Kinder- und Jugendliteratur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kinder- und Jugendliteratur (kurz KJL) ist Literatur, die an junge Menschen vom ersten Vor-Lesealter bis zur Adoleszenz gerichtet ist. Sie umfasst sowohl fiktionale Literatur (Belletristik) als auch Sachliteratur, darunter Druckerzeugnisse und elektronische Texte ebenso wie Hörbücher.

Der Begriff ist nicht eindeutig festgelegt. Unterschieden wird zwischen intentionaler KJL (Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche als geeignet empfundenen Literatur), spezifischer KJL (Gesamtheit der für Kinder und Jugendliche geschriebenen fiktionalen und nichtfiktionalen Texte), Kinder- und Jugendlektüre (Gesamtheit der von Kindern und Jugendlichen rezipierten fiktionalen und nichtfiktionalen Texte) sowie KJL als Teilsystem des gesellschaftlichen Handlungs- bzw. Sozialsystems „Literatur“ („Subsystem KJL“).[1]

Literarische Werke für minderjährige Leser (spezifische KJL) werden oft für ein bestimmtes Lesealter verfasst. Einige „Klassiker“, wie Sagen oder Romane aus früheren Jahrhunderten, erscheinen auch in extra für Kinder und Jugendliche bearbeiteten Neufassungen bzw. Nacherzählungen. Kinderbücher werden außerdem meist durch Illustrationen ergänzt, wobei der Bildanteil den Wortanteil umso mehr übertreffen kann, je jünger die anvisierte Zielgruppe ist.

Bis weit in die Neuzeit waren die meisten Menschen Analphabeten; die Frage nach einer Lektüre eigens für Kinder und Jugendliche stellte sich damit nicht. In Europa diente die erste Literatur, mit welcher Kinder in der Regel nur an Klosterschulen in Berührung kommen konnte, vor allem der religiösen Unterweisung und erst mittelbar auch der Alphabetisierung.

Auch die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts erleichterte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur zunächst nur in begrenztem Maße. Er beschränkte sich zumeist auf speziell für Kinder gefertigte Lernhilfen wie etwa Hornbücher. Wichtigste Lektüren blieben, besonders im protestantischen Bereich, Bibel, Gesangbuch und Luthers Kleiner Katechismus.[2]

Zu allen Zeiten beliebt bei Kindern waren Märchen, die seit dem 16. Jahrhundert, besonders aber im 19. Jahrhundert gesammelt und auch für Kinder bearbeitet wurden – unter anderem von Giovanni Francesco Straparola, Charles Perrault, Gabrielle-Suzanne de Villeneuve, den Brüdern Grimm und Božena Němcová.

Orbis Sensualium Pictus (1658)

In den 1580er Jahren erschienen zahlreiche günstige, oft minderwertige Bücher, die von Hausierern vertrieben und später auch Volksbücher genannt wurden. Ein erstes bedeutendes Werk für Kinder und Jugendliche war der 1658 von dem Tschechen Johann Amos Comenius veröffentlichte Orbis sensualium pictus. Wie der Untertitel verrät, sollte die ganze Welt der Dinge und des Lebens gemalt und benannt werden. Der Orbis pictus wurde bis ins 19. Jahrhundert Vorbild für ähnliche Werke, die Kinder mit der realen Welt vertraut machen wollten.[3]

In den 1750er Jahren kamen nur wenige Seiten umfassende Hefte unterschiedlichen Inhalts aus Pappe auf den Markt, die oft Gebete sowie ein mit Holzschnitten illustriertes ABC enthielten. Das ABC-Buch war erfunden. Diese Buchform war bis Mitte des 19. Jahrhunderts populär. Bekannt wurde der vom englischen Buchverkäufer und Autor anti-katholischer Verse Benjamin Harris verfasste New England Primer, der zum am weitesten verbreiteten Schulbuch Nordamerikas wurde.

Der Enzyklopädismus des 18. Jahrhunderts schlug sich auch in der Kinderliteratur nieder, etwa in dem Elementarwerk des Pädagogen Johann Bernhard Basedow, das er 1774 veröffentlichte.[4] Überhaupt beschäftigte man sich im Zeitalter der Aufklärung intensiv mit Kindererziehung und schrieb jetzt auch kindgerechte Romane. Am bekanntesten ist Robinson der Jüngere (1779) von Joachim Heinrich Campe, das eine Bearbeitung von Daniel Defoes Robinson Crusoe ist. Bereits Rousseau hatte in Emile erklärt, dass Robinson eine für Kinder geeignete Lektüre sei, und Campe wollte ihnen den Zugang zu dem Werk erleichtern.[5]

Moralistische Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
James Janeway, A Token for Children, postume Ausgabe von 1676.

Im 17. und 18. Jahrhundert veröffentlichten Puritaner in England und Amerika Kinderbücher, die von protestantischer Ethik geprägt waren. Da die Kindersterblichkeit damals sehr hoch war – nur jeder zweite Mensch erreichte das Erwachsenenalter –, lag der erzieherische Sinn der moralistischen Kinderliteratur vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren Tod und der Vermeidung der „Höllenverdammnis“.

Ein Beispiel puritanischer Kinderliteratur ist James Janeways A Token for Children (ca. 1671), das eine Reihe von Geschichten beispielhafter Lebensführung und freudvoller Todesfälle kleiner Kinder enthält. Es war bis Mitte des 19. Jahrhunderts in England und seinen Kolonien weit verbreitet. Die Todesfurcht der Kinder wurde auch durch präzise Beschreibungen der Höllenqualen und durch das Zeigen von Leichen und öffentlichen Hinrichtungen gefördert.

Isaac Watts’ 1715 veröffentlichtes Divine Songs Attempted in Easy Language for the Use of Children milderten die makabre Erzählweise und war freundlicher gehalten. Seine Verse waren weiterhin Ausdruck der auch im 18. Jahrhundert noch verbreiteten Sichtweise, dass Kinder kleine Erwachsene von immanent boshaftem Wesen seien. Watts’ Lieder waren bis ins späte 19. Jahrhundert als Übungen zum Auswendiglernen geschätzt.

Abkehr von der erzieherischen Botschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Szene aus dem Struwwelpeter (1845)
Illustration aus Alice im Wunderland (1865)

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von John Newbery in den 1740er Jahren veröffentlicht. Einige Jahre zuvor hatte Thomas Boreman die Gigantick Histories geschrieben.

Dennoch prägten moralistische Wertvorstellungen bis ins späte 19. Jahrhundert weiterhin – auch im deutschsprachigen Raum – viele Kinderbücher, obwohl ab Mitte des 18. Jahrhunderts die rein religiöse Botschaft immer mehr von dem von Locke und Rousseau propagierten rationalen Moralismus verdrängt wurde, bei dem die erzieherische Botschaft in raffiniert ausgearbeiteten Geschichten versteckt wird. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch reine Fantasie- und Abenteuergeschichten immer mehr als Kinderliteratur akzeptiert.

1893 erschien in Deutschland erstmals die Jugendschriften-Warte, eine Publikation der Vereinigten Prüfausschüsse, die neu erschienene Kinder- und Jugendbücher beurteilte und Listen empfehlenswerter Bücher herausgab. Diese Publikation hatte in Deutschland sehr weitreichenden Einfluss darauf, was als lesenswerte Literatur galt. Gegen Ende der Weimarer Republik betrug die Auflage fast 200.000 Exemplare und sie war Beilage fast aller Lehrerzeitschriften. In ihren Empfehlungslisten legten die Prüfungsausschüsse sehr traditionelle Bewertungskriterien von Kunst und Kindertauglichkeit als Maßstab an. Weit verbreitete Bücher wie etwa die Trotzkopf-Reihe von Emmy von Rhoden, die Publikation der Thekla von Gumpert oder die Nesthäkchen-Serie von Else Ury galten als „verderblicher Schund“.

Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter (1845) war eines der ersten und auch eines der erfolgreichsten Kinderbücher, das vom Autor selbst illustriert wurde. Auch wenn – oder gerade weil – die erzieherische Botschaft deutlich zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine ganz eigene Komik auf. E. T. A. Hoffmanns Märchen Nußknacker und Mausekönig, erschienen neben den Märchen von zwei anderen Autoren der deutschen Romantik in einem Kinderbuch von 1816, weicht als eine der ersten Erzählungen für Kinder von den zeitgenössischen kinderliterarischen Moralvorstellungen ab. Gut ein halbes Jahrhundert vor Lewis Carroll machte sie das Bizarre, Skurrile und Groteske zum Bestandteil der Kinderliteratur.[6]

Ihre Entstehungsgeschichte weist weitere Parallelen zu Lewis Carrolls Alice im Wunderland (1865) auf. Beide Erzählungen wurden für ein Mädchen aus dem Freundeskreis der Autoren geschrieben. Eine solche Vorgehensweise gelangt in Carrolls Alice-Geschichten zur Blüte, die im englischen Sprachraum als erste frei von moralistischer Botschaft waren. Carroll parodiert in seinem Werk Watts’ Verse. Im selben Jahr wie Alice erschienen Wilhelm Buschs satirische Max-und-Moritz-Geschichten. Die nunmehr zunehmend in Vergessenheit geratenden Geschichten zur moralischen Erbauung wurden auch weiterhin vereinzelt parodiert, etwa von Hilaire Belloc in Cautionary Tales, 1907.

In der Tradition von Carrolls vom kindlichen Denken inspirierte Herangehensweise an das Verfassen von Kinderbüchern steht auch der englische Autor A. A. Milne. Seine Geschichten von Pu, dem Bären sind zu Paradigmen der Kinderliteratur geworden. Für das Verständnis insbesondere der englischen Kinderliteratur ist auch der Erfinder des Limericks wichtig, Edward Lear. Diese geistreiche Verbindung von Witz und Gedicht wirkte auf Carroll ebenso wie auf Milne, aber auch auf deutsche Dichter wie Wilhelm Busch, Christian Morgenstern oder Joachim Ringelnatz, die alle auch Kindergedichte verfasst haben.

