Kabelsketal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 26′ N, 12° 5′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Saalekreis | |
Höhe: | 113 m ü. NHN | |
Fläche: | 51 km2 | |
Einwohner: | 9020 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 06184 | |
Vorwahlen: | 034204, 0345, 034602, 034604, 034605 | |
Kfz-Kennzeichen: | SK, MER, MQ, QFT | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 88 150 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lange Straße 18 06184 Kabelsketal | |
Website: | www.kabelsketal.de | |
Bürgermeister: | Steffen Kunnig | |
Lage der Gemeinde Kabelsketal im Saalekreis | ||
Kabelsketal ist eine Einheitsgemeinde im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Sie entstand am 1. Januar 2004, zum damaligen Zeitpunkt noch als Teil der Verwaltungsgemeinschaft Kabelske-Tal, im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt 2004/2005, aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Dieskau, Dölbau, Gröbers und Großkugel.[2] Der Bach Kabelske, zum Einzugsgebiet der Weißen Elster gehörend, ist namensgebend für die Gemeinde.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister und Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat der Einheitsgemeinde Kabelsketal hat, neben dem Bürgermeister, 20 Mitglieder. Der Bürgermeister der Gemeinde war von 2004 bis 2018 Kurt Hambacher. Er wurde am 12. September 2004 erstmals in dieses Amt gewählt und im März 2011 mit 63,2 % der Stimmen wiedergewählt.[4] Am 29. April 2018 wurde der parteilose Steffen Kunnig in einer Stichwahl gegen den vormaligen Ortsbürgermeister von Dölbau Rajko Semm mit 71,33 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Kabelsketal gewählt. Die Wahlbeteiligung lag unter 25 %.[5] Im Gemeinderat sind seit der letzten Kommunalwahl am 9. Juni 2024 folgende Parteien, Wählergruppen und Einzelbewerber, sortiert nach Stimmenanzahl, vertreten: AfD, CDU, Unabhängige Wähler Kabelsketal, Pro Kabelsketal, Die Linke, SPD sowie ein parteiloser Einzelbewerber. Die FDP und Bündnis 90/Die Grünen sind seit 2024 nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften:
- Dieskau (3100 Einwohner) mit den Ortsteilen Dieskau und Zwintschöna
- Dölbau (1170 Einwohner) mit den Ortsteilen Dölbau, Kleinkugel und Naundorf
- Gröbers (2560 Einwohner) mit den Ortsteilen Benndorf, Gottenz, Gröbers, Osmünde und Schwoitsch
- Großkugel (2205 Einwohner) mit den Ortsteilen Beuditz und Großkugel
Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in der Ortschaft Gröbers.
Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün über Gold talförmig erniedrigt geteilt, oben aus der Talmulde wachsend ein beidseits von je zwei pfahlweise gestellten, facettierten silbernen Würfeln mit dornspitz ausgezogenen Ecken begleiteter, dreiblättriger, bewurzelter goldener Eichenspross, unten ein blauer Wellenbalken.“
Die Farben der Gemeinde, abgeleitet von den Schildfarben, sind Gold und Grün. Die Gemeinde Kabelsketal führt eine gelb-grün (1:1) gestreifte (Längsform, Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegte Flagge.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde befinden sich mehrere Gewerbeparks. Vor allem wegen des nahe gelegenen Flughafens Leipzig/Halle sind zahlreiche Unternehmen der Logistikbranche, wie beispielsweise General Logistics Systems und Kraftverkehr Nagel, in Kabelsketal angesiedelt. Des Weiteren haben sich in der Gemeinde regionale Unternehmen niedergelassen. Zudem befinden sich hier die Hauptproduktionsstätte des Modul- und Systemgebäudeherstellers der Kleusberg-Gruppe, ein Kundenservicecenter der Vodafone Deutschland GmbH mit etwa 600 Mitarbeitern und den neuen Produktionsstandort der Firma Enka Tecnica, ein Tochterunternehmen der Reifenhäuser-Gruppe. Direkt an der A 14 in Gröbers befinden sich zwei Gebäude der enviaM-Gruppe mit der Hauptverwaltung der Mitteldeutschen Gasversorgung GmbH (MITGAS) mit mehr als 400 Mitarbeitern sowie der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH MITNETZ STROM[7] und der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt unmittelbar an der B 6, der A 9 und der A 14. Der Flughafen Leipzig/Halle befindet sich ca. 4 Kilometer östlich der Gemeinde.
