerweise in den Zwanziger Jahren aussah, auf dem Vorsatzpapier ist der Traumpalast, der UFA-Palast am Zoo in Berlin abgebildet.

Peter Pranges Hauptfiguren sind interessant und alles andere als durchschnittlich, sie haben das Zeug für eine echte Hollywoodliebe. Dass sich beide auch als Verlobte noch siezen, spricht Bände. Rahel ist intelligent, gebildet, leidenschaftlich, ehrgeizig, stolz und schön. Auch Tino weiß genau, was er will. Er hat ein besonderes berufliches Ziel, für das er fast alles tun würde, privat droht er allerdings, „verloren“ zu gehen. Während Rahels Eltern ihre Tochter vergöttern, entspricht Tino nicht den Erwartungen seiner Eltern. Er muss es ohne ihre Unterstützung schaffen.
Rahel und Tino sind typische Prange-Charaktere, sie sind nachvollziehbar und authentisch gezeichnet, aber bleiben immer auch ein kleines bisschen unnahbar, werden eher auf nüchterne, sachliche als auf emotionale Art beschrieben, sind daher nicht durchweg sympathisch. Sie lassen der Phantasie noch etwas Raum.
Neben fiktiven Figuren wie die beiden Hauptfiguren oder Tinos „schwierige“ Mutter Constanze, wirken viele historische Figuren mit: Erich Pommer, Emil Georg von Stauß, Alfred Hugenberg, Major Alexander Grau und viele weitere. Dass fiktive Figuren auf real historische treffen, finde ich sehr spannend.

Peter Prange erzählt sehr ausführlich, wie es zur Entwicklung der UFA kam, dabei spielen aber eher das Geschäftliche, die Firma selbst, die politischen Entwicklungen Hauptrollen, die Leidenschaft für den Film und die Kunst ist nur ansatzweise zu spüren. Filme sind Träume, aber gleichzeitig eben auch knallhartes Geschäft. Den Konflikt zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit stellt ein Dialog zwischen Tino und Erich Pommer treffend dar:
„Geld regiert die Welt.“, erklärte er. „Film ist ein Geschäft wie alles andere auch.“
Pommer hatte dafür nur ein verächtliches Schnauben „Film ist kein Geschäft! Film ist Kunst!“
„Aber Kunst geht nach Brot. Sonst ist es zur Brotlosigkeit nur ein Schritt.“
Ich hätte mir an manchen Stellen gewünscht, dass die Filme inhaltlich noch etwas mehr in den Fokus gerückt werden, dass die Emotionen beim Filmemachen und Anschauen noch deutlicher durchkommen.

Im Nachwort erklärt der Autor, welche Frage ihn beim Schreiben umtrieb: „Wie war es möglich, dass die Generation meiner Großeltern, aufgewachsen in einer Kulturnation wie Deutschland und mit Goethe und Kant im geistigen Gepäck, in den zwanziger Jahren Hitler den Weg zur Macht ebnen und ihm in die Barbarei des Nationalsozialismus folgen konnte?“.
Diese Frage spielt in „Der Traumpalast- Im Bann der Bilder“ eine ganz entscheidende Rolle. Die komplexen politischen Zusammenhänge, die Anfänge der Entwicklungen, die Hitlers späteren Aufstieg ermöglicht haben, werden sehr genau geschildert, für mich manchmal zu detailliert und umfangreich. Mich erreicht Peter Prange vor allem dann, wenn er von Menschen erzählt, die durch die Geschichte beeinflusst werden, die konkret die Geschichte leben und erleben.
Auch wenn die Handlung mitunter etwas gestraffter hätte erzählt werden können - gerade wenn es ums nüchterne Geschäft, die komplexe Wirtschaftssituation und um Politik geht - hat mich der Roman durchaus gepackt und gut unterhalten. Nicht der beste Roman des Autors, „Eine Familie in Deutschland“ hat mich noch mehr überzeugt und emotional mitgenommen, aber eine durchaus interessante und lesenswerte Lektüre. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Rahel und Tino weitergeht.
Profile Image for James Eliza.
71 reviews
February 28, 2022
Mit „Der Traumpalast“ ist Peter Prange ein großartiger epochaler Roman gelungen, der mir sehr gut gefallen hat. Das Cover ist in beige gehalten. Man erkennt in der Mitte des Covers ein Fenster, welches den Vorführraum eines Kinos zeigt. Mit viel Fantasie könnte es sich dabei um das berühmte UFA-Kino am Zoo in Berlin handeln. Der Klappentext ist relativ kurzgehalten und informiert die Leser über die wesentlichen Vorkommnisse, ohne zu viele Details schon zu verraten.