Kinder- und Jugendliteratur in BLI:B, öffentliche Bibliothek Vorst, Van Volxemlaan 364, 1190 Brüssel (Vorst).
Kinder- und Jugendliteratur in BLI:B, öffentliche Bibliothek Vorst, Van Volxemlaan 364, 1190 Brüssel (Vorst).

In Kinder- und Jugendbüchern lässt sich thematisch nahezu alles altersgerecht darstellen, so dass die Themenvielfalt dementsprechend dieselbe Bandbreite wie in der Literatur für Erwachsene aufweist. Kinder und Jugendliche können sich demzufolge heute auch in für sie verfassten Büchern mit „härteren“ sie betreffenden gesellschaftlichen und sozialen Themen auseinandersetzen wie z. B. Tod (Jutta Bauer: Opas Engel; Peter Härtling: Alter John), Ausländerfeindlichkeit (Tahar Ben Jelloun: Papa, was ist ein Fremder?), Handy-Konsum (Roland Zoss Güschi), Behinderungen (Rodman Philbrick: Freak), Scheidung der Eltern (Anne Fine: Familien-Spiel) oder der Kampf um Selbstbestimmung (Bali Rai: Bloß (k)eine Heirat).

Zu den Autoren, die immer wieder kontroverse Bücher veröffentlichen und gerade die von der Gesellschaft vielfach schon verloren gegebenen Jugendlichen im Blick haben, gehört Morton Rhue. Aus seinem Werk ragt vor allem der auf tatsächlichen Ereignissen basierende Roman Die Welle heraus, das bislang bekannteste Buch über die Verführbarkeit autoritärer bzw. diktatorischer Strukturen, die Jugendliche z. B. auch für den Rechtsradikalismus empfänglich machen. Dieser Roman bildete auch die Vorlage für ein Theaterstück von Reinhold Tritt sowie für mehrere Filme, zuletzt 2008 für die deutsche Adaption durch Dennis Gansel.

Von der Literaturkritik, den Pädagogen und Eltern als „wertvoll“ und „engagiert“ geschätzte Bücher bilden bei Kindern und Jugendlichen jedoch eine vergleichsweise kleine Nische im Gegensatz zu den sehr beliebten und dementsprechend auch umsatzstarken Unterhaltungsgeschichten solcher Reihen wie Die wilden Hühner von Cornelia Funke oder zu den vor allem auf Spannung setzenden Reihen wie die Gänsehaut-Bücher von R. L. Stine oder die Die drei Fragezeichen.

Zu weiteren bei Kindern und Jugendlichen beliebten Genres siehe nachfolgende Absätze.

Literaturen für verschiedene Altersgruppen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abgrenzungskriterien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterschiede zwischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenliteratur sind fließend, unterliegen dem historischen Wandel und können nur lose definiert werden. Oft sind es Erwachsene, die die Grenzziehung vornehmen, um sich selbst von dieser Literatur abzugrenzen.[7]

Manche Romane, die ursprünglich für Erwachsene geschrieben worden sind, haben im Laufe der Zeit einen Rang als Jugendromane erlangt. In anderen Fällen, etwa bei den Harry-Potter-Romanen, ist der umgekehrte Prozess zu beobachten. Letzteres gilt auch für den Roman Krokodil im Nacken von Klaus Kordon, der 2003 den Preis der Jugendjury des Deutschen Jugendliteraturpreises erhielt (vgl. Zellerhoff, 2012, 34–48).

Im englischsprachigen Raum ist die Differenzierung der fiktionalen Literatur nach Altersgruppen noch weiter vorangeschritten als in den deutschsprachigen Ländern. Als „Middle Grade Fiction“ (fiktionale Literatur für Kinder der mittleren Klassenstufen) bezeichnet man dort Literatur, die für 10- bis 12-jährige geschrieben ist. Daneben werden in den deutschsprachigen Verlagsprospekten auch All-Age-Titel propagiert, die von vorneherein auf ein altersübergreifendes Lesepublikum von Jugendlichen und Erwachsenen bzw. junge Erwachsene abzielen. (Siehe hierzu auch: Fantasy → Subgenres)

Deutschland

Im Gegensatz bei den verpflichtenden Altersfreigaben bei Kinder- und Jugendfilmen (FSK) gibt es im Buchbereich, wenn man von den oben angegebenen gesetzlichen Vorschriften zum Jugendschutz absieht, lediglich freiwillige Empfehlungen einiger Verlage bezüglich der geeigneten Altersgrenzen. Im unteren Altersbereich sind dies jährliche Altersstufen, später erfolgen die Abstufungen in Zwei-Jahres-Schritten. Dies soll eine Differenzierung ermöglichen, die gleichwohl dem Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes anzupassen ist. Angaben zum geeigneten Lesealter können jedoch in Rezensionen von denen der Verlagsangaben abweichen. Auch Kinderbuchverlage wollen sich eine möglichst breite Käufer- bzw. Leserschicht für ihre Produktionen erschließen und geben deshalb das Lesealter nicht selten ein bis zwei Stufen niedriger an als von Rezensenten für sinnvoll erachtet.

Die Altersscheidegrenze von Kinder- und Jugendbüchern ist nicht punktgenau zu fixieren und liegt im deutschen Sprachraum zwischen zwölf und vierzehn Jahren. In anderen Kulturen, wie z. B. den USA, sind Jugendbücher (Young Adult Books) an mindestens 14- bis 16-Jährige adressiert.

Literarisch und thematisch anspruchsvolle Jugendbücher werden im deutschen Sprachraum wiederum als für Junge Erwachsene gekennzeichnet und sprechen durchaus auch noch weit ältere Lesergruppen an.

Im Jahr 2009 betrug der Anteil von Kinder- und Jugendliteratur am Gesamterlös der Verlage 15 Prozent, die Bücher werden seit jeher zu 95 % von Erwachsenen gekauft. Während der Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern im ersten Halbjahr 2009 um 24 % gegenüber dem Vorjahr stieg, prognostiziert die Stiftung Lesen, dass jedes zweite Kind keine Bücher geschenkt bekomme und nie vorgelesen bekäme. Daher wird angenommen, dass diese Literatur verstärkt von Erwachsenen gelesen werde (z. B. Harry Potter oder Fantasy-Romane) und sich nur scheinbar an Jugendliche richte. Die Verlage wollen vermehrt von der deutlich umsatzstärkeren Zielgruppe der Erwachsenen profitieren und gründen dazu Imprints für so genannte All-Age-Bücher. Kritisch wird gesehen, dass der Umsatzanstieg und wirtschaftliche Erfolg im Wesentlichen auf wenigen, sehr populären Selbstläufern, z. B. von Joanne K. Rowling, Cornelia Funke oder Stephenie Meyer, basiert.[8]

Kind vergleicht zwei Bilderbücher
Bilderbuchillustratoren: Kim Dong-sung, Jon Klassen und Alessandro Sanna beim Kinder- und Jugendprogramm des Internationalen Literaturfestivals Berlin

Bilderbücher sind mehrheitlich an Kinder im Vorschulalter adressiert, die noch nicht lesen können. Da das Schreiben und Illustrieren von Bilderbüchern an die Gestalter sehr verschiedenartige Anforderungen stellt, arbeiten Autoren und Illustratoren oft im Team. Andere Bilderbuchautoren beherrschen das Schreiben und Illustrieren jedoch gleichermaßen. Während die Mehrzahl der Bilderbücher großformatig ist und kaum mehr als 48 Seiten umfasst, können Bilderbücher – wie z. B. Die Entdeckung des Hugo Cabret von Brian Selznick – in Einzelfällen auch weitaus umfangreicher und für ein älteres Lesepublikum bestimmt sein. Zu den Sonderformen des Bilderbuchs zählen u. a. das Fühlbuch, das Lift-the-Flap-Buch und das Pop-up-Buch. Erstlesebücher für Kinder von sechs bis neun Jahren sind ebenfalls illustriert, enthalten jedoch mehr Text als Bilderbücher und umfassen im deutschsprachigen Raum 64 bis 96 Seiten. In den englischsprachigen Ländern existiert für dieselbe Zielgruppe eine sehr umfangreiche, nach Schwierigkeitsgraden gestaffelte Literatur aus broschierten Bändchen, deren Umfang nur jeweils 24 bis 48 Seiten beträgt. In allen Fällen sind die Geschichten sehr knapp gehalten und werden in kurzen Sätzen erzählt, um das Lesen zu erleichtern.

Kinderbücher richten sich an Kinder im Alter von etwa 8 bis 12 Jahren; es sind belletristische Bücher, Sachbücher oder Mischformen. Es gibt auch interaktive Kinderbücher.[9]

Auch Kinderbücher sind oft illustriert; die Illustration tritt gegenüber dem Text, verglichen mit dem Bilderbuch, in den Hintergrund.

In der englischsprachigen Literatur ist ein sogenanntes mid-grade fiction-Genre für Zehn- bis Zwölfjährige bekannt, das von der übrigen Kinderliteratur zu unterscheiden ist.

Jugendliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Jugendliteratur versteht man fiktionale Literatur, die für Jugendliche – also für junge Menschen zwischen etwa 12 und 18 Jahren – geschrieben, veröffentlicht oder vermarktet wird.

Begriffsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Unterscheidung von Literatur für Kinder und für Jugendliche findet sich erstmals bei der britischen Autorin Sarah Trimmer, die im Jahre 1802 erstmals von Jugendbüchern (Books for Young Persons) sprach und damit die 14- bis 21-Jährigen meinte.[10] Trimmers englische Wortschöpfung geriet jedoch schon um die Wende zum 20. Jahrhunderts wieder aus der Mode.[11] Unter dem Einfluss der Young Adult Library Services Association hat sich im englischen Sprachraum seit den 1960er Jahren der modernere Ausdruck Young Adult Fiction durchgesetzt.[12] Im Deutschen hat die Ausbreitung des Wortes Jugendliteratur im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts begonnen.[13]

Im weiteren Sinne wird, besonders bei älteren Literaturwissenschaftlern, unter Jugendliteratur gelegentlich auch das gesamte Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur verstanden.[14]

Charakteristisch für literarische Texte, die als Jugendliteratur eingestuft werden, ist eine im Mittelpunkt der Erzählhandlung stehende jugendliche Hauptfigur, die im Laufe der Handlung Erfahrungen von Heranwachsen macht und die sich den jugendlichen Lesern (sei es als Ich-, sei es als personaler Erzähler) so mitteilt, dass diese sich leicht in sie einfühlen und mit ihr identifizieren können.