An das Bahnnetz ist die Gemeinde über die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle und in Großkugel über die Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig mit der S 3 der S-Bahn Mitteldeutschland angebunden. In der Nähe liegt ebenfalls der Bahnhof Flughafen Leipzig/Halle, der von der S5 sowie der S5X und Fernverkehrszügen bedient wird.
Öffentliche Sicherheit und Brandschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Polizei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kabelsketal befindet sich auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Dieskau-Zwintschöna eine Polizeiwache, die im Rahmen der Polizeistrukturfortentwicklung in Kabelsketal seit Oktober 2014 mit zwei Regionalbereichsbeamten (RBB) besetzt ist. Zu den Aufgaben der Regionalbereichsbeamten gehört die Präventionsarbeit, Verkehrserziehung an den Schulen sowie die Problemlösung durch reguläre Polizeiarbeit. Darüber hinaus stehen sie in regelmäßigem Kontakt zu verschiedenen Vereinen und Organisationen und unterstützen diese. Die RBB halten in den vier Ortschaften regelmäßige Bürgersprechstunden ab. Ergänzend zu den RBB sind rund um die Uhr Polizeibeamte des Polizeirevier Saalekreis im Dienst, die auf Notrufe reagieren und polizeiliche Maßnahmen bei Verkehrsunfällen und Straftaten durchführen.[8]
Feuerwehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kabelsketal | |
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Freiwillige Feuerwehr | |
Gründungsjahr: | 1927 |
Abteilungen: | 6 |
Aktive Mitglieder: | ~120 |
Jugendfeuerwehr | |
Gruppen: | 6 |
Kinderfeuerwehr | |
Gruppen: | 6 |
Feuerwehr Kabelsketal |
Der Brandschutz in der Gemeinde Kabelsketal wird durch die sechs Freiwilligen Feuerwehren (FF) der Gemeindefeuerwehr Kabelsketal sichergestellt:
Standort | gegründet | Mitglieder |
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FF Dieskau-Zwintschöna | FF Dieskau 1934 FF Zwintschöna 1. November 1930, Neugründung 18. November 1952 |
15 |
FF Dölbau | FF Kleinkugel 26. November 1935 FF Naundorf-Dölbau 1936 Auflösung 1990, Neugründung 1. Januar 1998 |
30 |
FF Gröbers | 1931 | 15 |
FF Großkugel | 26. Mai 1927 | 24 |
FF Osmünde | 1934 | 20 |
FF Schwoitsch | 1926 | 15 |
Insgesamt haben die Feuerwehren in Kabelsketal etwa 120 Einsatzkräfte in den aktiven Einsatzabteilungen. Den Freiwilligen Feuerwehren sind jeweils eine Jugendfeuerwehr und eine Kinderfeuerwehr sowie eine Alters- und Ehrenabteilung angegliedert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dörfer im heutigen Kabelsketal mussten sich im 18. und 19. Jahrhundert gemäß des königlich-preußischen Reglements für das platte Land des Herzogtums Magdeburg vom 18. Januar 1772 mit anderen Saalkeisdörfern zu einer Spritzen-Assoziation zusammenschließen. So gehörten Zwintschöna mit Reideburg, Schönnewitz, Krondorf, Büschdorf, Diemitz und Kanena zur Assoziation VI. Kleinkugel, Benndorf, Bennewitz, Osmünde, Gottenz, Schwoitsch, Großkugel und Gröbers gehörten zur Assoziation VII. Dieskau mit Pritschöna, Wesenitz, Lochau, Döllnitz, Osendorf und Bruckdorf gehörten zur Assoziation VIII.[9]
Die Anschaffung einer ersten Feuerspritze und die Errichtung eines Spritzenhauses ist beispielsweise für die damalige Gemeinde Osmünde im Jahr 1801 belegt. Im Jahr 1809 sind dort zudem erste organisierte Feuermänner schriftlich nachgewiesen:
„Zu Weihnachten hat die Gemeinde im voraus bezahlt 2 Taler 8 Sgr., davon habe ich für die Feuermänner 1 Taler 20 Sgr. Bezahlt.“[10]
Im Jahr 1829 wurde eine erste Feuerspritze für Großkugel und 1862 für Beuditz angeschafft. Nach Auflösung der Spritzen-Assoziationen bildeten die Gemeinden Bruckdorf und Kanena bis 1878 mit Kleinkugel und Zwintschöna einen Spritzenverband, der aufgrund der Anschaffung eigener Feuerspritzen 1878 aufgelöst wurde. Seit mindestens 1904 existierten verschiedene Pflichtfeuerwehren in den damaligen Gemeinden. Ab 1907 und bis 1936 wurden die Freiwilligen Feuerwehren der heutigen in Kabelsketal liegenden Dörfer gegründet. Daneben existierte ebenfalls eine Grubenwehr der Chemischen Fabrik Buckau in Gröbers.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Baudenkmale der einzelnen Ortsteile sind in der Liste der Kulturdenkmale in Kabelsketal eingetragen, die Bodendenkmale in der Liste der Bodendenkmale in Kabelsketal.