In der Story geht es um den jungen Banker Konstantin, genannt Tino Reichenbach, welcher von Bankgeschäften in die prosperierende deutsche Kinoindustrie gelangt. Dort lernt dieser sehr schnell in was für ein Haifischbecken er gelangt ist. Die junge Rahel möchte eigentlich Journalistin werden und über Umwege kreuzt sich ihr Leben mit dem von Tino. Beide werden dabei vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt, welche ihnen so einiges abverlangen. Werden beide ihr Glück noch finden?

Die beiden Hauptprotagonisten sind sehr gut ausgearbeitet Charaktere. Tino ist ein Mann des Erfolges und des wirtschaftlichen Talentes. Gepaart mit einem unheimlichen kaufmännischen Spürsinn sowie dem Mut „neue Wege zu gehen“ ist er der Prototyp eines Machers bzw. „Selfmade“ Mannes. Auch der daraus resultierende Konflikt mit seinen Eltern lässt ihn nicht von seinen Vorhaben ablassen. Rahel Rosenberg, die Tochter eines Berliner Schneiders ist eine junge selbstbewusste Frau, welche sich trotz des noch sehr rückständigen „Frauenbildes“ der zwanziger Jahre zu wehren weiß. Sie versucht sich nicht in gesellschaftliche Dogmen einzuzwängen und ist dabei ein Vorbild für viele Frauen.

Auch die Nebencharaktere der Geschichte sind hervorragend ausgearbeitet und bereichern dadurch den Roman immens. Da sind zum einen Gustav und Constanze Reichenbach, die Eltern von Tino und Inhaber der Reichenbach Bank. Erich Pommer ein bedeutsamer Filmproduzent und enger Freund von Tino, Major Alexander Grau, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der UFA AG sowie Lilli Seidenschön, eine enge Freundin von Rahel. Mir haben dabei Erich Pommer, sowie Alexander Grau am besten gefallen. Erich Pommer ist Filmregisseur mit Leib und Seele und trotz seines lebensfüllenden Berufes ein absoluter Familienmensch und ein guter Freund für Tino. Ich fand ihn sehr sympathisch. Nach eigenen Recherchen fand ich heraus, dass es sich, wie vom Autor im Personenverzeichnis bereits gekennzeichnet, um die reale ehemalige Filmregisseur Legende Erich Pommer handelt. Auch Major Alexander Grau ist eine historische Persönlichkeit. Er symbolisiert das Böse und Machthaberische, sympathisiert er doch mit der aufstrebenden NSDAP und bringt dabei immer wieder seine nationalsozialistische Gesinnung zur Geltung. Diese Figur ist ein typischer „Anticharakter“, welcher sehr passend und treffend in die Erzählung eingebunden wurde.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind nun wenige Zeitsprünge vorhanden. Die Geschichte wird chronologisch erzählt, spielt im Berlin Anfang der zwanziger Jahre und ist damit für den Leser sehr gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, flüssig, dialogorientiert und sehr gut lesbar. Der Autor hat dabei sehr gut den „damaligen“ Sprachgebrauch in die Geschichte eingebunden. Als Besonderheit ist ein Personenverzeichnis, sowie eine persönliche Anmerkung des Autors am Ende des Romans zu erwähnen.

Der Roman richtet sich an alle Freunde historischer Romane oder an alle Leser welchen Spaß an schönen, stringenten und nachdenklich gestalteten Erzählungen haben. Mir persönlich hat gerade die Verzahnung von Fiktion mit realen Persönlichkeiten in einem historisch korrekt recherchierten Umfeld sehr gut gefallen. Der Leser wird Teil einer Reise in die Vergangenheit, erlebt eine spannende fesselnde Geschichte, welche sehr nachdenklich macht, aber so spannend erzählt wird, dass diese nie langatmig wird.