Davon abgesehen deckt Jugendprosa jedoch das gesamte Spektrum der literarischen Genres ab. Die Handlungsrahmen dieser Literatur können so vielfältig ausfallen, wie die Fantasie und Begabung der Autoren es erlaubt. Im Mittelpunkt von Jugendromanen und -erzählungen stehen sehr oft die Herausforderungen und Probleme der Jugend, sodass Jugendliteratur gelegentlich pauschal als Problemliteratur oder Coming of Age- (Heranwachsenden-) Literatur bezeichnet wird. Jugendromane sind oft kurz und umfassen manchmal nur 16.000 Worte.[15] Von diesen Eigenheiten abgesehen, besitzt Jugendliteratur freilich dieselben grundlegenden Elemente wie jede Literatur: Figuren, Handlung, Handlungsrahmen, Thema und Stil.[16] Die stilistische Bandbreite ist erheblich und reicht von einer zügig-nüchternen Erzählweise bis hin zu schwelgerischem Wortreichtum.

Jugendliteratur vor 1950
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke, die den eingangs genannten Definitionskriterien (jugendlicher Protagonist, Thematisierung von Konflikten aus dem Erfahrungsbereich jugendlicher Leser) genügen, existierten bereits seit dem 19. Jahrhundert. Beispiele:

Entstehung des Jugendliteraturmarktes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als das erste literarische Werk, das gezielt für jugendliche Leser geschrieben und veröffentlicht wurde, gilt Seventeenth Summer (1942) von der irisch-amerikanischen Autorin Maureen Daly (1921–2006). Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in ihrem letzten Schuljahr eine Liebesbeziehung mit einem Gleichaltrigen beginnt, wohl wissend, dass sie beide im kommenden Jahr ins College und damit getrennte Wege gehen werden.[17]

Eine nennenswerter Jugendbuchmarkt – getragen von jugendlichen Buchhandelskunden, die ihre Lektüre selber auswählen – entstand jedoch erst in den 1950er Jahren, ausgehend von den Vereinigten Staaten, wo J. D. Salinger 1951 seinen sehr einflussreichen Erstlingsroman Der Fänger im Roggen veröffentlichte, der von seinem 32-jährigen Autor eigentlich für ein erwachsenes Lesepublikum vorgesehen gewesen war, dann aber extreme Popularität bei den Jungen fand. Zu verstehen ist dies im Zusammenhang mit der Jugendkultur des Aufbegehrens, die in den USA in den 1950er Jahren entstand und ihre Identität in der Beat-Literatur und wenig später im Rock ’n’ Roll fand. Ein weiterer Meilenstein in der Herausbildung einer selbstständigen Jugendliteratur war der im Jahre 1967 erschienene Roman Die Outsider der erst 16-jährigen Autorin Susan E. Hinton. Hintons Werk ist insofern bemerkenswert, als sie die erste war, die die dunklen Seiten des Jungseins glaubwürdig aus der Perspektive eines jungen Menschen darstellte.

Zur selben Zeit wurde das Marktsegment Jugendliteratur von den Verlegern entdeckt. Auch die Buchhändler und Bibliotheken begannen für jugendliche Leser eigene, von der Kinder- und Erwachsenenliteratur geschiedene Abteilungen zu schaffen. Die 1970er und die erste Hälfte der 1980er Jahre sind als die Blütezeit der Jugendliteratur beschrieben worden. In dieser Zeit formierte sich das jugendliche Lesepublikum und fand seine Interessen in neuen, provokativen Romanen artikuliert.[18]

Weitere Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugendromane behandeln seitdem oft alterstypische Krisen, die der Prozess des Erwachsenwerdens an den jeweiligen Schauplätzen von Jugendlichen wie Familie, Schule und Freizeitgestaltung mit sich bringt. Das bedingt ein breites Themenfeld, das dem der Erwachsenenliteratur kaum noch nachsteht, nur dass die Handlungsträger zumeist Jugendliche analog zum Alter der jeweiligen Zielgruppe sind. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind derzeit Romane, die Genres zuzuordnen sind, wie z. B. der Science Fiction bzw. Fantasy, dem Kriminalroman, der Liebesgeschichte oder dem Historienroman. Wiewohl die Jugendbücher nach wie vor meist nach dem Alter ihrer Leser differenziert werden, erreichen Autoren wie Joanne K. Rowling, Stephenie Meyer, Cornelia Funke oder Walter Moers neben den jugendlichen auch immer mehr erwachsene Leser. Einen anderen Trend setzen wiederum Schriftsteller wie Per Olov Enquist, Isabel Allende, Henning Mankell, Paula Fox oder Joyce Carol Oates, die, nach ihren Erfolgen bei Erwachsenen, nun auch für eine jugendliche Leserschaft schreiben.

Jugendliteratur als brisante Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autoren von Jugendromanen – insbesondere die amerikanischen Autoren – haben diese Literaturform seit den 1970er Jahren immer wieder genutzt, um „brisante“ Themen (Sexualität, psychosoziale Gesundheit, Zwang und Gewalt, dysfunktionale Familienverhältnisse, Probleme gesellschaftlicher Außenseiter) zu behandeln. Vereinzelt gibt es Beispiele auch in der deutschsprachigen Jugendliteratur:

Neue Genres und Gebiete, in denen die Jugendliteratur gegenwärtig vorstößt, sind Graphic Novels, Light Novels, Mangas, Fantasy, Mystery, Dystopie, Liebesroman, Cyberpunk, Splatterpunk, Technothriller und die moderne christliche Literatur.

Roswitha Budeus-Budde stellte im Dezember 2015 fest: „Wild wird sie wieder, die Literatur für Kinder und Jugendliche…“ und stellte die Frage: „Befinden wir uns in Aufbruchzeiten, nimmt die Kinder- und Jugendliteratur wieder, wie seit ihren Anfängen, seismografisch kulturelle und politische Veränderungen wahr?“[19] Grundlage für ihre Einschätzung waren Neuerscheinungen wie Hellwach von Hilary T. Smith oder Eine Woche, ein Ende und der Anfang von allem von Nina LaCour.

Erzählende Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch wenn im Gefolge der sehr umfänglichen und sehr erfolgreichen Harry-Potter-Bände so manches Kinder- oder Jugendbuch immer öfter als Roman gehandelt wird, ist die übliche Gestaltungsform für die Kinderliteratur die Erzählung. Insbesondere für Kinder unter zwölf Jahren werden in der Hauptsache Titel verfasst, die aus einer Perspektive die Erlebnisse und Erfahrungen einer Identifikationsfigur oder -gruppe zumeist in einem überschaubaren Zeitabschnitt in chronologischer Abfolge abbilden – dass diese Form durchaus anspruchs- wie gehaltvolle Werke zeitigen kann, beweist u. a. Jutta Richter mit ihren preisgekrönten Erzählungen für Kinder Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen oder auch Der Hund mit dem gelben Herzen.

Die in den USA erfundenen, an Kinder adressierten Comicserien wie Micky Maus, Donald Duck, Prinz Eisenherz, Batman und Spider-Man sind im deutschsprachigen Raum populärer geblieben als in ihrem Ursprungsland, wo sie von neueren Serien und Genres, wie z. B. dem Manga, längst verdrängt worden sind. Andere in Deutschland beliebte Kinder- und Jugendcomicreihen sind z. B. Asterix (Frankreich), Tim und Struppi, Die Schlümpfe, Lucky Luke (alle drei aus Belgien) und Clever & Smart (Spanien). Viele europäische Kinder-Comicreihen zeichnen sich durch große Langlebigkeit aus. So erscheint die bedeutendste deutsche Serie, Fix und Foxi, bereits seit 1953. Bei Jugendlichen erfolgreiche Comicreihen sind u. a. Star Wars, Die Chroniken des Schwarzen Mondes, Blake und Mortimer, Storm und die Mangaserien One Piece, Naruto, Sailor Moon und Dragonball.

Geschlechtsbezogene Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immer noch gibt es verschiedene Buchreihen, die sich ganz speziell an Mädchen wenden. Pferdebücher etwa sind sehr beliebt bei Mädchen im frühen Teenager-Alter. In diesen Büchern geht es hauptsächlich um Mädchenfreundschaften. Als Autorinnen seien hierzu stellvertretend genannt Sibylle Luise Binder und Christiane Gohl sowie Lisbeth Pahnke (Schweden) und Jo Ann Simon (USA).

Laut einer nationalen PISA-Zusatzerhebung von 2003 in Österreich, entwickelt von Margit Böck, zeigen die wesentlichsten Ergebnisse, „dass Mädchen signifikant lieber, mehr, länger, besser und andere Lektüre als Jungen lesen.“[20] Ferner besteht der größte Unterschied zwischen jugendlichen Leseinteressen von Mädchen und Jungen „in der Wahl von Sachliteratur und Informationsliteratur, die hauptsächlich von Jungen bevorzugt wird, während Mädchen lieber auf Belletristik zurückgreifen. Ganz allgemein kann man im Leben der Jungen von einer Sachorientierung und im Leben der Mädchen von einer Personenorientierung und Gefühlsorientierung sprechen, welche anerzogen ist.“[20] Und in einer allerdings schon älteren Untersuchung von 1982 heißt es, die Neigung von Jungen „zu geschlechtsrollenspezifischer Identifikation ist stärker als die der Mädchen, denn Mädchen lesen auch Bücher, in denen männliches Rollenverhalten dominiert. Jungen greifen hingegen nie zu so genannten ‚Mädchenbüchern‘.“[20]

Ausgesprochene Kinderkrimis haben bereits Erich Kästner mit Emil und die Detektive oder Astrid Lindgren mit Kalle Blomquist verfasst. Zeitgenössische Autoren wie z. B. Mats Wahl verhandeln in ihren Kriminalromanen für Kinder ähnlich wie in den Erwachsenenkrimis nun auch aktuelle Gesellschaftsthemen wie Umwelt und die Integration von Minderheiten.