- Schloss und Schlosspark Dieskau, Teil des Netzwerkes Gartenträume Sachsen-Anhalt
- Schloss Gröbers
- Kirchen in Kabelsketal
- katholische St.-Marien-Kirche in Gröbers
- evangelische St.-Moritz-Kirche in Großkugel
- evangelische St. Petrus-, Paulus- und Ursula-Kirche in Naundorf
- evangelische St.-Petrus-Kirche mit eingestürztem Turm in Osmünde
- evangelische Sankt-Anna-Kirche in Dieskau
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Katholische Sankt-Marien-Kirche in Gröbers
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Kirche St. Moritz in Großkugel
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Kirche in Naundorf
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Sankt-Petrus-Kirche in Osmünde
-
St. Anna in Dieskau
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dorothea Händel (geb. Taust, * 10. Februar 1651 in Dieskau; † 27. Dezember 1730 in Halle), Mutter des Komponisten Georg Friedrich Händel
- Carl von Dieskau (Landrat) (* 1679 in Benndorf; † 1744 in Dieskau), Herr auf Dieskau, Lochau und Trebsen
- August Dieskau (* 1805 in Dieskau; † 1889 in Althaldensleben), Kunstgärtner
- Franz Julius Theodor Heyne (* 1812 in Naundorf; † 1886 in Jersleben), Pädagoge und evangelischer Theologe
- Otto Schmeil (* 1860 in Großkugel; † 1943 in Heidelberg), Biologe, Pädagoge und Autor. Er gilt als Reformator des biologischen Unterrichts
- Erhard Stollberg (* 1943 in Zwintschöna), Landtagsabgeordneter (CDU)
- Bernd Hobsch (* 1968 in Großkugel), Fußballspieler
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hieronymus von Dieskau (Der Verneuernde) (1591–1641), Herr auf Benndorf
- Carl von Dieskau (Geheimer Rat) (1653–1721), Herr auf Dieskau und Lochau
- Karl Vollradt von Dieskau (1672–1762), Herr auf Benndorf
- Karl Wilhelm von Dieskau (1701–1777), preußischer Generalleutnant und Generalinspekteur der Artillerie
- August Ferdinand Wäldner (1817–1905), Orgelbauer, Erbauer der Orgel in der Evangelischen Kirche St. Petrus, Paulus und Ursula (Naundorf)
- Reinhard Radsch (* 1955), DDR-Oberliga-Fußballer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Kabelsketal
- Literatur von und über Kabelsketal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
- ↑ Vorläufige Wahlergebnisse 2024
- ↑ kabelsketal.de
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Bürgermeister-Stichwahl am 29.04.2018 in der Gemeinde Kabelsketal
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Kabelsketal
- ↑ MITNETZ STROM: Startseite MITNETZ STROM. Abgerufen am 15. Juni 2018.
- ↑ Polizei in Kabelsketal
- ↑ Das Löschwesen in Kabelsketal S. 14
- ↑ Das Löschwesen in Kabelsketal
- ↑ Das Löschwesen in Kabelsketal S. 22