Auch möchte ich ausdrücklich auf die Darstellung des Autors am Ende des Romans hinweisen. Trotz der aktuellen Diskussion über politische Korrektheit in historischen Romanen weist der Autor darauf hin, warum die Erzählung der Wahrheit so wichtig ist. Ich kann mich diesem nur anschließen. In den zwanziger Jahren führte die „negative Darstellung von jüdischem Leben“ in Deutschland zum Holocaust. Es ist wichtig das dieses in historischen Romanen so dargestellt wird wie es leider war. Es ist ein Unding, wenn versucht wird wahre historische Ereignisse „verblümt“ darzustellen, damit es dem heutigen „Sprach- und Verhaltensrecht“ genügt. Geschichte ist die Erzählung von Ereignissen aus der Vergangenheit, um Fehler in der Gegenwart und Zukunft zu vermeiden bzw. Erfahrungen weiterzugeben. Ich kann dies nur unterstützen.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass dieser Roman einer der besten Bücher war, welche ich dieses Jahr lesen durfte. Ich danke dem Autor und dem Fischer Verlag für diese schöne Reise und bin froh, dass diese noch nicht zu Ende ist, weil der Autor bereits an einem zweiten Teil schreibt.
94 reviews1 follower
November 4, 2021
Peter Pranges historischer Roman "Der Traumpalast" erzählt von den Anfängen der deutschen Filmbranche und legt dabei besonderen Fokus auf die Gründung und Entwicklung der Universum Film AG. Vor dem Hintergrund zunächst des endenden ersten Weltkrieges und im weiteren Verlauf den Anfängen des Nationalsozialismus und des Aufstieges Adolf Hitlers, berichtet der Autor von aufwendig recherchierten Details des damaligen Zeitgeistes und der politischen Entwicklungen. Seine Erzählung dreht sich dabei vor allem um die beiden Protagonisten Tino und Rahel, die sich zum ersten Mal begegnen, sich kennen und lieben lernen und eine sehr außergewöhliche Beziehung zueinander eingehen. Daneben gibt es einige weitere Erzählstränge, wie etwa aus dem Blickwinkel von Tinos Eltern Gustav und Constanze, die alle mehr oder weniger miteinander verwoben sind. Schwierig war für mich dabei, dass viele Charaktere mir zutiefst unsympathisch waren, so dass ich zu kaum einer Figur eine durchweg positive Verbindung aufbauen konnte.
Die Kapitel sind sehr kurz, meist 1-2 Seiten, wodurch das Buch ein rasantes Tempo vorgibt, mit dem ich, um ehrlich zu sein, nicht immer mithalten konnte. Doch mit dem Fortschreiten der Handlung hat die Geschichte mich immer mehr in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch trotz einiger kleiner Kritikpunkte, dann einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Die Geschichte ist unglaublich realistisch und detailliert erzählt, so dass maj als Leser wirklich das Gefühl hat, direkt vor Ort zu sein und mit den Figuren mitzufiebern. Trotzdem hatte ich vor allem meine Probleme mit der weiblichen Protagonistin Rahel, deren Verhalten einfach zu ehozentrisch, unüberlegt und kindisch war, so dass ich innerlich immer wieder den Kopf schütteln musste und mich mehrfach gefragt habe, warum Tino so mit sich umgehen lässt. Gleichzeitig zeigt dieser Aspekt aber auch, wie ausgefeilt die Charaktereigenschaften der Charaktere waren.
Toll fand ich die verschiedenen Erzählperspektiven wie auch den breiten Fokus der Handlung, die neben der ungewöhnlichen Liebesgeschichte von Tino und Rahel ein umfangreiches Wissen über die Entwicklung der deutschen Filmgeschichte bot, aber auch einen Einblick in die soziale Situation der Bevölkerung zwischen den beiden Weltkriegen. Abgerundet wurde dies durch die nahegehenden Schilderungen des politischen Zeitgeschehens in ganz Deutschland, so dass dieses Buch bei mir wirklich einige Wissenslücken füllen konnte und mich, trotz der Kritik, letztendlich sehr beeindruckt hat!
February 2, 2022
Die Geschichte "Der Traumpalast - Im Bann der Bilder" von Peter Prange beginnt 1917 mit der Gründung der Universum Film AG, kurz UFA. Gleichzeitig treffen der Bankiers Sohn Konstantin Reichenbach, welcher mit bei der Gründung involviert ist und die junge Jüdin Rahel Rosenberg aufeinander, welche ihren Traum in einer Männderdomäne erfüllen möchte.

Leseeindruck:

Die Geschichte beginnt 1917 und endet 1925. Sie ist dabei in mehrere Anschnitte gegliedert. Die Kapital sind kurz gehalten und der Leser springt in verschiedenen Sichtweisen der Charaktere. Dabei aber nicht nur von Rahel und Konstantin.

Der Leser begleitet den Aufbau der UFA. Zu Beginn ist der Film nur für Politikzwecke vorgesehen, aber wandelt sich mit den 20er Jahren eher zu Vergnügungszwecken. Dabei merkt man schnell den Wettbewerb und die Machenschaften, damit die UFA kein Erfolg erlebt. Dabei werden die historischen Ergenisse miteinbezogen und ständig kommt es zu neuen Geschenissen, die sowohl die UFA als auch die beiden Protagonisten auf die Probe stellen.
Es werden viele bedeutende Ergenisse in der jungen Weimarer Republik erwähnt, werden aber nicht weiter vertieft, weshalb die Geschichte teilweise etwas oberflächlich und zu viel gewollt wirkt.