Neben den singulären Kriminalgeschichten werden jedoch insbesondere Krimiserien von Kindern und Jugendlichen nachgefragt, die zum Teil sehr schematisch an die Begabung von Kindern appellieren, kriminologische Rätsel zu lösen: TKKG, Die drei ??? und auch die meisten Reihen von Enid Blyton z. B. Fünf Freunde, Abenteuer-Serie und die Geheimnis-um-Serie.

Liebesgeschichten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nicht wenige Jugendromane befassen sich mit der ersten großen Liebe, die von den jugendlichen Protagonisten mitunter erst gar nicht verstanden oder auch nur benannt werden kann. Diese Romane stellen Neugier auf das Unbekannte, Enthusiasmus, Eifersucht und auch die bislang unbekannte Intensität von Gefühlen vor. Im Fortlauf solcher Geschichten ergeben sich zum Teil auch Überforderungen, wenn z. B. eine bislang geschätzte Freundschaft sich plötzlich in etwas völlig Neues und Unbekanntes wandelt. Oder es entstehen Konkurrenzsituationen mit dem bisherigen besten Freund oder der besten Freundin, denen plötzlich nicht mehr soviel Wertschätzung wie früher zugestanden wird oder wenn der geliebte Mensch nicht (mehr) dasselbe empfindet und sich einem anderen zuwendet.

Liebesgeschichten werden durchaus auch schon für jüngere Leser erzählt, wie z. B. in Ben liebt Anna von Peter Härtling, in der Regel aber wenden sie sich an Jugendliche mit entsprechend gleichaltrigen Handlungsträgern. So beispielsweise Leo, der sich in das seltsame Stargirl verknallt und sich daraufhin von seinen Freunden abwendet. Gunnel Linde wiederum lässt in Wie eine Hecke voller Himbeeren ihre Ich-Erzählerin die erste Liebe als schmerzhaften Prozess durchleben, um mit deren Ende fertigzuwerden. Und Mojsche und Rejsele (von Karlijn Stoffels) verlieben sich im Polen des Jahres 1939, was dann unerwartet aber erst sehr spät zu einem glücklichen Ende führt.

In Buchreihen wie Die wilden Hühner oder Die wilden Fussballkerle wird das Thema hingegen vor allem humoristisch aufbereitet und kommt zumindest hier nicht gegen „wahre Freundschaften“ an.

Besonders erfolgreich ist Stephenie Meyer mit ihrer vor allem von Mädchen geschätzten Buchreihe um Bella Swan, die sich in den Vampir Edward Cullen verliebt. Der dritte Teil Bis(s) zum Abendrot stürmte 2008 die Bestsellerlisten, darunter auch die des Spiegels.

Mehrere Jugendbücher wurden mittlerweile mit dem DeLiA-Literaturpreis für den besten Liebesroman ausgezeichnet, so Antje Babendererde mit dem ersten Preis 2007 für Libellensommer.

Phantastische Kinder- und Jugendliteratur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fortschreibung von Sagen, Mythen und Märchen wurde die Phantastische Kinder- und Jugendliteratur derzeit zum umsatzstärksten und demzufolge auch beliebtesten Genre bei Kindern und Jugendlichen.[21] Der großen Nachfrage wegen wurden sogar schon Spezialausgaben mit anderem Cover aber gleichen Inhalts produziert, die auch auf Erwachsene zielen,[22] werden sie doch ebenfalls dank der per se phantastischen Inhalte, Dramaturgien und Stilmittel von dem altersübergreifenden Reiz zur Imagination angesprochen. Die Stoffe selbst werden zumeist von Elementen aus Abenteuer-, Action- und Coming-of-age-Geschichten getragen.

Kinderlyrik findet vor allem bei kleinen und kleinsten Lesern bzw. Zuhörern großen Anklang. Jugendliche schätzen wiederum vor allem Lyrik in Form von Rap-Sprechgesängen. Zu den bekanntesten, auch insbesondere dem Sprachwitz verpflichteten deutschsprachigen Kinderdichtern zählen die Klassiker Christian Morgenstern, Eugen Roth, Kurt Schwitters, Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz, James Krüss, Heinz Erhardt, Josef Guggenmos, Ernst Jandl, Loriot und Robert Gernhardt. Diese Reihe lässt sich international fortsetzen u. a. durch die englischen Dichter Edward Lear, Lewis Carroll, Alan Alexander Milne und Kenneth Grahame.

Sachbücher sind ein für alle Altersstufen sehr gefragtes Segment innerhalb der Kinder- und Jugendliteratur, darunter z. B. die langlebige Reihe Was ist was. Aktuell haben Autoren wie Gerhard Staguhn oder die Organisatoren der Kinder-Uni sehr großen Erfolg. Ebenso David Macaulay anhand fiktiver Beispiele, wie Kathedralen oder Moscheen gebaut wurden, Peter Sís mit seinen aufwendigen, zum Teil assoziativen Bilderbüchern über Tibet oder Charles Darwin („Der Baum des Lebens“) oder auch Alois Prinz mit wissenschaftlich fundierten, gleichwohl eingängigen Biographien von Menschen wie Ulrike Meinhof, Hermann Hesse oder Hannah Arendt, die auch durchaus geneigte erwachsene Leser finden. Manfred Mai verfasste eine Reihe vielgelobter und unterhaltsamer Geschichtsbücher wie Deutsche Geschichte oder Weltgeschichte aber auch zur deutschen Literatur. Der Fernsehjournalist Claus Kleber wiederum stellt in Nachrichten, die Geschichte machten – Von der Antike bis heute Ereignisse der Historie als dpa-Meldungen vor. Der Architekt und Wissenschaftler Buckminster Fuller hat für technisch und mathematisch begeisterte Kinder mit Goldlöckchen und die drei Bären ein Buch verfasst, das als Märchen die moderne Weltsicht im Raumzeitalter erklärt. Zum wohl relevantesten Bereich des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche zählt das Schulbuch.

Einige Kinder- und Jugendbuchautoren erzählen in Autobiografien ihren jungen Lesern von der eigenen Kindheit. Hierzu gehören Peter Rosegger (Waldheimat), Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war), Uri Orlev (Die Bleisoldaten), Renate Welsh (Dieda oder Das fremde Kind) und Roald Dahl (Boy. Schönes und Schreckliches aus meiner Kinderzeit). Astrid Lindgrens Autobiografie Das entschwundene Land war wiederum das einzige Buch, mit dem die beliebte Autorin sich vorwiegend an eine erwachsene Leserschaft richtete.

Ein autobiographischer Sonderfall nicht nur hinsichtlich des Alters der jugendlichen Autorin ist Das Tagebuch der Anne Frank.

Jahrbücher und Buchreihen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörten Jahr- und Sammelbücher sowie illustrierte Jugendkalender zu den auflagenstärksten und einflussreichsten Jugendbüchern. Um 1900 erschienen z. B. in quadratischem Format Gerlachs Jugendbücher, die allesamt von ausgewählten Künstlern illustriert und in denen Gedichte neben beliebten Schwänken und Geschichten, z. B. von den Schildbürgern, nacherzählte Sagenstoffe, Wiegenlieder und Märchen zusammengestellt wurden.

Andere Beispiele sind Der Gute Kamerad, Das Neue Universum, Der Arbeitskamerad, Wunder im Weltall und Das große Readers Digest Jugendbuch. Diese Bücher bestanden aus einer lockeren Sammlung von kürzeren fiktiven Geschichten (darunter die ersten in Deutschland veröffentlichten Science Fiction Kurzgeschichten), naturkundlichen Sachberichten (vorwiegend über Expeditionen, fremde Völker, Naturwunder) und technischen Beiträgen (Lokomotiven, Schiffe, Hoch- und Tiefbau, Radio- und Fernsehtechnik).

Die erfolgreichsten Jahrbücher waren als Hardcover aufwendig und sorgfältig ausgestattet und enthielten neben zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen seit den zwanziger Jahren teilweise auch Farbtafeln, darunter sogar ausklappbare Darstellungen von Explosionen. Selbst auf den Schriftsatz legte man bereits großen Wert und gestaltete ihn so akkurat wie abwechslungsreich.

In der Regel richteten sich solche Jahrbücher an 10- bis 17-Jährige. Vor allem die technischen Beiträge waren oft derart gut recherchiert, dass sie Jugendlichen als solide Informationsquelle dienten und den jüngeren Kindern eine „Anregung zum Staunen“ war.

Im Jahr 2002 wurde auch die seit 1880 nahezu durchgängig vorgelegte Jugendbuchreihe Das Neue Universum eingestellt.

Kinder- und Jugendliteratur in einzelnen Ländern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschsprachiger Raum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im deutschsprachigen Raum schreiben Autoren von Kinder- und Jugendliteratur selten Erwachsenenliteratur, und umgekehrt. Namhafte Ausnahmen von dieser Regel sind in Deutschland Theodor Storm, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner, Peter Hacks, Peter Härtling, Max von der Grün, Wolfgang Bittner und Gudrun Pausewang. In der Schweiz Lukas Hartmann und Roland Zoss.

In der DDR existierten insgesamt 14 Kinderbuchverlage. Marktführend nach Anzahl der Buchtitel waren der Verlag Neues Leben (gegründet 1946) und der Kinderbuchverlag (gegründet 1949). Die ersten Jahre bis 1949 machte sich der Einfluss der Besatzer geltend, und es wurden überwiegend Werke aus der Sowjetunion veröffentlicht sowie von Schriftstellern, die aus dem Exil zurückgekehrt waren. In diesen Kinderbuch-Publikationen standen die ideologische, d. h. sozialistische Erziehung und Wertebildung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Der Schwerpunkt lag auf Erzählungen von Gegenwartsstoffen, in denen sich nicht zuletzt alle Handlungsträger zumindest am Ende eines Buches geläutert in die Strukturen des Kollektivs einfinden. Ein prototypischer Roman dafür ist Tinko (1954) von Erwin Strittmatter. Der gleichnamige Junge gerät in den Streit zwischen seinem Großvater, der erbittert um seinen privaten Hof kämpft und seinem Vater, dessen Überzeugung dem Gemeinschaftsbesitz gilt. Am Ende stirbt der Großvater als Sinnbild für den Untergang des alten Systems.

