Georg Ernst Wilhelm Crome

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Georg Ernst Wilhelm Crome (* 28. März 1781 in Einbeck; † 2. Mai 1813 in Möglin, Mark Brandenburg) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Crome“.

Leben und Wirken

Crome wuchs in Lüneburg auf, wo er den Beruf des Apothekers erlernte. In seinem Vaterhaus lebte seit 1788 auch sein Vetter, der spätere Afrikaforscher Friedrich Konrad Hornemann. Crome immatrikulierte sich 1806 an der Georg-August-Universität Göttingen für Pharmazie und Medizin. 1808 ging er als Lehrer für Naturwissenschaften an das Landwirtschaftliche Lehrinstitut Albrecht Daniel Thaers nach Möglin (Landwirtschaftliche Akademie Möglin). Hier trug er den Titel eines „Königlich Preußischen Professors“. Am 14. Mai 1809 heiratete er Caroline Thaer (1788–1845), die Tochter Thaers; der einzige Sohn Karl aus dieser Ehe verstarb früh. Bereits im Alter von 32 Jahren verstarb Crome an Typhus.

Trotz dieser kurzen Lebensspanne war Crome ein außerordentlich produktiver Wissenschaftler. Vor seiner Göttinger Studienzeit beschäftigte er sich vor allem mit der botanischen Systematik von Moosen. In Möglin standen Boden- und Pflanzenanalysen im Vordergrund. Viele seiner Forschungsergebnisse veröffentlichte er in der von Thaer herausgegebenen Zeitschrift Annalen der Fortschritte der Landwirthschaft in Theorie und Praxis. Von seinen Büchern sind ein mehrbändiges Handbuch der Naturgeschichte für Landwirthe und auch ein Gedichtband hervorzuheben.

Cromes bedeutendste wissenschaftliche Leistung ist das 1812 erschienene Buch „Der Boden und sein Verhältniß zu den Gewächsen“. Aufgrund sorgfältiger Beobachtungen im Gelände und unter Berücksichtigung grundlegender Wachstumsfaktoren, wie z. B. Temperatur, Licht und Bodenzustand, hat Crome hier als erster den Zeigerwert wildwachsender Pflanzenarten als Hilfsmittel für die Standortbeurteilung beschrieben. Der ökologische Wert von Zeigerpflanzen für den Landbau und für die Landschaftspflege ist von der Wissenschaft erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem von dem Geobotaniker Heinz Ellenberg „wiederentdeckt“ und systematisch erforscht worden.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Wikisource: Georg Ernst Wilhelm Crome – Quellen und Volltexte