Die Hauptcharaktere Konstantin und Rahel lernen sich schnell am Anfang kennen. Der Leser verfolgt neben der UFA auch ihre Entwicklung.
Konstantin stammt aus einer reichen Bankiers Familie und ist trotzdem eher ein Träumer mit einem guten Geschäftsinn, der gerne lebt und Spaß hat. Er möchte auch eher geordnete Verhältnisse. Wohingegen Rahel eine freiheitsliebende und starke Persönlichkeit ist, die weiß, was sie möchte. Leider, geht dies in der Geschichte etwas unter, aber ein neuer Weg eröffnet sich.
Beide Charaktere müssen Schicksalsschläge verkraften, woraus sie aber eher Kraft tanken.

Peter Prange, welcher bekannt ist über die deutsche Geschichte zu schreiben, bedient sich einem eher sachlichen Schreibstil, welche wenig Raum für Emotionen lässt. Einige Ergeinisse waren daher etwas oberflächlich geschrieben. Trotz alldem wird es bildhaft, wenn es um den Film und die Kulissen geht.

Fazit:

"Der Traumpalast - im Bann der Bilder" ist keine Lektüre für Zwischendurch. Das Buch sollte man lesen, wenn man interessiert ist an der erhitzten Zeit hat und auch schon etwas Kenntnisse hat, sonst wird einem die Bedeutung nicht bewusst.
Profile Image for Jessi.
205 reviews
November 13, 2021
Brauch oder nicht. Es gibt sich auch
Filme sind inzwischen nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken. Also warum nicht mal ein bisschen in der Zeit zurückgehen und die Anfänge der Ufa in einer turbulenten, von Krieg und Umbrüchen gezeichneten Zeit?

Nun, man muss sofort dazu sagen, dass ein Teil der Charaktere von Autor Peter Prange erfunden und in den tatsächlichen, geschichtlichen Verlauf eingewoben wurden. Ebenso sind natürlich einige Handlungen Fiktion, wie bei historischen Romanen üblich. 

Hauptsächlich wird man von Konstantin Reichenbach und Rahel Rosenberg mit auf die Reise genommen, doch immer wieder werden auch noch Kapitel aus anderen Perspektiven eingestreut. Dabei schwankte meine Sympathien für die Charaktere teilweise stark. Manchmal waren Handlungen und Aussagen in meinen Augen auch nicht ganz stimmig. Wobei dies sicher von Leser*in zu Leser*in unterschiedlich ist.

Dennoch gab es ein paar kurze angeschnittene Themen, die einen tieferen Einblick in die Zeit und damit auch Herausforderungen verschiedener Personen aufzeigten (z. B. Edgar Weißpfennig).

Trotz allem wirkte die Geschichte manchmal ein wenig festgefahren, konzentrierte sich hier und da auf eine Handlung, um eine nächste im Schnelldurchlauf anzufertigen. Auch wirkten einige Handlungen für mich langatmig und nicht wirklich notwendig. 

Die Kapitel sind in der Regel recht kurz gehalten und gehen selten über mehr als 3 Seiten heraus. Da diese aber oft aneinander anknüpfen, wirkt es aber meistens flüssig. 

So taucht man in eine sehr turbulente Zeit und wird Zeuge, wie die deutsche Traumfabrik ihre ersten Schritte macht und sein Publikum mit großartigen Bildern begeistert. 

Das Buch ist mit seinen 816 Seiten schon ein Wälzer, einen zweiten Band wird es auch noch dazu geben. Das Cover ist sehr schön und stimmig, es lädt in die Zeit ein. 
249 reviews4 followers
November 1, 2021
Großes Kino vor 100 Jahren, wild und aufregend

"Der Traumpalast" von Peter Prange ist ein historischer Roman und der erste Band eines Zweiteilers. Er handelt von der Geschichte des Kinos in Deutschland und konkret der Gründung und Anfangszeit der UFA "Traumfabrik".

Prange entführt seine Leser ins Berlin der Zeit der Weimarer Republik.
Die historischen Hintergründe der damaligen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation sind fundiert recherchiert. Man bekommt einen guten Einblick in die Zeitgeschichte, die Hitler und den Nazis den Weg ebnete.