In den 1960er Jahren wurden die bislang geltenden ideologischen Vorgaben und die daraus resultierenden literarischen Muster etwas gelockert. So trat der Kollektivgedanke ein wenig in den Hintergrund, und es wurde in den Kinderbüchern auch auf individuelle Schwierigkeiten eingegangen. In den 1970er und 1980er Jahren vollzog sich dieser Wandel noch deutlicher. Wurden vorher überwiegend in sich geschlossene Erzählungen geschaffen, d. h. Erzählungen, die den jugendlichen Lesern eine positive Lösung anboten, entstanden nun vermehrt Romane, deren Handlungen keine einfachen, geradlinigen Lösungen mehr boten. Gegen Ende der DDR war es schließlich auch in der Kinder- und Jugendliteratur möglich, ganz offen und kritisch mit den wachsenden Problemen der Gesellschaft umzugehen. Beispiele hierfür sind Umberto (1987) von Günter Saalmann oder Abschiedsdisko von Joachim Nowotny. Der Roman Umberto schildert die Geschichte eines verwahrlosten Jungen, der ohne Aussicht zu entkommen, seinem von Alkoholismus, Gleichgültigkeit und emotionaler Kälte geprägten Umfeld verhaftet bleibt. In Abschiedsdisko wird der Abbruch eines Dorfes im Zuge des Braunkohletagebaus beschrieben.

Bundesrepublik Deutschland

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2017 kamen in Deutschland im Bereich der Kinder- und Jugendbücher 8.752 Neuerscheinungen auf den Markt, der damit – vergleichen zu den beiden Vorjahren – leicht rückläufig war. Kinder- und Jugendbücher machten in diesem Jahr rund 16,3 % des Gesamtumsatzes des deutschen Buchhandels aus; diese Zahl wurde nur von der Belletristik noch übertroffen. Innerhalb der Kinder- und Jugendliteratur bildeten die Kinderbücher für Leser bis zu 11 Jahren mit 28,2 % des Umsatzes den größten Anteil; es folgten die Bilderbücher und die Jugendbücher (ab 12 Jahren). Eine weitere wirtschaftlich sehr bedeutende Sparte bilden die Biografien. Umsatzstärkster Verlag ist im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur derzeit der Carlsen Verlag, gefolgt vom Ravensburger Verlag und der Oettinger Verlagsgruppe.[23]

Zu frühen Klassikern, die der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur zugerechnet werden können, zählen beispielsweise Das Gemeindekind (1887) von Marie von Ebner-Eschenbach, Hatschi Bratschis Luftballon (1904) von Franz Karl Ginzkey oder Bambi (1923) von Felix Salten. Weitere prägende Autoren waren u. a. Peter Rosegger, Annelies Umlauf-Lamatsch, Olga Gaul-Molnar, Helene Stökl oder Hermynia zur Mühlen.[24]

In den ersten Jahren nach 1945 prägten Autoren wie Karl Bruckner, Vera Ferra-Mikura, Johannes Mario Simmel, Marga Frank, Hilde Forster, Dora Thaler, Helene Weilen oder Mira Lobe die literarische Szene für eine junge Leserschaft. In den 1950er-Jahren taten sich die Autorinnen Vera Ferra-Mikura und Erica Lillegg in der Entwicklung der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur hervor. 1968 gründete sich die „Gruppe der Wiener Kinderbuchautorinnen und -autoren“, deren Mitglieder bis heute einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur in Österreich haben. Der Gruppe gehörten u. a. an: Ernst A. Ekker, Friedl Hofbauer, Mira Lobe, Lene Mayer-Skumanz, Christine Nöstlinger, Käthe Recheis, Renate Welsh.[25]

Englischsprachiger Raum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch für den englischsprachigen Raum ist, dass sich unter den Autoren von Kinder- und Jugendliteratur viele Persönlichkeiten finden, die auch Bedeutung als Autoren von Erwachsenenliteratur finden. In Großbritannien gilt dies etwa für William Makepeace Thackeray, Robert Louis Stevenson, Oscar Wilde, Rudyard Kipling (Nobelpreisträger) und Roald Dahl, und in den Vereinigten Staaten Nathaniel Hawthorne, Carl Sandburg, Isaac Bashevis Singer (Nobelpreisträger), John Updike, Joyce Carol Oates, Irene Dische, Maya Angelou und Toni Morrison (Nobelpreisträgerin).

Vereinigte Staaten von Amerika

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Frankreich, Großbritannien und Schweden haben die Vereinigten Staaten eine der größten Traditionen von Kinder- und Jugendliteratur. Auf eine Reihe von Erziehungsbüchern und die Pioniere der Gattung (Hawthorne, Goodrich, Abbott) folgten dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert Autorinnen wie Mary Mapes Dodge (Hans Brinker, 1965), Louisa May Alcott (Little Women, 1868), Kate Douglas Wiggin (Rebecca of Sunnybrook Farm, 1903), Frances Hodgson Burnett (Der geheime Garten, 1909) und Eleanor H. Porter (Pollyanna, 1913), deren Arbeiten heute als Klassiker gelten. Das phantastische Genre, das in England durch Lewis Carroll (Alice im Wunderland, 1865) längst fest etabliert war, konnte in den Vereinigten Staaten erst mit L. Frank Baums Der Zauberer von Oz (1900) Fuß fassen. Fortgesetzt wurde diese Traditionslinie später von Autoren wie Hugh Lofting, Walter R. Brooks, Madeleine L’Engle, Lloyd Alexander, Ursula K. Le Guin, Katherine Paterson, Donald Barthelmes, Susan Cooper, Diane Duane, Tamora Pierce, Christopher Paolini, Michael Chabon und Holly Black.

Weitere einflussreiche Kinderbuchautoren des 20. Jahrhunderts waren Laura Ingalls Wilder (Little House on the Prairie-Serie, seit 1932), die Pulitzer-Preisträgerin Marjorie Kinnan Rawlings (Frühling des Lebens, 1939), E. B. White (Klein Stuart, 1945), Meindert DeJong (Das Rad auf der Schule, 1954), Scott O’Dell (Insel der blauen Delphine, 1960), E. L. Konigsburg (Die heimlichen Museumsgäste, 1967), Robert C. O’Brien (Frau Frisby und die Ratten von Nimh, 1971) und der sehr originelle Cartoonzeichner und Schriftsteller „Dr. Seuss“ (Theodor Seuss Geisel). Charakteristisch für die Kinderliteratur der Vereinigten Staaten ist seit der Einwanderungswelle im frühen 20. Jahrhundert auch eine große Anzahl von Arbeiten, die von der Heimat und den Schicksalen der Migranten erzählen, wie z. B. die Erzählungen des aus Polen stammenden Literatur-Nobelpreisträgers Isaac B. Singer (A Day of Pleasure, 1969). Viel beachtete Kinderbuchautoren der jüngeren Zeit sind Louis Sachar, Jerry Spinelli, Edward Irving Wortis alias „Avi“, R. L. Stine, Lemony Snicket und Kate DiCamillo.

Zu den einflussreichsten Bilderbuchautoren und -illustratoren des Landes zählen Margery Williams (Das Samtkaninchen, 1922), Ludwig Bemelmans (Madeline-Serie, seit 1939), Marcia Brown, Maurice Sendak (Wo die wilden Kerle wohnen, 1963), David Macaulay, Chris Van Allsburg, Paul O. Zelinsky, Jan Brett, Jean Marzollo und David Wiesner.

Angeregt durch J. D. Salingers Roman Der Fänger im Roggen entstand in den USA in den 1950er Jahren auch eine selbstständige Jugendliteratur, zu deren Autoren zunächst u. a. Susan E. Hinton (Die Outsider, 1967) und Paul Zindel (The Pigman, 1968), und später – nach der Unterbrechung durch die Fantasy-Welle der 1980er und 1990er Jahre – Han Nolan, Virginia Euwer Wolff, Ann Brashares und Carl Hiaasen zählen. Eine der Leistungen dieser Literatur bestand darin, „brisante“ und Problem-Themen wie z. B. Jugendsexualität darzustellen; durch Autoren wie Betsy Byars, Judy Blume, Beverly Cleary, Lesléa Newman, Sharon Creech und Rodman Philbricks haben ähnliche Themen seit den 1960er Jahren auch Eingang in die Literatur für Jüngere gefunden.

Pädagogische Perspektive

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Qualitätsdiskussion

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im selben Maße, in dem Kinderbücher einerseits dem Anschein nach unpädagogisch geworden sind, d. h. stimulieren und unterhalten und nicht erziehen wollen, ist andererseits auch ein gesellschaftlicher Diskurs um die Qualität von Kinderbüchern entstanden, wie er in anderen Bereichen – etwa bezogen auf Sachliteratur – kaum existiert.

