Eduard Knoblauch

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Eduard Knoblauch um 1850

Eduard Knoblauch (* 25. September 1801 in Berlin; † 29. Mai 1865 ebenda; vollständiger Name Carl Heinrich Eduard Knoblauch, Schreibweise auch Karl) war ein deutscher Architekt.

Eduard Knoblauch entstammte der Berliner Kaufmannsfamilie Knoblauch, aus der zahlreiche Wissenschaftler, Architekten und Politiker hervorgingen. Er war der Enkel des Nadlermeisters Johann Christian Knoblauch (1723–1790), Sohn des Seidenfabrikanten Carl Friedrich Knoblauch (1765–1813) und Bruder des Seidenfabrikanten Carl Friedrich Wilhelm Knoblauch (1793–1859).

Eduard Knoblauch um 1820
Entwurf für eine Börse von E. Knoblauch, Architektonisches Album Heft 1, Blatt III, 1840
Neue Synagoge, Berlin 2005
Grabstätte

Knoblauch studierte an der Berliner Bauakademie (1818 Feldmesserprüfung, 1822 Kondukteurprüfung, 1828 Baumeisterprüfung). Er war 1824 Mitbegründer des Architektenvereins zu Berlin, in dessen Vorstand er bis August 1862 blieb. Mit dieser Tätigkeit verbunden war auch die Rolle als Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften, die die Anfänge der Fachpresse für Architekten in Deutschland begründeten. Erwähnenswert sind:

  • Architektonisches Album. Redigirt vom Architekten-Verein zu Berlin durch Stüler, Knoblauch, Salzenberg, Strack; Potsdam, 1840–1849
  • Zeitschrift für Bauwesen, bis 1880: hrsg. unter Mitw. der Königl. Technischen Bau-Deputation & des Architekten-Vereins zu Berlin, Berlin, 1851–1931

Nach dem Abschluss seiner Studien bereiste er 1828 Deutschland und Holland. Zusammen mit dem befreundeten Friedrich August Stüler und dem Dresdner Architekten Woldemar Hermann (1807–1878),[1] den er in Berlin kennengelernt hatte, reiste er anschließend 1829/1830 nach Frankreich, in die Schweiz und nach Italien.

1830 ließ er sich als erster Privatarchitekt in Berlin nieder. Er wollte so der dominierenden Rolle Karl Friedrich Schinkels im staatlichen Bauwesen entgehen.

1845 wurde Knoblauch zum Mitglied der Akademie der Künste ernannt.

Krankheit verbunden mit Arbeitsunfähigkeit und die 1863 erfolgte Einlieferung in eine Heilanstalt verhinderten, dass er die Ausführung seines Hauptwerkes, der Neuen Synagoge übernehmen konnte. An seine Stelle trat Friedrich August Stüler.

Die Eröffnung der Neuen Synagoge erlebte Knoblauch nicht mehr; er starb am 29. Mai 1865 in Berlin.

Sein Sohn Gustav Knoblauch (1833–1916) und sein Enkel Arnold Knoblauch waren ebenfalls als Architekten tätig.

Eduard Knoblauch wurde auf dem St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof I am Prenzlauer Tor beigesetzt. Sein Grabstein ist erhalten. Sein Grab ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

Zahlreiche Wohnhäuser in Berlin, Bahnhöfe in Bromberg, Elbing und Schneidemühl, Bankgebäude in Dessau, Danzig und Königsberg, Hotels, Schlösser und Landsitze in Pommern, Schlesien und Ostpreußen.

  • G. Aßmann: Carl Heinrich Eduard Knoblauch. In: Zeitschrift für Bauwesen. Jg. 15. 1865, S. 427–434.
  • Annette Bossmann, Andreas Teltow: Drei Architekten in Berlin. Eduard Knoblauch 1801–1865, Gustav Knoblauch 1833–1916, Arnold Knoblauch 1879–1963. (Katalog zur Sonderausstellung vom 9. September 1993 bis 2. Januar 1994 im Museum Knoblauchhaus) Märkisches Museum, Berlin 1993, ISBN 3-910029-05-1.
  • Peter Wallé: Eduard Knoblauch (geb. 25. September 1801; † 29. Mai 1865). In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 21. Jahrgang, Nr. 77 (28. September 1901), S. 469–471.
  • Azra Charbonnier: Carl Heinrich Eduard Knoblauch (1801–1865). Architekt des Bürgertums. Berlin 2007.
  • Uwe Kieling: Berliner Privatarchitekten und Eisenbahnbaumeister im 19. Jahrhundert. Kulturbund der DDR, Berlin 1988, S. 40, 41.
Commons: Eduard Knoblauch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Woldemar Hermann; Eckhart Schleinitz (Hrsg.), Michael Schleinitz (Hrsg.): Tagebuch meines Wirkungskreises in der Architektur. Verlag Notschriften, Radebeul 2006, ISBN 978-3-933753-88-5, S. 22.