Geschickt verwoben in die wirklichen historischen Ereignisse wird die fiktive Geschichte von Rahel, und Tino erzählt. Rahel ist die Tochter jüdischer Eltern, Tino ist Bankier und Lebemann. Beide lernen sich am Tag der Ufa-Gründung kennen und kommen sich schnell näher. Tinos Eltern, vor allem die Mutter, sind mit einer jüdischen Ehefrau nicht einverstanden, woraufhin es zum Bruch mit seiner Familie kommt. Tino steigt in die aufsteigende Filmindustrie ein, was auch mit Schwierigkeiten verbunden ist.

Das Buch liefert 800 Seiten spannende Unterhaltung und dabei viele geschichtliche Informationen. Phasenweise muss man sich durch ein paar Längen durchkämpfen, aber im Großen und Ganzen verging die Zeit beim Lesen schnell.

181 reviews1 follower
December 16, 2021
Mit seinen 800 Seiten ist der erste Band von Peter Pranges neuer Dilogie schon ein stolzer Brocken. Wer aber denkt, dass es dewegen langatmig oder gar zäh wird, hat sich getäuscht! "Im Bann der Bilder" nimmt uns mit durch das Deutschland der Jahre 1917 - 1924 und erzählt neben der mitreißenden Geschichte um Rahel und Tino auch von der Entstehung und Entwicklung der Ufa, die auch heute noch im deutschen Film eine Rolle spielt. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die immer wieder von Krisen gebeutelt wird und dabei die Grundlage für den aufstrebenden Nationalsozialismus formt.

Besonders positiv hervorheben möchte ich zum einen, wie abwechslungsreich ich den Roman fand. Wir erleben die Handlung aus der Sicht von ganz unterschiedlichen Protagonisten, was einen Blick auf viele verschiedene Perspektiven der Geschehnisse zulässt. Zum anderen schafft Peter Prange es, eine Atmosphäre zu erschaffen, bei der man sich ganz in die Zeit des Romans zurückversetzt fühlt. Ein kleines Minus gibt es von mir für Rahel - die empfand ich manchmal als sehr anstrengend und daher wenig zugänglich. Für diesen schönen Roman gibt es 4 🌟
1,896 reviews9 followers
December 7, 2021
Zum Inhalt:
Nach Ende des ersten Weltkrieges ist in Berlin ein neues Lebensgefühl da. Und das drückt sich auch darin aus, dass die Menschen sich begeistern lassen von glanzvollen Stars, spektakulären Filmen, großartigen Kinos. Die neu gegründete Ufa will der Traumfabrik aus Hollywood Paroli bieten. Auch den Frauen öffnen sich neue Wege. Rahel will als Journalistin ebenfalls neue Wege beschreiten.
Meine Meinung:
Was mich an dem Buch am meisten begeistert hat, ist dass das Buch Bilder im Kopf erzeugt. Bilder, über die Zeit und wie lebendig die Stadt war und was für rasante Entwicklungen es so gegeben hat. Ich fand de Geschichte der Ufa durchaus interessant zu lesen und auch Rahels Entwicklung fand ich nicht uninteressant, wobei sie schon arg perfekt ist, was mitunter ganz schön nervte. Tino hingegen ist ein eitler Gockel, der einem aus anderen Gründen auf den Keks ging. Aber für mich überwiegt bei der Bewertung dennoch, dass ich in eine Film aus Worten eingestiegen bin und das hat mir gefallen.
Fazit:
Epische Erzählung, die im Kopf Bilder erzeugt
7 reviews
November 26, 2021
Nach "Eine Familie in Deutschland" und "Unsere wunderbaren Jahre" war ich von dem neuen Roman von Peter Prange leider etwas enttäuscht. Die Personen sind für mich bis zum Schluss eher flach und unsympathisch geblieben. Auch wurden nicht so viele verschiedene Facetten wie sonst beleuchtet. Spannend war hingegen die Geschichte der Ufa und die gesamte Darstellung der politischen Situation.
Profile Image for Annett Altvater.
15 reviews
July 19, 2024
Konstruiert, um die Geschichte der UFA zu erzählen und mit der Weimarer Republik und dem Beginn des Nationalsozialismus zu verknüpfen. Und so liest es sich auch. Personen bekommen verschiedene Charaktereigenschaften, die uns interessieren sollen, aber handeln dann irgendwie.
Langatmig und beliebig.
Profile Image for Irina Kuttner.
55 reviews
December 11, 2021
Sehr interessant, vor dem Hintergrund der Weimarer Republik über die Entstehung des Kinos zu lesen. Gut, etwas kitschig-romantisch ist die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten schon. Aber dennoch ein gelungenes Buch, dick genug, um sich Zu Hause zu fühlen.
Displaying 1 - 17 of 17 reviews

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