Was macht ein gutes Kinderbuch aus? Diese Frage wird verschiedentlich beantwortet. Hans-Joachim Gelberg schrieb 1971 in der ersten Vorschau seines neugegründeten Verlages Beltz & Gelberg: „Mit der Erweiterung um den Sektor des literarisch orientierten Kinder- und Jugendbuchs tut sich bei Beltz noch mehr. Hier wird Ernst gemacht mit dem Anspruch auf eine Literatur, die nicht verfälscht, verniedlicht oder verharmlost.“[26] Für Thomas Lehr ist ein gutes Kinderbuch „eines, in dem auch Erwachsene, verzückt, belehrt, ernährt […]; es ist aber auch ein Vergnügen, mit Fettfingern zu lesen und im Bett zu essen, mit heißen Ohren versinken“.[27] Astrid Lindgren drückt es so aus, was ein gutes Kinderbuch für sie ausmacht: „Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich schreibe für das Kind in mir.“[28] Für Annette Langen ist ein gutes Kinderbuch, eins, das die Seele des Kindes berührt.[29]

Jede Beschäftigung mit Kinder- und Jugendliteratur stellt die Frage danach, was Qualität bei KJL überhaupt ausmachen könne. Das absolute Minimum gibt der deutsche Gesetzgeber vor, indem er verbietet, Minderjährigen Texte zugänglich zu machen, die er als „jugendgefährdend“ einstuft,[30] und zwar unabhängig davon, ob junge Menschen solche Texte tatsächlich, auch entgegen dem Lektüreverbot, lesen (vgl. „Definitionen“, 3.) bzw. lesen wollen. Vergleichbare Jugendschutz-Maßnahmen gibt es auch in anderen Ländern.

Für Marion Gerhard von der Zeit legt die Jury des Luchs-Kinder- und Jugendliteraturpreises folgende Maßstäbe an gute Literatur an:

„Sie verfolgt gemeinsame Kriterien, ist auf Qualität bedacht, mit Gespür für literarische und künstlerische Trends, und insgesamt Büchern verfallen, die eine Pilotfunktion für das vor 250 Jahren bereits postulierte, ewig aktuelle Ziel der Kinderliteratur auszeichnet: Kindern und Jugendlichen eine altersgemäße, aber künstlerisch hochwertige Literatur zu bieten, die ihnen Welterklärung, Poesie und Lesemotivation zugleich sein kann. Luchs-prämierte Bücher bieten daher – glücklicherweise – keinen repräsentativen Überblick über die Gesamtproduktion deutschsprachiger Verlagsprogramme, wohl aber einen Querschnitt durch das obere Segment, die vielbeschworenen »Exzellenzen« der Kinder- und Jugendliteratur.“

Marion Gerhard: Die Zeit[31]

Katja Wiebe weist darauf hin, dass auch in Mittel- und Osteuropa viele hochwertige Kinder- und Jugendliteratur zu entdecken ist:

„Wenngleich der deutsche Kinderbuchmarkt sicherlich auf allen hier angedeuteten Gebieten gut bestückt scheint, so gibt es dennoch einiges zu entdecken im „Osten“! Gerade der hintergründige Humor der Gedichte und ebenso der Kinderbücher, aber auch die Illustration und der Blick in fremde Lebens- und Problemwelten durch das gesellschaftskritische Jugendbuch (Russland, Slowenien) lohnen sich.“

Katja Wiebe: Überblicksstudie über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur in Polen, Russland, Slowenien, Tschechien, der Ukraine, Ungarn, S. 5.[32]

Übertragung in andere Medien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Womöglich noch mehr als bei der Literatur für Erwachsene spielt bei der Vermarktung von Kinder- und Jugendbüchern die Möglichkeit ihrer Verfilmung und des Merchandisings, u. a. durch daraus abgeleitete (Computer-)Spiele und Puppen, eine sehr große Rolle.

Es war vor allem Walt Disney, der sich auf die Verfilmung von Kinder- und Jugendliteratur spezialisierte, ab den 1920er Jahren zunächst in Form von Zeichentrickfilmen, ab Mitte der 1940er Jahre dann auch als Spielfilme mit realen Darstellern. Ein Klassiker der Kinderliteraturverfilmung ist – neben den zahlreichen Zeichentrickspielfilmen – nicht zuletzt Disneys Filmmusical-Version des Buchs Mary Poppins von Pamela Travers, der Geschichte eines zauberbegabten Kindermädchens. Das Dschungelbuch von Rudyard Kipling ist durch den Trickfilm der Disney-Studios bereits vielen kleinen Kindern bekannt und zugänglich gemacht worden, während Kiplings Buch sich erst den etwas älteren erschließt. So sind auch weit mehr Kindern die Verfilmungen von Pan Tau, Die Rückkehr der Märchenbraut und Luzie, der Schrecken der Straße bekannt als deren literarische Vorlagen.

In Deutschland erlebten allein im zweiten Halbjahr 2007 Der kleine König Macius, Die drei Räuber, Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel, Toni Goldwäscher und Max Minski und ich ihre Kino-Aufführung.

Neben dem Kino liefern Kinder- und Jugendbücher auch Vorlagen für Fernsehserien und den stark wachsenden Markt für Hörspiel-CDs; neuerdings auch für Kinder-Apps. In der Schweiz wurde die Kult-Maus Jimmy Flitz aus der Hörspielreihe von Roland Zoss eine Briefmarke und wie das ABC-Xenegugeli eine App. Aber auch für das Radio werden immer noch Vorlesegeschichten und Hörspiele produziert, aus denen dann später z. T. Bücher für Kinder werden.[33]

Darüber hinaus wurden auch schon Comic-Varianten vorgelegt, etwa von Der Hobbit, Der Wind in den Weiden oder Herman Melvilles Moby Dick.

Spezialbibliothek

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über besonders große Bestände an deutschsprachiger und internationaler Kinder- und Jugendliteratur verfügt die 1949 eingerichtete Internationale Jugendbibliothek im Münchner Stadtteil Obermenzing.

Festivals, Fachmessen, Verbände, Archive und Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Junge Zuschauer des Kinder- und Jugendprogramms des internationalen literaturfestivals berlin vor dem Haus der Berliner Festspiele im September 2011.
Kinder- und Jugendbuchautor Frank Cottrell Boyce am 9. September 2015 im Garten am Haus der Berliner Festspiele in Berlin beim Kinder- und Jugendprogramm des 15. Internationalen Literaturfestivals Berlin.

Folgende Festivals, Verbände und Archive sind wesentlich im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur:

Festivals

  • seit 1960 jährlich im November/Dezember: Kinder- und Jugendprogramm der Münchner Bücherschau
  • seit 2001 jährlich im September: Kinder- und Jugendprogramm des internationalen literaturfestivals berlin
  • seit 2001 jährlich im März: lit.kid.cologne der Lit.Cologne in Köln
  • seit 2001 jährlich im November: Steglitzer Literaturfest in Berlin
  • seit 2005 jährlich im November: Lesefest Seiteneinsteiger in Hamburg
  • seit 2007 jährlich im März: Münchner Bücherschau Junior
  • seit 2008 jährlich im Juli: White Ravens Festival der Internationalen Jugendbibliothek München
  • seit 2009 jährlich im September: Kinder- und Jugendprogramm des Harbourfront Literaturfestivals

Fachmessen

  • Seit 1975 werden alljährlich im November auf der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) etwa 2000 deutschsprachige Neuerscheinungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedien präsentiert.
  • Die größte internationale Fachmesse ist die Fiera del Libro per Ragazzi in Bologna.

Verbände

Archive

Ausstellung

  • Vom 8. August 2021 an zeigt das Spielzeugmuseum Havelland in Kleßen-Görne (Land Brandenburg) die Sonderausstellung „Unterwegs im Anderswo. Über Märchen und Märchenbücher“.[34]

Deutschsprachiger Raum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwei Preisträger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2012:
Finn-Ole Heinrich (links, Preisträger in der Kategorie Kinderbuch mit seinem Buch Frerk, du Zwerg!) und Nils Mohl (rechts, Preisträger in der Kategorie Jugendbuch mit seinem Buch Es war einmal Indianerland) beim 10. Steglitzer Literaturfest in der Schwartzschen Villa in Berlin

Der bedeutendste in Deutschland verliehene Preis für Kinder- und Jugendliteratur ist der Deutsche Jugendliteraturpreis des Arbeitskreises für Jugendliteratur. Er wird derzeit (2019) in vier Kategorien vergeben: Kinderbuch, Jugendbuch (beide seit 1956), Bilderbuch und Sachbuch (beide seit 1964). Daneben existieren in Deutschland unter anderem folgende Auszeichnungen und Preise:

Preise für Kinder- und Jugendliteratur (altersgruppendifferenzierend)

Preise für Kinder- und Jugendliteratur (nicht altersgruppendifferenzierend)

Preise für Kinder- und Jugendliteratur – individuelle Sparten, Genres und Themen (nicht altersgruppendifferenzierend)

Illustrationspreise

Graphische Literatur

Bilderbuchpreise

Preise für Literatur für Leseanfänger

Kinderliteraturpreise

Jugendliteraturpreise

Nicht mehr existierende Preise

Vereinigte Staaten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Vereinigten Staaten sind es vor allem zwei Organisationen, die hochwertiges Schreiben für junge Leser ermutigen, indem sie herausragende Autoren und Werke mit Preisen auszeichnen:

  • Bilderbuchliteratur: Caldecott Medal (seit 1938)
  • Literatur für Leseanfänger: Theodor Seuss Geisel Award (seit 2006)
  • Kinderliteratur: Newbery Medal (seit 1921), ALA Notable Books for Children (seit 1940), Mildred L. Batchelder Award (seit 1968), May Hill Arbuthnot Lecture (seit 1970), Odyssey Award for Excellence in Audiobook Production (seit 2008)
  • Jugendliteratur: ALA Best Fiction for Young Adults (seit 1930; ursprünglich Best Books for Young People), Margaret Edwards Award (seit 1988), Alex Awards (seit 1998), Amazing Audiobooks for Young Adults (seit 1999), Michael L. Printz Award (seit 2000), Quick Picks for Reluctant Young Adult Readers (seit 2008), Great Graphic Novels for Teens (seit 2009), William C. Morris YA Debut Award (seit 2009), Popular Paperbacks for Young Adults (seit 2010), Excellence in Nonfiction for Young Adults (seit 2010)
  • Kinder- und Jugendliteratur allgemein: Robert F. Sibert Informational Book Medal (seit 1954), Coretta Scott King Book Awards (seit 1985), Robert F. Sibert Informational Book Medal (seit 2001), Amelia Bloomer Book List (seit 2004), Schneider Family Book Award (seit 2004)

