Quelltext der Seite Jan Sapieha

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[[Datei:Jan Kazimier Sapieha. Ян Казімер Сапега (XVIII).jpg|mini|Jan Kazimierz Sapieha als Großhetman]]
[[Datei:Jan Kazimier Sapieha. Ян Казімер Сапега (Z. Ziegler, 1762).jpg|mini|"JOHANN, CASIMIR, GRAF zu LACHOWIZ und SAPIE- ZIN SAPIEHA, Starost zu Bobruÿskÿ etc, Sr. Kaÿserl. Majestät in Rußland Gen. FeldMarschall, Ritter des St. Andreas Ordens, Erbherr  [auf] Rawitsch, Kozmÿn, F[uelm], gebohren 1675, gestorben in Rawitsch 1730 [unleserlich]." ]]
'''Jan Kazimierz Sapieha''' ({{deS|Johann Casimir Sapieha, Graf zu [[Ljachawitschy|Lachowiz]], [[Wieluń|Wielun]], [[Koźmin Wielkopolski|Kozmin]] und [[Rawicz]]}}; {{ruS|Ян Казимир Сапега}}; * [[1675]]; † [[22. Februar]] [[1730]] in [[Rawicz|Rawitsch]]) war [[Großhetman von Litauen]] und [[Feldmarschall]] des [[Russisches Kaiserreich|Russischen Reiches]].

== Leben ==
=== Herkunft und Familie ===
Jan war Angehöriger des [[Großfürstentum Litauen|litauischen]] [[Magnat]]engeschlechts [[Sapieha (Adelsgeschlecht)|Sapieha]], der Linie [[Fürstentum Sewerien|Sewerien]] (die so genannt wurde, da ihr Stammvater Bogdan Sapieha, [[Woiwode]] von Smolensk, durch seine Ehe mit Maria, der Erbin von Sewerien, bereits erklärter Herzog von Sewerien war, 1493 aber in russische Gefangenschaft geriet und in der Folge sein Erbrecht auf Sewerien aufgeben musste).<ref>''Genealogische Tabellen einiger Fürstlicher und Gräflicher Häuser'', [https://books.google.de/books?id=WrFBAAAAcAAJ&pg=PA72 S. 72], ''Allgemeines historisches Lexikon'', Band 6, [https://books.google.de/books?id=R9NPAAAAcAAJ&pg=PA1163 S. 1163.]</ref> [[Johann III. Sobieski]] war sein [[Pate]]. Seine Eltern waren der [[Starost]] Franciszek Stefan Sapieha († 1686) und Anna Krystyna [[Lubomirski|Lubomirska]] († 1701). Sein Vetter Michael Sapieha, Stallmeister und Feldzeugmeister von Litauen, wurde 1699 für seine Verdienste als kaiserlicher [[Generalleutnant]] bei [[Belgrad]], [[Temeswar]] und [[Peterwardein]] gegen die [[Osmanen]] „mit seinem ganzen Hause“ von Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] in den römisch-deutschen [[Reichsfürst]]enstand erhoben, fiel aber bereits im Jahr 1700.<ref name="JFB">[[Johann Franz Budde]]: ''Fortsetzung des allgemeinen Historischen LEXICI.: von K-Z.'' 1744, [https://books.google.de/books?id=h1otJE3IAEMC&pg=PA1153 S. 1163.]</ref> Jans Onkel, die beiden Brüder seines Vaters, ''Kasimir'' Paul Johann Graf Sapieha († 1720), Palatin von Wilna, Generalfeldzeugmeister und Groß-Hetman von Litauen, Vater von Jans Vetter Fürst Michael, und ''Benedikt'' Paul Graf Sapieha, Groß-Schatzmeister von Litauen, bekamen im Jahre 1700<ref>''Mercurii Relation, oder wochentliche Reichs Ordinari Zeitungen'', [https://books.google.de/books?id=ABVEAAAAcAAJ&pg=PP612 Ausgabe vom 18. September 1700.]</ref> bzw. 1701 von Kaiser Leopold I. je ein Reichsfürstenstandsdiplom zuerkannt.<ref name="JFB" /><ref>[[Jacob Christoph Iselin]]: ''Neu-vermehrtes historisch- und geographisches allgemeines Lexicon'', [https://books.google.de/books?id=nK9DAAAAcAAJ&pg=PA167 S. 167] und [[GHdA]] ''Adelslexikon'', Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 2001, S. 250 f.</ref> Sein Großvater mütterlicherseits war [[Jerzy Sebastian Lubomirski]] (1616–1667). Seine Brüder waren der Generalmajor [[Józef Franciszek Sapieha]] (1670–1744) und der Woiwode [[Jerzy Felicjan Sapieha]] († 1750). Über seine Schwester Franciszka Sapieha war er der Schwager [[Jacob Heinrich von Flemming]]s (1667–1728).<ref name="GEU">[http://genealogy.euweb.cz/poland/sapieha2.html Stammliste Sapieha] auf genealogy.euweb.cz (Abgerufen am 1. April 2019)<br />''Genealogische Tabellen einiger Fürstlicher und Gräflicher in Spanien, Italien, Franckreich und Groß-Brittannien, auch andern Reichen, zum Theil noch blühender, zum Theil auch abgestorbener, Häuser'', Band 1, Frankfurt/Main 1728, [https://books.google.de/books?id=Z-kWvT2vWE8C&pg=PA73 S.&nbsp;73.]</ref>

