Der Hamburger und Germania Ruder Club
Der Hamburger und Germania Ruder Club | ||
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Voller Name | Der Hamburger und Germania Ruder Club e. V. | |
Abkürzung | DHuGRC | |
Vereinssitz | Alsterufer 21 20354 Hamburg | |
Gegründet | 16. Juli 1836 in Hamburg | |
Trainingsgewässer | Alster | |
Vorsitzender | Kai Daniels | |
Mitglieder | 890 | |
Homepage | www.der-club.de |
Der Hamburger und Germania Ruder Club (von seinen Mitglieder schlicht der Club genannt) ist ein traditionsreicher Ruderverein aus dem Hamburger Stadtbezirk Eimsbüttel im Stadtteil Rotherbaum an der Westseite der Außenalster. Er ist nach dem Leander Club der zweitälteste nichtakademische Ruderverein der Welt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1836 als Der Hamburger Ruder Club (DHRC) von den Brüdern Cesar und Adolf Godeffroy sowie neun weiteren Hamburger Kaufleuten gegründet, ist er nicht nur der älteste Ruderverein Deutschlands, sondern dokumentiert auch die Geburtsstunde des Ruderns in Deutschland generell. Anfang des Jahres 1934 schloss er sich mit dem 1853 ebenfalls in Hamburg von Schülern gegründeten Germania Ruder-Club (GRC) zusammen.[1] Neben vielen Siegen auf nationalen und internationalen Regatten stellt der Gewinn der olympischen Goldmedaille bei der ersten Austragung der Ruderwettkämpfe im Jahr 1900 einen Höhepunkt der frühen Vereinsgeschichte dar. Besondere Förderung erfährt im Club das Schülerrudern. Angeschlossen sind seit 1910 die Gelehrtenschule des Johanneums mit ihrem Ruderclub des Johanneums und der Gymnasial RV Hamburg am Wilhelm-Gymnasium.
Das 1906 errichtete Vereinshaus wurde 2015 wegen Baufälligkeit abgerissen. An gleicher Stelle wurde ein durch Spenden geförderter Neubau errichtet, der 2016 eingeweiht wurde.[2]
Frauen im Verein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. September 2015 wurde mehrheitlich beschlossen, dass nunmehr auch Frauen dem Club als Mitglieder beitreten können.[3] Als Gründe für diesen Schritt wurden in der Presse die Aberkennung der Gemeinnützigkeit und die Förderung des im gleichen Zeitraum neu errichteten Bootshauses durch die Stadt Hamburg genannt: Der Senat habe die Änderung der Aufnahmepraxis zu einer Voraussetzung für die finanzielle Unterstützung gemacht.[4][5]
Bekannte Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Gustav Heckscher (1797–1865), Gründer
- Edgar Daniel Roß (1807–1885), Gründer
- Carl Hermann Merck (1809–1880), Gründer
- Ernst Merck (1811–1863), Gründer
- Johan Cesar Godeffroy (1813–1885), Gründer
- Adolph Godeffroy (1814–1893), Gründer
- Edward Sieveking (1816–1904), Gründer
- Carl Sillem (1802–1876), Gründer
- Carl Hermann Wentzel (1835–1901)
- Ernst Friedrich Sieveking (1836–1909)
- Hans Heinrich Waitz
- Oscar Goßler (1875–1953), Olympiasieger in Paris 1900
- Bastian Seibt (* 1978), dreimaliger Weltmeister (Leichtgewichts-Achter)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Seufert (Hg.): Der Hamburger und Germania Ruder Club 1836 – 2011. Mit CD. Selbstverlag, Hamburg 2011.
- Erik Diemke, Dirk Schreyer: Der Hamburger und Germania Ruder Club, 150 Jahre Rudern in Deutschland, Hans Christians Verlag, Hamburg 1986
- 100 Jahren Der Hamburger und Germania Ruder-Club, Hans Christians Druckerei und Verlag, o. J. (1936), Zeichnungen von Alfred Mahlau
- Festschrift zum 90jährigen Bestehen des Hamburger Ruder-Clubs, Fuchs, Hamburg 1926
- Bericht des Germania-Ruder-Club für die Jahre 1914, 1915 und 1916. Hamburg 1916
- Oscar Gossler: Der Germania-Ruderclub Hamburg 1853–1913. Hamburg 1914.
- Gustav Kopal: Vom Hamburger Wassersport: Erinnerungen aus dem Allgemeinen Alster-Club (1836–1912), Glogau, Hamburg 1912
- Geschichte des Hamburger Ruder-Clubs von 1887–1906, Tiedemann, Hamburg (1906)
- Großes Wettrudern auf der Alster bei Hamburg, in: Illustrirte Zeitung, Nr. 72, 16. November 1844, S. 312–314, Digitalisat , (zeitgenössischer Bericht von der ersten Ruderregatta).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website des Der Hamburger und Germania Ruder Club
- Ulrich Gaßdorf: Hamburgs ältestem Ruderclub droht die Insolvenz – die Gründe. In: abendblatt.de. FUNKE Mediengruppe, 26. April 2023, abgerufen am 7. August 2023.
- Ulrich Gaßdorf, Franziska Coesfeld: Hamburger Ruder Club verkündet überraschende Wendung – Krise beendet. In: abendblatt.de. FUNKE Mediengruppe, 12. Mai 2023, abgerufen am 7. August 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Interessengemeinschaft im Hamburger Rudersportlager. In: Hamburger Fremdenblatt. 20. Januar 1934, Sechste Beilage, S. 25, [23]
- ↑ Der Neubau wurde u. a. von der Stadt Hamburg mit € 200.000,- gefördert (BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG, Drucksache 21/2094 vom 10. November 2015, Seite 11 (PDF))
- ↑ Frauen sind willkommen im Club, der-club.de, abgerufen am 20. Juni 2016
- ↑ Stefanie Sippel: Rudern: Frauen? Hier bitte nicht! In: Die Zeit. 20. September 2016, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 9. März 2024]).
- ↑ Stephanie Lamprecht: Nach 155 Jahren: Erstmals auch Frauen am Ruder des Hamburger Traditionsclubs. In: Focus. 1. Februar 2019, abgerufen am 9. März 2024.
Koordinaten: 53° 33′ 38,8″ N, 9° 59′ 50,5″ O