Der National Book Award – neben dem Pulitzerpreis der bedeutendste Literaturpreis des Landes – wird seit 1969 auch in einer Kategorie Children’s Books (1996 umbenannt in Young People’s Books) verliehen. Bereits seit 1967 existiert der Boston Globe–Horn Book Award. Die Society of Children’s Book Writers and Illustrators verleiht seit 1974 ihren Golden Kite Award; die Preisträger werden von jungen Lesern bestimmt. Der Preis wird gegenwärtig (2019) in sechs verschiedenen Kategorien vergeben (u. a. Bilderbuch, Jugendbuch, Sachliteratur). Seit 1978 verleiht die Non-Profit-Organisation Parents' Choice Foundation alljährlich ihren Parents’ Choice Award, der mehrere Kategorien umfasst und von einer gemischten Jury aus Lehrern, Literaturwissenschaftlern, Künstlern, Eltern und Vertretern weiterer Gruppen ausgewählt wird. PEN America gewährt herausragenden Autoren auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur seit 2001 die PEN/Phyllis Naylor Working Writer Fellowship. 2003 wurde als Ableger des Neustadt International Prize for Literature der NSK Neustadt Prize for Children’s Literature ins Leben gerufen, mit dem auch nicht-amerikanische Autoren ausgezeichnet werden können. Die 2006 erstmals veröffentlichte USBBY Outstanding International Books List (OIB List) des United States Board on Books for Young People (USBBY) umfasst auch eine große Anzahl von ausländischen Buchtiteln. Seit 2008 ernennt die Library of Congress alle zwei Jahre einen herausragenden amerikanischen Schriftsteller zum National Ambassador for Young People's Literature. Zu den ältesten Preisen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur zählen der Josette Frank Award (seit 1943; bis 1997: Children’s Book Award), der Jane Addams Children’s Book Award (seit 1953), der Lewis Carroll Shelf Award (seit 1957) und die Regina Medal der Catholic Library Association (seit 1959). Einer der außergewöhnlichsten Preise für Kinder- und Jugendliteratur ist der 1985 begründete Phoenix Award, mit dem solche Bücher ausgezeichnet werden können, die von höchster Qualität, 20 Jahre lang aber weitgehend übersehen worden sind.

Bilderbücher können seit 1998 auch mit dem Charlotte Zolotow Award ausgezeichnet werden. Für Kinderbücher existieren der Kerlan Award (seit 1975) und der Gelett Burgess Children’s Book Award (seit 2011).

Daneben bestehen zahlreiche Preise, mit denen Werke und Autoren aus bestimmten Spezialbereichen ausgezeichnet werden können, wie etwa der Pura Belpré Award (seit 1996), der Asian/Pacific American Awards for Literature (seit 2001, mit mehreren Kategorien für Kinder- und Jugendliteratur), der American Indian Youth Literature Award (seit 2006), der Arab American Book Award (seit 2006).

Eine weitere Gruppe von Preisen schließlich wird Werken und Autoren bestimmter Genres verliehen, wie etwa der Scott O'Dell Award for Historical Fiction (seit 1982), der Golden Duck Award for Excellence in Children’s Science Fiction (1992–2017; seitdem Notable Book Lists), der Bram Stoker Award for Best Work for Young Readers (seit 1998) und der Andre Norton Award (seit 1995; bis 2006: Reading Rainbow Young Writers and Illustrators Contest).

Eine Besonderheit ist der Cybils Award, mit dem seit 2006 in zehn Kategorien Bücher ausgezeichnet werden, die nicht von Literaturkritikern, sondern von Kindern und Jugendlichen ausgewählt werden, die über diese Literatur bloggen. Von Kindern und Jugendlichen geschriebene Bücher konnten von 1985 bis 2007 mit dem National Kids-in-Print Book Contest for Students geehrt werden. Einen ähnliche Zweck verfolgt seit 2002 der PBS Kids Writers Contest.

Weitere Länder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Iwona Chmielewska (links) und die südkoreanische Kinderbuchexpertin Jiwone Lee am 26. März 2013 auf der Bühne des Teatro Communale in Bologna: Im Rahmen der 50. Kinderbuchmesse Bologna wurde Chmielewkas Buch Augen (눈) mit dem Bologna Ragazzi Award 2013 in der Kategorie Fiction ausgezeichnet

Die beiden international bedeutendsten Preise für Kinder- und Jugendliteratur sind der Hans Christian Andersen-Preis und der Astrid Lindgren Memorial Award. Im Bereich der Illustration gelten die Preise der Biennale für Illustrationen in Bratislava sowie die von der Kinderbuchmesse Bologna vergebenen Bologna Ragazzi Awards als international wichtigste Auszeichnungen.

Daneben gibt es folgende Auszeichnungen und Preise:

Kinder- und Jugendliteratur als universitäre Disziplin

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinder- und Jugendliteratur ist auch Lehrfach des Fächerkanons vieler Fachakademien oder -hochschulen für Sozialpädagogik. Studiengänge, bei denen die Beschäftigung mit Kinder- und Jugendliteratur ganz im Mittelpunkt steht, werden im deutschsprachigen Raum bis heute jedoch nur vereinzelt und auch nur als Masterstudiengang angeboten:

In den Vereinigten Staaten gibt es im Fach Children’s Literature 406 Bachelor- und 240 Masterstudiengänge, von denen viele auch eine schriftstellerische Ausbildung einschließen.[37] Zehn amerikanische Hochschulen bieten im Bereich der Kinderliteratur ein Doktorat an.[38]

Forschungseinrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Selbst in der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung hat sich die Kinder- und Jugendliteratur einen festen Platz erkämpft. Folgende Forschungsstätten für Kinder- und Jugendliteratur gibt es im deutschsprachigen Raum:

Aktuelle Forschung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine der neuesten Studien zur internationalen Kinder- und Jugendliteratur ist die Untersuchung Überblicksstudie über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur in Polen, Russland, Slowenien, Tschechien, der Ukraine, Ungarn von Katja Wiebe.[39]

Kinder- und Jugendliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Internationale Literatur
  • Carmen Bravo-Villasante: Weltgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Versuch einer Gesamtdarstellung. Schrödel, Hannover/Dortmund/Darmstadt/Berlin/München 1977, ISBN 3-507-38000-5.
  • Theodor Brüggemann, Otto Brunken (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Band 1: Vom Beginn des Buchdrucks bis 1570. Metzler, Stuttgart 1987, ISBN 3-476-00607-7.
  • Theodor Brüggemann, Otto Brunken (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Band 2: Von 1570 bis 1750. Metzler, Stuttgart 1991, ISBN 3-476-00611-5.
  • Theodor Brüggemann, Hans-Heino Ewers (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Band 3: Von 1750 bis 1800. Metzler, Stuttgart 1982, ISBN 3-476-00484-8.
  • Theodor Brüggemann: Kinder- und Jugendliteratur 1498–1950. Kommentierter Katalog der Sammlung Brüggemann. Wenner, Osnabrück 1986–2005, ISBN 3-87898-345-X.
  • Theodor Brüggemann: Keinen Groschen für einen Orbis Pictus. Ausgewählte Studien zur Kinder- und Jugendliteratur vom 16. bis 20. Jahrhundert. Hrsg. u. Einleitung von Reinhard Stach. Wenner, Osnabrück 2001, ISBN 3-87898-373-5.
  • Otto Brunken, Bettina Hurrelmann, Klaus-Ulrich Pech (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. [4.] Von 1800 bis 1850. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-00768-5.
  • Otto Brunken, Bettina Hurrelmann, Maria Michels-Kohlhage, Gisela Wilkending (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. [5.] Von 1850 bis 1900. Metzler, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-476-01687-4.
  • Christoph Launer, Heinrich Pleticha: Was sie gerne lasen. Streifzüge durch 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur. Arena, Würzburg 1999, ISBN 3-401-04997-6.
Spezielle Literaturen
  • Erik Buus: Schiff Ahoi – Ein Wunderbuch, Carlsen Verlag, Reinbek bei Hamburg 1971, ISBN 978-3-551-06085-3.
  • Hans-Heino Ewers: Erfahrung schrieb's und reicht's der Jugend. Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendbuchliteratur vom 18. bis 20. Jahrhundert. Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-61246-0.
  • Gabriele von Glasenapp, Michael Nagel: Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum Dritten Reich. Metzler, Stuttgart/ Weimar 1996, ISBN 3-476-01413-4.
  • Petra Josting, Walter Fähnders (Hrsg.): „Laboratorium Vielseitigkeit“. Zur Literatur der Weimarer Republik. Festschrift für Helga Karrenbrock zum 60. Geburtstag. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2005, ISBN 3-89528-546-3 (enthält u. a. 13 Beiträge über die Kinder- und Jugendliteratur der Weimarer Republik).
  • Winfried Kaminski: Antizipation und Erinnerung. Studien zur Kinder- und Jugendliteratur in pädagogischer Absicht. Metzler, Stuttgart/ Weimar 1992, ISBN 3-476-45020-1.
  • Helga Karrenbrock: Märchenkinder – Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur der Weimarer Republik. Metzler, Stuttgart/Weimar 1995, ISBN 3-476-45068-6.
  • Helga Karrenbrock: „Revolution im Bücherschrank der Kinder“. Zur Synchronisierung von Kindheit in den Kinderromanen der Neuen Sachlichkeit. In: Reiner Wild (Hrsg.): Gesellschaftliche Modernisierung und Kinderliteratur. Röhrig, St. Ingbert 1997, ISBN 3-86110-122-X, S. 124–139.
  • Helga Karrenbrock: „Familienbande“. Eltern und Kinder in der neuen Kinderliteratur der Weimarer Republik. In: Hans-Heino Ewers, Inge Wild (Hrsg.): Familienszenen in der Kinderliteratur. Juventa, Weinheim/ München 1999, ISBN 3-7799-0450-0, S. 95–111.
  • Charlotte Oberfeld und andere (Hrsg.): Die 3. Welt im Spiegel von Kinder- und Jugendbüchern. 1977.
  • Karin Richter: „Die erzählende Kinder- und Jugendliteratur der DDR; Band 1. Entwicklungslinien; Themen und Genres; Autorenportraits und Textanalysen“, Baltmannsweiler Schneider Verlag, Hohengehren 2016, ISBN 978-3-8340-1607-2.
  • Rüdiger Steinlein, Heidi Strobel, Thomas Kramer (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. [7.] SBZ/DDR. Von 1945 bis 1990. Metzler, Stuttgart 2006, ISBN 3-476-02177-7.
  • Reiner Wild (Hrsg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2002, ISBN 3-476-01902-0.
  • Wolfgang Bittner: Deutsche Kinder- und Jugendliteratur – Eine Bestandsaufnahme. In: Schreiben, Lesen, Reisen. Athena, Oberhausen 2006, ISBN 3-89896-253-9, S. 61–67.
  • Günter Lange (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Ein Handbuch. Schneider, Hohengehren 2011, ISBN 978-3-8340-0788-9.