Er vermählte sich 1699 mit Ludwika [[Opaliński (Adelsgeschlecht)|Opalinska]] (1684–1719). Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.<ref name="GEU" />
* Graf<ref>Das Gesamtgeschlecht Sapieha, d.&nbsp;h. beide Hauptlinien, Kodeń und Sewerien, erhielt 1768 eine polnische Anerkennung des Fürstenstandes. Die Nachgeborenen führen den Titel Prinz bzw. Prinzessin. [[GHdA]], ''Adelslexikon'', Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 2001, S. 250.</ref> [[Piotr Paweł Sapieha]] (1701–1771), russischer Kammerherr, Woiwode und Starost,
[[Datei:Jana Sapieha (Sułkowska). Яна Сапега (Сулкоўская) (XVIII).jpg|mini|hochkant|Jans Schwiegertochter Joanna (Jana), geb. Prinzessin Sułkowska]]
:⚭I 1727 Komtess Sofia Maria Skowronska († 1739)
:⚭II 1750 Prinzessin Joanna [[Sułkowski|Sulkowska]] (1736–1800)
* Paweł Sapieha (1714–1737), Starost
* [[Franciszek Antoni Sapieha]] († 1731), Abt des [[Kloster Koprzywnica|Klosters Koprzywnica]]
[[Datei:Kaciaryna Ludvika Sapieha. Кацярына Людвіка Сапега (G. Knoefvel, 1762).jpg|mini|hochkant|Jans Tochter Fürstin Katharina Sapieha, in geheimer Ehe vermählte Ziwny von Lilienhoff]]
* Katarzyna Ludwika Sapieha (1718–1779), die 1768 als Gemahlin des ''Adalbert Paul Ziwny von Lilienhoff'' und geborene ''Catharina Gräfin Sapieha auf Rawitsch'' von König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen]] ein [[Adelsbrief|Anerkennungsdiplom]] des gebürtigen [[Fürst]]enstandes erhielt,<ref>[[Ernst Heinrich Kneschke]] (Hrsg.): ''[[Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon]]'', Band 1,  Leipzig 1859, [https://books.google.de/books?id=vSVTvOZN410C&pg=PA46 S. 46] und [[GHdA]] ''Adelslexikon'' Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 2001, S. 251.</ref> war auch als ''Fürstin Catharina Sapieha, regierende Frau zu Rawitzsch'', bekannt und kaufte 1745 die [[Minderherrschaft]] Freihan im [[Landkreis Militsch]],<ref>Hugo Saurma, Freiherr von und zu der Jeltsch: ''Wappenbuch der schlesischen Städte und Städtel'', Berlin 1870, [https://archive.org/details/bub_gb_AhhYAAAAcAAJ/page/n41 S. 55 f.]</ref> wodurch sie auch als ''Fürstin Katinka Sapieha auf Freihahn'' bekannt war, und wo sie mit ihrem zweiten Gemahl in zwar rechtsgültiger, aber geheimer Ehe lebte,<ref name="Zedlitz">[[Leopold von Zedlitz-Neukirch]]: ''[[Neues Preussisches Adels-Lexicon]]'', Band 3, Leipzig 1837, [https://books.google.de/books?id=cZdAAAAAcAAJ&pg=PA255 S. 255.]</ref>
:⚭I 1733 [[Michal Antoni Sapieha]] (1711–1760), Woiwode
:⚭II 1745 Albert Pawel (Adalbert Paul) (Ziwny/Swini) von Lilienhoff, der 1763 von König Friedrich II. von Preußen ein Anerkennungsdiplom des ihm 1756 von der römisch-deutschen Kaiserin Maria Theresia zuerkannten Adels erhielt.<ref name="Zedlitz" /> Er war [[Stallmeister]] in Diensten derer Sapieha.<ref>Leopold von Zedlitz-Neukirch: ''Neues Preussisches Adels-Lexicon'', Band 1, 1836, [https://books.google.de/books?id=Rgg7AAAAcAAJ&pg=PA44 S. 44.]</ref>

