Rhume
Rhume | ||
Das Rhumewehr in Elvershausen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4882 | |
Lage | Europa, Deutschland, Niedersachsen | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Leine → Aller → Weser → Nordsee | |
Quelle | Bei Rhumspringe 51° 35′ 23″ N, 10° 18′ 36″ O | |
Quellhöhe | 160 m ü. NN | |
Quellschüttung | MQ |
2 m³/s |
Mündung | Leine bei NortheimKoordinaten: 51° 43′ 47″ N, 9° 56′ 59″ O 51° 43′ 47″ N, 9° 56′ 59″ O | |
Mündungshöhe | 116 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 44 m | |
Sohlgefälle | 0,92 ‰ | |
Länge | 48 km | |
Einzugsgebiet | 1.193,4 km²[1] | |
Abfluss am Pegel Northeim[2] AEo: 1176 km² Lage: 5,1 km oberhalb der Mündung |
NNQ (18.09.2012) MNQ 1994/2015 MQ 1994/2015 Mq 1994/2015 MHQ 1994/2015 HHQ (30.09.2007) |
3,38 m³/s 6,27 m³/s 15,5 m³/s 13,2 l/(s km²) 106 m³/s 168 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Eller, Hahle | |
Rechte Nebenflüsse | Oder, Söse | |
Mittelstädte | Northeim | |
Die Rhume ist ein etwa 48 km langer rechter Nebenfluss der Leine im südlichen Niedersachsen (Deutschland).
Ihre Quelle ist eine der ergiebigsten Karstquellen Mitteleuropas. Sie speist sich aus unterirdischen Zuflüssen von wasserreichen Harzflüssen.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihren ersten schriftlichen Aufzeichnungen des 12. Jahrhunderts wird die Rhume als Ruma bezeichnet. Der Name ist germanischen Ursprungs und bedeutet „die Geräumige, Große“ (vgl. mittelniederdeutsch rūm „geräumig, weit, offen; weitläufig, groß“).[3]
Quelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Quelle der Rhume befindet sich im östlichen Teil des Höhenzugs Rotenberg unweit des nordöstlichen Ortsrands von Rhumspringe und ist von einem Parkplatz in wenigen Minuten erreichbar.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rhume fließt nach ihrer Quelle durch Rhumspringe und danach überwiegend in nordwestliche Richtungen südlich vorbei am Höhenzug Rotenberg unter anderem über Gieboldehausen und Bilshausen nach Lindau und Katlenburg. Dort nimmt sie die Oder auf, die nicht nur deutlich länger ist, sondern auch mehr Wasser führt, obwohl sie bereits unterirdisch große Wassermengen an die Rhume verloren hat. Wenige Kilometer unterhalb empfängt die Rhume mit der Söse einen weiteren kräftigen Zufluss aus dem Harz. Schließlich mündet sie etwas nordwestlich von Northeim direkt an der A 7 in die von Süden kommende Leine. Sie führt hier mit 16,5 m³/s (Pegel Northeim) im Jahresmittel deutlich mehr Wasser als die Leine (9,8 m³/s[4]).
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortschaften an der Rhume sind:
- Rhumspringe
- Rüdershausen
- Wollershausen
- Gieboldehausen
- Bilshausen
- Lindau
- Wachenhausen
- Katlenburg
- Berka
- Elvershausen
- Northeim
Nebenflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nebenflüsse der Rhume sind (in Klammern der Mündungsort):
links | rechts |
|
|
Wassersport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rhume ist mit Einschränkungen ganzjährig mit Kajaks und Kanus befahrbar, die zum Beispiel in der Nähe des Sportplatzes in Northeim ausgeliehen werden können. Sie hat eine gute Fließgeschwindigkeit und weist einige kleine Schwälle auf. Eine Schüttung in Katlenburg hinter der Straßenbrücke ist jedoch durchaus anspruchsvoll. Man sieht hier gelegentlich Wildwasserkanuten beim Üben. Während der Quellbereich und Oberlauf von Kilometer 0 bis 5,8 ganzjährig gesperrt ist, darf der Abschnitt Kilometer 5,8 bis 9,0 zwischen dem 15. Mai und dem 31. Dezember befahren werden.
Wasserkraft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Northeim wird das Wasser der Rhume zur Stromerzeugung in einem Laufwasserkraftwerk mit 650 kW Leistung genutzt.[5] Darüber hinaus existieren kleinere Kraftwerke in Elvershausen und Katlenburg.[6]
Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rhume bietet mit ihrem Auwald gefährdeten Tierarten wie dem Eisvogel, dem Bachneunauge, der Groppe und vielen anderen Lebensraum und ist daher als Teil eines Schutzgebietes gemäß der FFH-Richtlinie ausgewiesen worden. Die Rhume ist Bestandteil des Naturschutzgebietes Rhumeaue, Ellerniederung, Schmalau und Thiershäuser Teiche im Landkreis Göttingen und dem Naturschutzgebiet Rhumeaue/Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal im Landkreis Northeim.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung bei karstwanderweg.de
- Private Webseite zur Rhume-Quelle
- Hochwassermeldepegel Elvershausen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
- Naturschutzgebiet Rhumeaue/Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal auf den Seiten des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen. (Verzeichnis und Karte). Jena 1998, DNB 956420745.
- ↑ Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 194, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 436, „Rhume“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Dissertation Klaus Stephan: Möglichkeiten der Aggregierung heterogener Eingangsdaten für eine prozessorientierte hydrologische Simulation der Wasserflüsse am Beispiel des Untersuchungsgebietes der Oberen Leine. Universität Bonn 2003
- ↑ bsc: Rhume sorgt in der Stadt für grünen Strom In: Hessisch Niedersächsische Allgemeine Zeitung. Nr. 81 vom 6. April 2011, S. 1.
- ↑ Kristian Schlegel: Wasserkraft ist im Kommen In: Hessisch Niedersächsische Allgemeine Zeitung. Nr. 81 vom 6. April 2011, S. 2.