Nachschlagewerke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Klaus Doderer (Hrsg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Personen-, Länder- und Sachartikel zu Geschichte und Gegenwart der Kinder- und Jugendliteratur. 4 Bände. Beltz, Weinheim 1975–1982.
  • Bettina Hurrelmann (Hrsg.): Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12668-1.
  • Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840–1950. Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen in deutscher Sprache. Metzler, Stuttgart 1990–1997.
  • Bettina Kümmerling-Meibauer: Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Ein internationales Lexikon. 3 Bände Metzler, Stuttgart 2004, ISBN 3-476-02021-5.
  • Carsten Gansel: Moderne Kinder- und Jugendliteratur. Vorschläge für einen kompetenzorientierten Unterricht. Cornelsen Scriptor, Berlin 2010, ISBN 978-3-589-22927-7.
  • Karin Richter: „Die Kinder- und Jugendliteratur der DDR, Band II: Modelle und Anregungen für den Unterricht in der Grundschule und in der Sekundarstufe I“, Baltmannsweiler Schneider Verlag, Hohengehren 2017, ISBN 978-3-8340-1627-0.
  • Gabriele Dreßing: Zwischen Bibel und Bilderbuch. Religiöse Kinder- und Jugendliteratur im Spiegel des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2004, ISBN 3-86110-371-0.
  • Hans-Heino Ewers: Literatur für Kinder und Jugendliche. Eine Einführung in grundlegende Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems Kinder- und Jugendliteratur. Fink, München 2000, ISBN 3-8252-2124-5.
  • Rainer Strzolka, Gabriele Kucher: Zur Entwicklung und Verbreitung deutsch- und fremdsprachiger Kinder- und Jugendliteratur. Ausgewählte Beispiele. In: DFW Dokumentation Information. Jg. 29.1981, H. 3/4, S. 73–92; H. 5/6, S. 139–159; Jg. 30.1982, H. 2/3, S. 55–61 ISSN 0373-8825.

Kinderliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachschlagewerke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Heinz Kuhnert: Das Bilderbuch in der Kinderliteratur der DDR seit 1945, Der Kinderbuchverlag, Berlin – DDR, 1976.[40]
  • Tobias Kurwinkel: Bilderbuchanalyse. Narrativik, Ästhetik, Didaktik. Tübingen: Francke, 2017, 306 S., ISBN 978-3-8252-4826-0.
  • Dorothee Markert: Momo, Pippi, Rote Zora … was kommt dann? Leseerziehung, weibliche Autorität und Geschlechterdemokratie. Ulrike Helmer, Königstein 1998, ISBN 3-927164-67-4.

Jugendliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kinder- und Jugendliteratur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kinder- und Jugendliteratur – Quellen und Volltexte

Jugendliteratur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Carsten Gansel: Moderne Kinder- und Jugendliteratur. Vorschläge für einen kompetenzorientierten Unterricht. Cornelsen Scriptor, Berlin 2010, ISBN 978-3-589-22927-7, S. 13.
  2. Carmen Bravo-Villasante: Weltgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Schrödel, Hannover u. a. 1977, ISBN 3-507-38000-5, S. 39.
  3. Carmen Bravo-Villasante: Weltgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Schrödel, Hannover u. a. 1977, ISBN 3-507-38000-5, S. 41.
  4. Carmen Bravo-Villasante: Weltgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Schrödel, Hannover u. a. 1977, ISBN 3-507-38000-5, S. 43.
  5. Carmen Bravo-Villasante: Weltgeschichte der Kinder- und Jugendliteratur. Schrödel, Hannover u. a. 1977, ISBN 3-507-38000-5, S. 43–45.
  6. Hans-Heino Ewers, Nachwort, Kinder-Märchen von C. W. Contessa, F. de la Motte Fouqué, E. T. A. Hoffmann, Reclam 1987, S. 347
  7. Boundary Issues
  8. FAZ.net: Kinderliteratur: Feindliche Übernahme
  9. Georg Räth: Das interaktive Kinderbuch. In: Die Welt. 16. März 2016 (Online [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  10. Matthew Grenby: The Guardian of Education. Thoemmes Press, Bristol 2002, ISBN 1-84371-011-0, S. 155 (englisch).
  11. books for young persons im Ngram Viewer. Abgerufen am 20. Juli 2019 (englisch).
  12. Ashley Strickland: A brief history of young adult literature. Abgerufen am 20. Juli 2019 (englisch).
  13. Jugendliteratur im Ngram Viewer. Abgerufen am 20. Juli 2019.
  14. z. B. Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur (= Kröners Taschenausgabe. Band 231). 6., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1979, ISBN 3-520-23106-9.
  15. Nancy Lamb: Crafting Stories for Children. Writer’s Digest Books, Cincinnati 2001, ISBN 1-58297-238-9, S. 24.
  16. The major elements of writing fiction. (Memento vom 25. Mai 2012 im Webarchiv archive.today)
  17. Seventeenth Summer Summary. Abgerufen am 20. Juli 2019 (englisch).
  18. Mary Owen: Developing a Love of Reading. In: Orana. März 2003, S. 11–17.
  19. Roswitha Budeus-Budde: Schluss mit Rezepten. Kinder- und Jugendliteratur im Aufbruch. In: Süddeutsche Zeitung. Rn. 277, 1. Dezember 2015, Beilage Literatur, S. 15.
  20. a b c Zitiert aus Gerda Hagenauer: Die Lesekompetenz und das Leseverhalten der 15- bis 16-jährigen österreichischen Schüler und Schülerinnen – Ein Geschlechtervergleich aus sozialisationstheoretischer Perspektive, Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Kultur- und Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg, Fachbereich für Erziehungswissenschaft und Kultursoziologie, Salzburg, November 2005, PDF-Datei S. 3, 19 und 23 ff. von 182 Seiten, online unter forschungsnetzwerk.at
  21. Zu Umsätzen Phantastischer Kinder- und Jugendliteratur siehe auch Harry Potter, Kommerzieller Erfolg
  22. Zu Erwachsenen-Ausgaben von Phantastischer Kinder- und Jugendliteratur siehe Harry Potter, Romane
  23. Ranking der größten Jugendbuchverlage nach Umsatzanteilen im Markt für Kinder- und Jugendbücher in Deutschland von Januar bis Dezember 2018. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  24. Ernst Seibert: Profile einer Neuen Sachlichkeit in der österreichischen Kinder- und Jugendliteratur der 1920er-Jahre. In: libri liberorum. 16. Mai 2019, ISSN 1607-6745 (univie.ac.at [abgerufen am 23. September 2024]).
  25. Ernst Seibert, Heidi Lexe: Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur in Österreich. In: Kurwinkel, Schmerheim (Hrsg.): Handbuch Kinder- und Jugendliteratur. 2020, S. 75–79.
  26. Tilman Spreckelsen: Hans-Joachim Gelberg zum Achtzigsten: Und die Drachen leben noch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. August 2010, abgerufen am 9. April 2014.
  27. Andreas Nentwich: Thomas Lehr: Tixi Tigerhai und das Geheimnis der Osterinsel Da ist ja schon wieder ein Ovolekt entstanden! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 20. Juni 2008, abgerufen am 9. April 2014.
  28. Zitate. In: Expressen, 6. Dezember 1970. Abgerufen am 21. Juli 2014.
  29. Gute Bücher berühren die Seele: Kinderbücher sind wichtig für die Entwicklung. In: JA ZUM KIND, Marken Verlag GmbH. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Juli 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/homepage.annettelangen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  30. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien: Jugendgefährdungstatbestände: Was wird indiziert?
  31. zeit.de
  32. ijb.de (Memento vom 1. März 2012 im Internet Archive)
  33. ohrenbaer.de (Memento vom 3. April 2012 im Internet Archive) – Buch gewordene OHRENBÄR – Radiogeschichten für kleine Leute. Zu hören unter radioBerlin 88,8 jeweils ab 19 Uhr 20. Produziert vom SFB, jetzt rbb unter Koproduktion von WDR5 und NDR Info. Erstausstrahlung: 1. Oktober 1987.
  34. https://spielzeugmuseum-havelland.byseum.de/de/kinderbuchmuseum-im-havelland
  35. Kinder- und Jugendliteratur-/Buchwissenschaft (M.A.). Abgerufen am 21. Juli 2019.
  36. Master Kinder- und Jugendmedien. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  37. Discover thousands of Bachelor's degrees worldwide! Archiviert vom Original am 29. Januar 2021; abgerufen am 22. Juli 2019 (englisch, Suchbegriffe "United States"+"Children's literature"). Discover thousands of Master's degrees worldwide! Archiviert vom Original am 6. Februar 2021; abgerufen am 22. Juli 2019 (englisch, Suchbegriffe "United States"+"Children's literature").
  38. Universities with Doctorate Degrees in Children's Literature. Abgerufen am 21. Juli 2019 (englisch).
  39. Katja Wiebe: Überblicksstudie über die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur in Polen, Russland, Slowenien, Tschechien, der Ukraine, Ungarn. Robert Bosch Stiftung, archiviert vom Original am 11. Februar 2014; abgerufen am 9. Juni 2019.
  40. DNB-Link