Trifluperidol
Strukturformel | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Trifluperidol | |||||||||||||||
Andere Namen |
| |||||||||||||||
Summenformel | C22H23F4NO2 | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse |
| |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser (Hydrochlorid)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Trifluperidol ist eine 1959 von Janssen Pharmaceutica entwickelte chemische Verbindung,[1][4] die als Antipsychotikum verwendet wurde. Sie zählt zu den Butyrophenonen.[4] Bis zum Ablauf seiner Zulassung unter dem Handelsnamen Triperidol® im Jahr 2005 war es das potenteste Neuroleptikum auf dem europäischen Markt.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synthese von Trifluperidol erfolgt in drei Schritten. Im ersten Schritt wird die Grignardverbindung von 3-Trifluormethylbrombenzol mit 1-Benzyl-4-piperidon umgesetzt. Die resultierende Zwischenverbindung wird danach reduktiv debenzyliert. Durch die Umsetzung des 4-Hydroxy-4-(3-trifluormethylphenyl)piperidins mit 4-Chlor-4′-fluorbutyrophenon ergibt sich im letzten Schritt die Zielverbindung.[3]
In pharmazeutischen Formulierungen wird meist das Hydrochlorid verwendet.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trifluperidol wurde 1959 erstmals synthetisiert und 1961 unter dem Namen Triperidol® von Janssen Pharmaceutica vermarktet. Klinische Studien aus den Jahren 1960 und 1964, die das Psychopharmarkon unter anderem mit Haloperidol verglichen, kamen zu dem Ergebnis, dass Haloperidol sich zur Behandlung der Schizophrenie wesentlich besser eignet. Trifluperidol hatte zu viele und schwerwiegende Nebenwirkungen und war besonders bei anergischen, zurückgezogenen und desinteressierten Patienten besonders ineffektiv.[5]
Anwendungsgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trifluperidol wurde bei schweren Formen von akuter und chronischer Schizophrenie angewandt.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- D. M. Gallant, M. P. Bishop, E. Timmons, C. A. Steele: A Controlled Evaluation of Trifluperidol: a New Potent Psychopharmacologic Agent. In: Curr Ther Res Clin Exp. 27, Sep 1963, S. 463–471. PMID 14065098.
- D. M. Gallant, M. P. Bishop, E. Timmons, C. A. Steele: Trifluperidol: a butyrophenone derivative. In: Am J Psychiatry. 120, Nov 1963, S. 485–487. doi:10.1176/ajp.120.5.485. PMID 14051242.
- Wolfgang Gäbel, Gerd Laux: Biologische Psychiatrie Synopsis 1990/91
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Trifluperidol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. August 2017.
- ↑ a b Datenblatt Trifluperidol hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. August 2017 (PDF).
- ↑ a b c d A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances - Synthesis, Patents, Applications. 4. Auflage. Thieme-Verlag Stuttgart 2001, ISBN 1-58890-031-2.
- ↑ a b Trifluperidol: Medikamente, Wirkstoff, Anwendung, Nebenwirkungen, Risiken. In: symptomat.de. Abgerufen am 8. August 2017.
- ↑ W. R. Goodchild, B. C. Schiele, N. D. Vestre, L. M. Tredici, R. Zimmermann: A Double Blind Comparison of Trifluperidol and Trifluoperazine in Chronic Schizophrenic Patients. In: International Pharmacopsychiatry. Band 2, 1969, S. 185–196, doi:10.1159/000468852 (karger.com [abgerufen am 12. Juli 2020]).
- ↑ F. von Bruchhausen, G. Dannhardt, S. Ebel, A. W. Frahm, E. Hackenthal, R. Hänsel, U. Holzgrabe, K. Keller, E. Nürnberg, H. Rimpler, G. Schneider, P. Surmann, H. U. Wolf, G. Wurm (Hrsg.): Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-57880-9, S. 1053 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).