Nahum Norbert Glatzer
Nahum Norbert Glatzer (geboren 25. März 1903 in Lemberg, Österreich-Ungarn; gestorben 27. Februar 1990 in Tucson, Arizona) war ein US-amerikanischer Rabbiner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nahum Glatzer studierte in Frankfurt am Main zunächst an der Jeschiwa Breuer, dann an der Universität Orientalistik, Philosophie und Religionsgeschichte. 1932 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. Ab 1923 hielt er Vorlesungen über Midrasch und Bibelexegese am Lehrhaus Frankfurt, dann lehrte er an der Universität Frankfurt jüdische Religionsgeschichte und Ethik in der Nachfolge Martin Bubers.
1938 floh Glatzer vor den Nationalsozialisten zunächst nach Palästina. Später lehrte er in den USA. Seit 1950 war er Professor der jüdischen Geschichte an der Brandeis University in Boston, seit 1957 Direktor der Abteilung für Semitistik.
Seit 1956 war er Mitglied des Direktoriums des Leo-Baeck-Institutes, New York und 1959–1960 Guggenheim Fellow. 1976 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen.
Er war Mitarbeiter an der Encyclopaedia Britannica und der Encyclopaedia Judaica.
Die amerikanische Dokumentarfilmerin und Kunsthistorikerin Judith Wechsler ist seine Tochter.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein jüdisches Lesebuch. Sendung und Schicksal. Aus dem Schrifttum des nachbiblischen Judentums, Berlin (Schocken) 1931 (gemeinsam mit Ludwig Strauss)
- Untersuchung zur Geschichtslehre der Tannaiten, 1932 (zugleich Diss. phil.)
- Geschichte der talmudischen Zeit, 1937
- Franz Rosenzweig, his Life and Work, 1953
- Leopold Zunz. Jude, Deutscher, Europäer, Tübingen 1964
- Hillel, Repräsentant des klassischen Judentums, Gütersloh 1966
- Moses Maimonides. Ein Querschnitt durch sein Werk, Köln 1966
- Anfänge des Judentums. Eine Einführung, Gütersloh 1966
- The essential Philo, 1970
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Desider Stern, Werke von Autoren jüdischer Herkunft in deutscher Sprache, Wien 1969
- John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 245.
- Walter Tetzlaff: 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts. Askania, Lindhorst 1982, ISBN 3-921730-10-4.
- Joseph Walk (Hrsg.): Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.
- Glatzer, Nahum Norbert. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 9: Glas–Grün. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2001, ISBN 3-598-22689-6, S. 13–25.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Nahum Norbert Glatzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Glatzer, Nahum N.. Hessische Biografie. (Stand: 6. Oktober 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Personendaten | |
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NAME | Glatzer, Nahum Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 25. März 1903 |
GEBURTSORT | Lemberg |
STERBEDATUM | 27. Februar 1990 |
STERBEORT | Tucson, Arizona |
- Rabbiner (Deutschland)
- Rabbiner (Vereinigte Staaten)
- Hochschullehrer (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
- Hochschullehrer (Brandeis University)
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Person (Cisleithanien)
- US-Amerikaner
- Geboren 1903
- Gestorben 1990
- Mann