=== Werdegang ===
Sapieha erhielt seine Ausbildung seit 1685 an den [[Jesuitenkolleg]]s in [[Warschau]] und bis 1692 in [[Braniewo|Braunsberg]]. Seine anschließende [[Kavalierstour]] führte ihn für fünf Jahre durch [[Republik der Sieben Vereinigten Provinzen|Holland]], [[England]] und [[Königreich Frankreich (987–1792)|Frankreich]]. Im Jahr seiner Rückkehr 1697 wurde er mit diplomatischen Angelegenheiten der [[Woiwodschaft Brześć Litewski]] betraut. Seit 1682 hatte er die Stellung eines [[Starost]] zu Babrujskie inne. Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] kämpfte er als Parteigänger [[Stanislaus I. Leszczyński]]s mit wechselndem Erfolg. Dieser ernannte ihn 1707 zum Generalstarost in [[Großpolen]]. Hiernach war er von 1708 bis 1709 litauischer [[Großhetman]]. In dieser Zeit focht er zunächst mit [[Karl XII. (Schweden)|Karl XII.]] und wechselte dann an die Seite [[August II. (Polen)|Augusts II.]] Er schloss sich 1716 der [[Konföderation von Tarnogród]] an. Schließlich wechselte er zur russischen Partei und wurde 1726 russischer Feldmarschall und mit dem [[Alexander-Newski-Orden]] geehrt. Im Folgejahr 1727 erfolgte seine Ernennung zum Generalgouverneur von [[St. Petersburg]] und [[Ingermanland]]. Er war ebenfalls Träger des [[Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen|Ordens des Heiligen Andreas des Erstberufenen]].

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Lachavicki zamak. Ляхавіцкі замак (1660).jpg|Schloss Lachowiz
1917 Koschmin.jpg|Schloss  Kozmin
Herb Sapiehów.PNG|Wappen [[Lis (Wappengemeinschaft)|Lis]]
</gallery>

== Literatur ==
* [[Polski Słownik Biograficzny]], Band 35, 1994. ([https://www.ipsb.nina.gov.pl/a/biografia/jan-kazimierz-sapieha-h-lis Biogram Jan Kazimierz Sapieha h. Lis]) (polnisch).
* [[s:ru:ЭСБЕ/Сапеги|Сапеги]]. In: ''[[Brockhaus-Efron|Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона]]'', Band 28a, 1900, S. 394–396  (russisch).
* [[s:ru:РБС/ВТ/Сапега|Сапеги]]. In: ''[[Russisches biographisches Wörterbuch|Русский биографический словарь]]'', Band 18, S. 200–202 (russisch).
* {{NordFamilje |Lemma= |Auflage=2 |Band=24 |Spalte=774|SpalteBis=775}}
* {{BLKÖ|Sapieha, Johann|28|237|}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2019-03-28}}

{{SORTIERUNG:Sapieha, Jan}}
[[Kategorie:Titulargraf]]
[[Kategorie:Familienmitglied des Adelsgeschlechts Sapieha|Jan]]
[[Kategorie:Starost (Polen-Litauen)]]
[[Kategorie:Militärperson (Polen-Litauen)]]
[[Kategorie:Person im Großen Nordischen Krieg]]
[[Kategorie:Feldmarschall (Russisches Kaiserreich)]]
[[Kategorie:Gouverneur]]
[[Kategorie:Träger des Alexander-Newski-Ordens (Russisches Kaiserreich)]]
[[Kategorie:Träger des Ordens des Heiligen Andreas des Erstberufenen]]
[[Kategorie:Litauer]]
[[Kategorie:Russe]]
[[Kategorie:Geboren 1675]]
[[Kategorie:Gestorben 1730]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Sapieha, Jan
|ALTERNATIVNAMEN=Sapieha, Jan Kazimierz (vollständiger Name); Сапега, Ян Казимир (russisch); Sapieha, Johann Casimir (deutsch)
|KURZBESCHREIBUNG=litauischer Großhetman, russischer Feldmarschall
|GEBURTSDATUM=1675
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|STERBEDATUM=22. Februar 1730
|STERBEORT=[[Rawicz|Rawitsch]]
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